“Weihnachten, Weihnachten steht vor der Tür, ist das nicht wunderbar?”, heißt es in einem Liedtext von Gerd Halbach, an dessen Melodie von Jaromír Vomácka sich schon etliche Schlagersänger von Inka Bause und Olaf Berger über Andy Borg und Ross Antony & Florian Silbereisen bis hinzu beispielsweise Thomas Lück versucht haben; hier eine Aufnahme mit dem Orchester Joachim Kurzweg und dem Gerd-Michaelis-Chor, erschienen bei Amiga im Jahr 1973. Bei allem Musikspaß bleibt jedoch die Frage: Wie wunderbar wird die Weihnachtszeit des Jahres 2021?
Weihnachten unter Pandemiebedingungen?
Viele Familien, die sich traditionell an den Weihnachtsfeiertagen treffen möchten, fragen sich angesichts der vierten Welle der Corona-Pandemie, ob alles so wie geplant möglich sein wird – und selbst wenn es rechtlich möglich ist, dann steht die Frage im Raum, ob man nicht etwa gerade die Älteren dennoch besonders gefährdet, wenn man sich mit ihnen trifft. So gesehen hat sich gegenüber der Weihnachtszeit 2020 wenig geändert, schon damals wurde gefragt: Wie normal wird Weihnachten?
So ist auch für die aktuelle Weihnachtszeit zu erwarten, dass viele Geschenke nicht persönlich überreicht werden können, sondern sich die Paketzustelldienste über eine Hochsaison freuen können. Sicher ist ein liebevoll gepacktes Weihnachtspäckchen oder gar ein Weihnachtspaket etwas sehr schönes, aber vor allem den schenkenden Großeltern täte es schon weh, wenn sie ihre Enkelkinder, die mit ihren Eltern vielleicht in der Ferne leben, über die Feiertage nicht sehen könnten.
Was schenken?
Hinzu kommt bei Älteren immer wieder die Unsicherheit, worüber sich Kinder und Enkel denn wirklich freuen würden. Bei Babys und Kleinkindern ist die Sache ja noch recht einfach: Falls es keine konkreten Wünsche der Eltern gibt, kann man mit einem Strampler oder einem Schlafanzug und bei den nicht mehr ganz Neugeborenen mit einem stabilen Bilderbuch kaum etwas falsch machen.
Doch mit der Zahl der Jahre, die die lieben Kleinen älter werden, wird es immer schwieriger, auf eigene Faust ein passendes Geschenk herauszufinden – vor allem dann, wenn es ein Überraschungs- und eben kein Wunschgeschenk werden soll. Dann ist guter Rat teuer und nichts liegt näher, als sich im Internet nach Geschenkideen umzuschauen.
Was dort alles zu finden ist, das ist höchst erstaunlich! Einen guten Querschnitt an Geschenken für Kinder listet eine Webseite mit dem bezeichnenden Namen taschengelddieb.de auf. Die Idee, Kinder mögen sich ihre Spielsachen vom Taschengeld selbst kaufen, ist bei den heutigen Ansprüchen vielleicht gar nicht so schlecht, oder? Mit dem von den Eltern verwalteten Budgetgeld – vom Deutschen Jugendinstitut zusätzlich zum Taschengeld genannt – wäre das gut denkbar. Andererseits ist die Vorgehensweise “Ich schenke Dir Geld, da kannst du dir selbst kaufen, was du möchtest, das weißt du doch selbst am allerbesten!” schon ein wenig lieblos, weil immer mitschwingt, dass sich der oder die Schenkende jeden Aufwand ersparen wollte.
Neue Spiele – für Ältere schwierig
Allerdings versteht man ja heutzutage manchmal gar nicht mehr, was Kinder sich wünschen. Was sind denn etwa Trading Cards? Kurz erklärt: Sie sind die Grundlage von inzwischen sehr beliebten Sammelkartenspielen, bei denen man Karten sammeln, handeln (daher der Name, abgeleitet vom englischen “to trade”) oder tauschen kann. Dabei gibt es häufige und seltene Karten, was dazu geführt hat, dass einzelne Spielkarten zehn- oder gar hunderttausende(!) Euro wert sein können und als Geldanlage entdeckt worden sind.
Da fühlt sich jemand, der im zurückliegenden Jahrhundert aufgewachsen ist, bei der Geschenkesuche in traditionellen Rubriken wie “Gesellschaftsspiele” oder “Malen und Basteln” besser aufgehoben. Wohl eher jüngere Erwachsene, die eine Welt ohne Smartphone und Tablet-PC gar nicht mehr bewusst erlebt haben, werden vielleicht noch im sogenannten “Games Workshop” fündig. Ob man es mag oder nicht: Zu finden sind Computerspiele aus dem Games Workshop im Kinderzimmer wie auch in der Erwachsenenwelt. Vielleicht wirkt ja hier der früher verbreitete Modelleisenbahn-Effekt auf neue Weise: Der Sohnemann bekommt eine Modelleisenbahn, weil der Papa so gern damit spielt.
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de