Schaut man in diesen Tagen aus dem Fenster, so zeigt sich die Landschaft in den Markersdorfer Ortschaften und um sie herum oft die wie ein altes schwarz-weiß Foto: Der Schnee hat alles bedeckt und Bäume ohne Laub bilden einen harten Kontrast dazu. Nur die Tierwelt, vor allem die exotische, behält ihre Farbenpracht ganz unabhängig von der Jahreszeit.
Warum ist der Lachs rot und der Pfeilfrosch blau?
Farben üben von jeher schon einen starken Reiz auf Mensch und Tier aus und signalisieren Gefahr oder senden Botschaften aus. Trägt eine Dame Lila, so heißt ein alter Spruch: “Lila, der letzte Versuch!” – Das ist natürlich nicht gerade freundlich, vor allem, wenn eine Frau vielleicht wirklich gerade auf der Partnersuche ist. Mit der Farbe Lila kann sie unbewusst oder ganz bewusst ausgedrücken, dass ihre erotischen Sehnsüchte noch nicht erloschen sind.
Farbe warnt vor Gift
Der blaue Pfeilgiftfrosch, wissenschaftlich Phyllobates terribilis (Schrecklicher Pfeilgiftfrosch) sowie auch Blauer Baumsteiger genannt, gehört zur Gattung der Färberfrösche und ist tagaktiv. Er erreicht eine Größe von fünf Zentimetern und kommt nur im Dreiländereck von Brasilien, Französisch-Guayana und Surinam in der Sipaliwinisavanne vor. Seine azurblaue Haut dient als Warnung für andere Tiere, denn der Blaue Baumsteiger weiß sich trotz seiner Kleinheit durchaus zu helfen: Er sondert sein Gift über die Haut ab und schützt sich so vor Fressfeinden sowie Pilzen und Bakterien. Sein Gift wirkt sich auf das Nervensystem aus und ruft Atem- und Muskellähmungen hervor.
Auch wenn der kleine Giftfrosch nun Vorurteile schüren mag: Die heimischen Frösche und Kröten sind harmlos, zudem wichtig für das Ökosystem. Deshalb engagieren sich Bürger, damit sie auf ihrer Amphibienwanderung hin zu ihren Laichgebieten und wieder zurück, die über Straßen führt, möglichst nicht zu Schaden kommen.
Ganz anders beim Lachs
Er bekommt seine Farbe durch die Art und Weise seiner Nahrungsaufnahme. Der in der freien Natur lebende Lachs ernährt sich mit Vorliebe von schmackhaften Krebsen. Diese wiederum ernähren sich von Algen und kleinen Lebewesen. Bei Zuchtlachsen klappt das nicht: Für sie müssen dem Futter Carotiniode zugefügt werden, um das Fleisch rot zu färben, ansonsten würde das Fleisch des Tieres weiß bleiben.
Aber im Gegensatz zum Blauen Baumsteiger hat der Lachs für den Menschen sehr viel mehr als nur Schönheit zu bieten. Er schmeckt nämlich auch hervorragend, zum Beispiel als Pasta mit einer Lachssauce, Lachs als kalte Häppchen zu feierlichen Anlässen oder als Lachs mit Ofengemüse. Da gibt es nahezu unendlich viele Rezepte im Netz zu finden. Wertvoll macht den Lachs seine Omega 3-Säure. Diese hemmt die Blutgerinnung, ist gut für den Stoffwechsel, wirkt blutdruck- und cholesterinsenkend und hält geistig fit. Essentielle Fettsäuren wie Omega-3 werden aus diesem Grunde gerne als Nahrungsergänzungsmittel verkauft, denn nicht jeder mag Fisch und hochwertige Nahrungsmittel haben zu recht auch ihren Preis, wenn man etwa an die artgerechte Tierhaltung denkt.
Allerdings: Was dem Menschen guttut, tut nicht immer auch den Tieren gut. Doch bei der Omega-3 Säure verhält es sich bei Haustieren anders: Auch hier unterstützt diese besondere essentielle Fettsäure, die etwa im Lachsöl für Hunde enthalten ist, einen guten Stoffwechsel und gesunde Knochen, übrigens auch bei Katzen und Pferden.
Wie es die Vögel machen
Ein ganz besonderes Beispiel bietet da der Pfau. Er gilt als der “Angeber” in der Vogelwelt: Wenn er sein farbenprächtiges Rad schlägt, stockt der Damenwelt der Atem. Er positioniert sich mit geschwellter Brust, schreit laut, um die Aufmerksamkeit der Damen auf sich zu lenken, schlägt sein Rad, um seine Schönheit und Potenz unter Beweis zu stellen und ist außerdem noch dazu in der Lage, seine Federn aneinander zu reiben, um deren Schillern noch besser zur Geltung zu bringen.
Und wozu dieser Aufwand? Natürlich, um in der Paarungszeit die besten Partnerinnen für sich zu gewinnen! Lange wurde übrigens um den Paarungsruf, den der Pfau beim Liebesakt ausstößt, gerätselt. Damit macht er Feinde auf sich aufmerksam – allerdings auch weitere Hennen, die sich dann von dem erfolgreichen Protz angezogen fühlen.
Ein Beitrag von Tina Beier für die Redaktion markersdorf.de