Das aktuell sommerliche Wetter hat in diesem Jahr frühzeitig auch in Markersdorf eine Saison eröffnet, die eher im Verborgenen stattfindet: die Gartenduschen-Saison.
Thema Gartendusche: Was geht und was nicht
Das gehört zu den Vorteilen des Wohnens in Markersdorf oder im ländlichen Raum überhaupt: Wer einen eigenen Brunnen hat, eine Regenwasser-Zisterne oder einen gesonderte Wasseruhr für Gartenwasser – das spart die Abwassergebühren –, der kann sich mit einer Gartendusche nicht nur erfrischen, sondern mit dem Duschen in der Natur auch noch etwas Geld sparen.
Keine Kostenfrage
Wer ein wenig herumgoogelt, findet gute preiswerte Gartenduschen-Modelle für weniger als 100 Euro, eine Vielzahl an Ausführungen im Bereich bis 200 Euro und naturgemäß gibt es preislich kaum ein oberes Ende: Wer will und kann, darf auch deutlich mehr als 1.000 Euro in das Duschvergnügen im Garten investieren. Unter uns gesagt: Die Beregnungsbrause fürs Blumenbeet für weniger als zehn Euro, in den Apfelbaum geklemmt, tut’s auch.
Chemie ist tabu
Allerdings darf man so eine Gartendusche nicht mit einer richtigen Dusche im Bad verwechseln, deren Abwasser letztlich im Klärwerk landet. Das bedeutet: Jegliche Chemie in Form von Duschgels etc. ist im Freien tabu, auch der Hinweis “biologisch abbaubar” ist keine Entwarnung.
Warmwasser aus dem Gartenschlauch
Wem also ein erfrischender Wasserstrahl von oben ausreicht, der ist mit einer Gartendusche gut bedient. Die Frage ist nur, wie man “erfrischend” definiert, das Wasser kann ja recht kalt sein. Doch da gibt es einen Trick: Einfach den Gartenschlauch um 20 Meter verlängern und als Spirale oder mäandernd auf einen sonnigen Fleck legen. Das reicht schon aus, um im Sommer bei schönem Wetter ein warme Dusche genießen zu können – doch Vorsicht: Ein in der prallen Sonne liegender Gartenschlauch kann sehr heißes Wasser erzeugen!
Das Bad im Haus: die Anfänge
All das geht leider nur im Sommer beziehungsweise an warmen Tagen und überhaupt: Wie man sich moderne Bäder vorstellt, das hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr gewandelt. Während man ursprünglich sehr froh war, wenn man in den eigenen vier Wänden dank Siegeszug der feuerverzinkten Badewanne im ausgehenden 19. Jahrhundert überhaupt ein Bad nehmen konnte, wurde das Bad spätestens seit den 1950er Jahren zu einem eigenen Funktionsraum und Wohnstandard. Meist ausgestattet mit einem Kohlebadeofen oder später mit einem Gasdurchlauferhitzer oder einem 30-Liter-Elektroboiler und Badewanne hielt ein kleiner Badeluxus Einzug in Haus und Wohnung.
Das Bad als Wellness-Oase
Und heute? So, wie die Küche ihre reine Funktionsbestimmung als Ort ausschließlich für das Zubereiten der Speisen verloren hat und zum Begegnungsort und Lebensmittelpunkt der Familie geworden ist, hat auch das Bad seine Funktionsbestimmung erweitert: Hier geht es nicht mehr nur um die Körperhygiene oder darum, in seiner Badewanne Kapitän zu sein für ein paar Minuten, sondern um Wellness und Entspannung.
Rückzug total?
Eine Schattenseite haben die Trends, die zu Hause erleben lassen, wofür man früher Dienstleister wie etwa ein Ganzjahresbad, ein Wellness-Studio oder statt einer Gartenparty eben die Gaststätte mit Biergarten aufsuchte: Der Kontakt zu anderen wird peu-á-peu weniger. Wie wichtig der jedoch ist, haben uns die Beschränkungenen der Coronazeit drastisch vor Augen geführt. Dass man sich sein Zuhause aber schön macht, hat damit wiederum nichts zu tun.
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de