Die Digitalisierung bringt – nicht zuletzt für ländliche Räume wie Markersdorf – riesige Vorteile. Und dennoch gibt es auch Risiken und Schattenseiten, die manchem, ob nun im privaten oder gewerblichen Bereich, zu schaffen machen.
Den Datenbestand beherrschen
Eines der größten Probleme für jene, die in die digitale Welt eintauchen, ist der rasch anwachsende Datenbestand. Zwar könnte man argumentieren, dass Speicherplatz preiswert sei, doch das Problem liegt ganz woanders: Während früher fleißig Fotoalben oder wenigstens Pappkartons für Fotos angelegt wurden, werden Fotos heute oft nur noch digital gespeichert. Doch während chemisch entwickelte Schwarz-Weiß-Fotos locker deutlich mehr als 100 Jahre haltbar sind, ist das bei digitalen Speichern, vorsichtig ausgedrückt, ungewiss.
Eine CD oder DVD hält, je nach Qualität und Lagerbedingungen, bis zu 30 Jahre, eine Blue-Ray-Disc etwa 50 bis 100 Jahre. In Abhängigkeit von der Anzahl der Schreibvorgänge halten USB-Sticks vielleicht ebenfalls drei Jahrzehnte, hingegen wird der sogenannten SSD-Festplatte – das ist die rein elektronische Speichervariante der Festplatte – nur eine Lebensdauer von zehn Jahren attestiert. In Rechnern fest eingebaute elektro-mechanische Festplatten halten häufig nur fünf bis zehn Jahre, was der Wärme innerhalb des Gehäuses geschuldet ist; für externe Festplatten werden zehn Jahre prognostiziert.
Tipp:
USB-Festplatten sind schick und einfach zu handhaben. Wer sich jedoch einen Adapter für SATA- oder IDE-Festplatten, wie typischerweise in PC-Gehäusen verbaut werden, zulegt, kann Datenfestplatten aus PCc. die das Zeitliche gesegnet haben, weiterverwenden.
Nachteile von Speichermedien zu Hause
Fakt ist: wer auf eigene Speichermedien setzt, ist nicht nur dem Risiko des technischen Ausfalls ausgesetzt. Begegnen kann man dem nur mit einiger, jedoch nicht absoluter Sicherheit, wenn man seine Daten auf mindestens drei Speichermedien vorhält – und wohlgemerkt: Je nach voraussichtlicher Lebensdauer der verwendeten Speichertechnologie müssen die Daten alle paar Jahre auf neue Medien umgewälzt werden – doch wer macht das schon?
So gesehen könnte das Foto auf Papier schließlich der Sieger im Überlebenskampf sein: Das Foto von 1890 ist noch immer da, während die auf einem Chip gespeicherten Bilder von den heranwachsenden Kindern futsch sind. Einen digitalen Ausweg gibt es allerdings: Cloud-Speicher. Das sind online erreichbare Rechner mit enormen Festplattenkapazitäten, sogenannte Server, auf die man seine Daten wie etwa Fotos hochladen kann. Dass Daten von den Servern der großen professionellen Anbieter “verschwinden”, das ist nahezu ausgeschlossen. Sie werden automatisch gesichert, die Datenträger technisch aktuell gehalten und etwa bei einem der ganz großen Anbieter auf Rechenzentren weltweit verteilt. Würde eines der Rechenzentren vielleicht wegen eines Krieges ausfallen, so wären die Daten noch immer verfügbar.
Tipp:
Wer persönliche, höchst private Daten nicht in einer Cloud hinterlegen möchte, sollte wenigstens Kopien seiner Daten an einen anderen und sicheren Ort auslagern. Bei Fotos empfiehlt es sich, die wirklich wichtigsten auszudrucken oder drucken zu lassen. Eine auch ästhetisch ansprechende Variante ist die Erstellung eines Fotobuches, wofür es unterschiedliche Anbieter gibt.
Die Cloud im eigenen Haus
Die andere Seite: besonders im gewerblichen Bereich möchte nicht jeder seine Daten in einer Cloud hinterlegen. Egal, wie berechtigt das im Einzelfall ist: Mancher befürchtet den unberechtigten Zugriff Dritte auf die Daten, die Pleite des Anbieters oder schlichtweg die Störung oder Abschaltung des Internets. Außerdem verlangt betriebswirtschaftliche Software die Installation eines eigenen Servers. Dann geraten etwa die unterschiedlichen Microsoft SQL Server Versionen in die Auswahl. Für Laien: SQL steht für Structured Query Language, die “strukturierte Anfrage-Sprache”, mit der sich Informationen und Datenstrukturen in Datenbanken verwalten lassen.
Mancher kennt die Anfänge solcher Datenbanksysteme noch aus den späten 1980er Jahren: Hier war ganz besonders dBase von Ashton Tate – in der DDR als Redabas, das “Relationale Datenbanksystem” – bekannt, das auf den die ersten wirklich erfolgreichen 8-Bit-PCs von ROBOTRON wie dem PC1715 angewendet wurde.
Die Möglichkeiten nutzen
Wer in Markersdorf in den Genuss eines echten Breitbandanschlusses auf Grundlage der Glasfasertechnologie kommt, der oder die sollte überlegen, wie man die damit gebotenen Möglichkeiten nutzen kann – sonst wäre es schade um den hohen Aufwand für die Erschließung. Eine ganz wesentliche Rolle spielt dabei die Datenaufbewahrung bei einem Cloud-Anbieter, die vermutlich sicherste Variante für diesen Zweck.
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de