Hundehalter stehen oft in der Kritik, doch immer zu Recht? Mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Freundlichkeit lassen sich Vorurteile ausräumen und die Wogen auf einfache Weise glätten.
Mancher Frust staut sich auf, weil auf der einen Seite Unkenntnis, auf der anderen Seite jedoch Gedankenlosigkeit herrscht, die manchmal schon zur Rücksichtslosigkeit wird. Nehmen wir nur einmal den Aufreger schlechthin: Hundekot, den die Tierbesitzer einfach liegen lassen. Das ist wirklich eine rücksichtslose Sauerei, für die Ausreden wie “Dort stört es doch keinen!” oder “Das macht der nächste Regen weg!” nicht zählen. Dass zurückgelassener Kot nicht toleriert wird, hatten im Vorjahr die Gersdorfer mit einer Rote-Fähnchen-Aktion deutlich gemacht und man kann nur wünschen, dass es geholfen hat.
Infektionen vermeiden
Da geht es nicht allein um diejenigen, die das Gras mähen oder Heu verwerten wollen, schlimmer noch: Jeder Hund kann mal Würmer haben und Hundekot ist dafür ein hervorragender Übertragungsweg nicht nur auf andere Tiere, sondern auch auf den Menschen. Beispielsweise können Fliegen via Hundekost Spulwürmer von Hunden auf Kinder übertragen, die sich dann zwar nur bis zum Larvenstadium entwickeln – angenehm ist der Gedanke jedoch keineswegs und der notwendige Gang zum Kinderarzt vermeidbarer Aufwand.
Wurmbefall erkennen
Auf häufig vorkommende Wurmarten, Giardien – das sind Durchfallerreger – und Lungenwürmer, die Lunge und Herz des Hundes befallen, kann man sein Tier übrigens regelmäßig beim Tierarzt testen lassen. Außerdem wird Im Internetzeitalter der zuverlässige Wurmtest für den Hund online angeboten. Mit solchen Wurmtests lassen sich unnötige Wurmkuren vermeiden. Das aber bitte nicht als Freibrief für liegengelassenen Kot verstehen!
Hundebesitzer in der Pflicht
Es ist völlig legitim, Hundebesitzer darauf anzusprechen, wenn sie die Hinterlassenschaften ihrer Fellnasen nicht mitnehmen. Die andere Seite sind die gelegentlich anzutreffenden Schilder “Hier kein Hundeklo!” Dumm nur, wenn Fiffi beim Lesenlernen in der Hundeschuhe gerade gefehlt hat.
Im Ernst: Jeder vernünftige Hundebesitzer wird versuchen, seinen Hund noch wegzuziehen, wenn dieser an einer wirklich ungeeigneten Stelle, etwa an einer der zur Krötenwanderung aufgestellten Barrieren, etwas hinterlassen möchte. Andererseits lässt sich die Natur eben nur sehr bedingt beeinflussen. Hunde dazu zu erziehen, an bestimmten Stellen kein Häufchen zu machen, dürfte wohl noch nie gelungen sein. In Norddeutschland sagen sich die Hunde: “Wat mutt, dat mutt!” und Herrchen oder Frauchen können nur resignieren: “Wenn’s kommt, dann kommt’s!” Wenn es also passiert ist, dann gilt – siehe oben – das Prinzip “Wegmachen!”, das nun einmal zur Hundehaltung und erst recht zum Ausführen dazugehört.
Hund und Drahtesel
Gegenseitige Rücksichtnahme ist auch bei der Begegnung zwischen Hundespaziergängern und Radfahrern gefragt. Wenn man als Hundeführer nicht sicher ist, ob der Hund weiß, dass Radfahrer nicht schmecken, dann sollte man ihn bei Annäherung des Velozipeds vorsorglich an die kurze Leine nehmen und gegebenenfalls ein Stück zur Seite treten.
Eine Unsitte und gefährlich für Fußgänger und Tier ist es allerdings, wenn Radfahrer – denen die Straßenverkehrsordnung einen seitlichen Sicherheitsabstand von immerhin anderthalb bis zwei Metern zugesteht – womöglich von hinten kommend dicht an Hund und Halter vorbeizischen, obgleich die Straße bis hinterm Horizont frei von anderen Verkehrsteilnehmern ist.
Unterm Strich
Ganz egal, welche Situation, ob nun Fußgänger mit oder ohne Hund, Rad- oder Mopedfahrer oder mit welchem Fortbewegungsmittel auch immer: Vorausschauende Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme kommen immer gut an – und sich dafür gegenseitig auch mal ein “Danke!” zuzurufen, noch besser.
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de