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Schöne Bilder

Knipsen, wer kennt das noch?

Fotografiert wird aus unterchiedlichsten Anlässen, als Hobby oder zur Dokumentation etwa
Fotografiert wird aus unterchiedlichsten Anlässen, als Hobby oder zur Dokumentation etwa

Foto: Thomas Rüdesheim, Pixabay License

Wenn man früher einen ambitionierten Amateurfotografen beleidigen wollte, dann nannte man ihn einen Knipser und die Ergebnisse seiner Arbeit Bildchen. Knipsen, das Wort beschreibt das Verschlussgeräusch der mechanischen Fotoapparate beim Druck auf die Auslösetaste.

Der Verschluss sorgte dafür, dass für eine meist einstellbare Zeitdauer der Film mit einem Bild belichtet wurde. Das Prinzip ist noch heute das gleiche, nur ist der Film durch einen Sensor ersetzt und der Verschluss funktioniert elektronisch. Mit einem Fotoapparat, in den ein Film eingelegt werden muss, auf dem die Fotoaufnahmen belichtet und dann chemisch entwickelt werden, fotografiert heutzutage aber nur noch höchst selten jemand.

Eine kleine Filmgeschichte

Wer sich erinnert: Die Standard-Filmpatrone erlaubte 36 Aufnahmen im Kleinbildformat von 24 x 36 Millimeter. Erfunden hatte das Oskar Barnack mit der Ur-Leica von 1913/14. Er verwendete erstmals Kinofilm für einen Fotoapparat und damit großen Erfolg. In den 1950ger setzte sich das Kleinbildformat zunehmend durch. Als die Filmqualität besser wurde, erschienen sogar Halbformat-Kameras, die 72 Bilder im Format 24 x 18 Millimeter auf einem Film unterbrachten. Verwendet wurde dieses Format auch für 3D-Kameras, die zwei Bilder gleichzeitig belichteten. Beliebt waren die SL-Patronen für zwölf Aufnahmen, bei denen SL für “Schnellladesystem” steht, weil man den Film in der Kamera nicht mehr einzufädeln brauchte.

Wer zu Zeiten des Analogfilms eine besonders hohe Bildqualität erreichen wollte, verwendete den schon 1884 in den USA erfundenen Rollfilm, der auch in Deutschland den Nachfolger der Fotoplatte, den Planfilm, ablöste. Allerdings hatte der Rollfilm in Europa ein anderes Format und war auf acht Bilder im Format 6 x 9 Zentimeter, 12 Bilder im Format 6 x 6 oder 18 Aufnahmen im Format 4,5 x 6 Zentimeter ausgelegt. Verwendet wurde der Rollfilm für sehr preiswerte Kameras wie die Pouva Start oder die Perfekta und für hochwertige Kameras wie die Pentacon Six aus Dresden, die Primarflex aus Görlitz, die Flexaret aus der Tschechoslowakei  oder die Kiew aus der Sowjetunion.

Der Kamera-Krimi

Nicht belegbar, aber andererseits durchaus naheliegend ist, dass die Konstrukteure der berühmten schwedischen Hasselblad-Kameras von der Primarflex aus Görlitz zumindest ein wenig inspiriert wurden. Der Görlitzer Anzeiger hat im Jahr 2009 drei Theorien darüber veröffentlicht. Diskutiert wird zudem, ob die robuste und preiswerte sowjetische Kiew nun ein direkter Nachbau der Görlitzer Kamera oder den Umweg über die Hasselblad genommen hat. In der Qualität stand sie ihren Mitbewerbern übrigens in nichts nach.

Große Formate

In den USA hielt sich übrigens bis in die 1990er Jahre die Tradition der Bankett-Fotografie. Hier ließen sich Gesellschaften auf übergroßen Planfilm-Kameras ablichten, die dann im Direktdruck – also ohne Vergrößerungsgerät – Eins zu Eins auf Fotopapier belichtet wurden.

Sofortbildkameras für die Party

Was aber eine Renaissance erlebt hat, sind Sofortbildkameras, die teils wie früher die berühmten Polaroidkameras analog Bilder erzeugen oder digital. Bei den digitalen Kameras ist für die Bildausgabe keine Druckertinte nötig, da sich die Farben bereits im Papier befinden und durch Wärmeeinwirkung sichtbar gemacht werden.

Digitalkameras – aber die Daten sichern!

Die allermeisten, die etwas oder jemanden im Bild festhalten wollen, fotografieren heutzutage allerdings rein digital. Das hat seine Vorteile, aber auch Nachteile: Oftmals werden die Bilder nicht gedruckt oder zu Fotobüchern verarbeitet, allerdings auch nicht gesichert. Geht dann das Speichermedium kaputt, besteht zwar durchaus die Chance auf eine Datenrettung, die kann aber recht teuer werden. Deshalb gilt auch hier die Faustregel: Alle Daten mindestens doppelt sichern, am besten davon einmal bei einem Cloudanbieter – und die schönsten Familienfotos sollte man dennoch drucken.

Das Smartphone löst im Privatbereich den Fotoapparat ab

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Für viele Zwecke reicht heute als Fotoapparat ein Mittelklasse-Handy aus, sogar ganze Spielfilme werden damit gedreht. Was früher am herkömmlichen Fotoapparat mit Blendenöffnung und Brennweite reguliert wurde – etwa die Schärfentiefe – übernimmt heute bei guten Geräten die Software. Die meisten aber nutzen den Vollautomatik-Modus und freuen sich über schöne Aufnahmen – und die werden bei richtiger Motivwahl im richtigen Moment mit den Jahren immer wertvoller, wie die in Friedersdorf, Holtendorf und Markersdorf entstandenen Aufnamen des Görlitzer Fotografen Robert Scholz (1843-1926) belegen.

Fotoapparate für ambitionierte Fotografen

Natürlich hat das Handy als Fotoapparat auch seine Grenzen. Wer sich etwa der Tierfotografie verschrieben hat, kommt ohne längere und lange Brennweiten, die ähnlich wie die elektronische Zoomfunktion das Bildmotiv “heranziehen”, nicht aus. Und selbst sehr gute Digitalkameras, die in einem festen Gehäuse verbaut sind,  kommen bei besonderen Aufnahmeanforderungen, etwa der Parallelverschiebung des Rückteils oder der Scheimpflug-Einstellung, nicht mehr mit. Worum es dabei überhaupt geht, hat Walter E. Schön in einem Arbeitsblatt erklärt. 

Entscheidend bleibt der Mensch hinter der Kamera

Doch die Aufnahmetechnik ist nur die eine Seite, entscheidend ist der Mensch hinter der Kamera. Viele meinten, als preiswerte, aber sehr leistungsfähige Digitalkameras und ebensolche Bildbearbeitungssoftware aufkamen, man könne sich den Fotografen nun sparen und der Beruf sei zum Aussterben verurteilt – ein großer Irrtum! Es hat sich gezeigt, dass eine Ausbildung zum Fotografen oder zum  Fotografenmeister oder sogar ein Fotografiestudium und ein reicher Erfahrungsschatz durch nichts zu ersetzen sind.

Profifotografen brauchen eine gute Ausbildung

Wer glaubt, nur ausreichend Geld in Fototechnik investieren zu müssen, um dann Fotograf zu werden, sollte sich das Geld sparen. Zwar ist im Jahr 2004 die Meisterpflicht im Fotografenhandwerk gefallen, doch Forderungen nach ihrer Wiedereinführung flackern immer wieder auf. Nicht betroffen von der Meisterpflicht wären künstlerische Fotografen, Fotodesigner und Fotojournalisten, weil sich Freiberufler sein können; allerdings legt das Finanzamt hier hohe Maßstäbe – oft einen entsprechenden Studienabschluss – an.

Im Grunde ist in der professionellen Fotografie wie in anderen Branchen auch ein Paradigmenwechsel eingetreten: Während sich Fotografen früher durch bessere Technik vom Wettbewerb abheben konnten, geht das heute nur noch sehr beschränkt, denn vieles ist erschwinglich geworden. So hat sich die Gersdorfer Feuerwehr zu ihrem 80. Geburtstag im Jahr 2013 eine Digitalkamera leisten können, wie damals Roland Pohl im Schöpsboten berichtete. Heute treten vielmehr die Fähigkeiten des Fotografen in den Vordergrund: selbstverständlich der fotografische Blick und das fotografische Wissen, jedoch auch Psychologie und nicht zuletzt Computerkenntnisse.

Wenn’s darauf ankommt…

Immer dann, wenn Szenen nicht wiederholbar sind – wie etwa bei einer Hochzeit oder wenn Fotoaufnahmen in der Werbefotografie durch Profis und mit hohem Aufwand vorbereitet werden müssen – sind professionelle Fotografen gefragt. Sollen Menschen nicht nur abgelichtet, sondern portraitiert werden, schlägt die Stunde spezialisierter Portraitfotografen. Wie so oft gilt auch hier: Nicht die Einsparung, sondern das Ergebnis zählt! Es gibt in dieser Branche kaum ein schlimmeres Gefühl, als wenn die Fotosession zwar vorüber, aber keine der Aufnahmen gut genug ist, um verwendet zu werden.

Wer Fotografen auswählen will, wird lokal meist online fündig. Dann geht es nur noch darum, ob die Referenzen und die Chemie untereinander stimmen. Preisbeispiele finden sich im Internet zuhauf.

Tipp:
Die Redaktion von markersdorf.de freut sich immer über Fotos zur Veröffentlichung, die das Leben in den Markersdorfer Ortschaften widerspiegeln. Und wer dazu in Textform berichten möchte, ist ebenfalls herzlich willkommen!

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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