Markersdorf gehört zu den sechs Kommunen im Landkreis Görlitz, die je bis zu 50.000 Euro für den Breitbandausbau des Internets erhalten sollen. Das berichtete heute der Görlitzer Anzeiger. Allerdings dürften die Hochgeschwindigkeits-Anschlüsse noch auf sich warten lassen, denn gefördert wird zunächst nur die Planung der örtlichen Ausbauprojekte bis zur Beantragung der Bundesförderung. Dafür will der Bund in einem zweiten Schritt bis zu 15 Millionen Euro pro kommunalem Antrag bereitstellen.
Die Kommunen sind eingeladen, die Zuwendungsbescheide am 10. November 2016 persönlich in Berlin abzuholen – viel Aufwand für ein Stück Papier, das vor allem dazu beiträgt, den deutschen Nachholebedarf in Sachen Breitbandausbau, der manchem Bürger und vielen Unternehmen angesichts der Möglichkeiten unter den Nägeln brennt, ein wenig zu verringern.
Im zweiten Quartal 2016 lag im weltweiten Vergleich der Länder mit dem schnellsten Internetzugang Deutschland auf dem eher blamablen 24. Platz. Anders gesagt: Gerade mal fünfeinhalb Prozent der Deutschen haben einen echten schnellen Internetzugang von mindestens 30 Megabit pro Sekunde – in Belgien sind es viermal mehr. Der EU-Durchschnitt liegt bei 6,3 und Deutschland im Vergleich auf Platz 16.
Das schnelle Internet hat – unabhängig davon, ob man das gut findet – längst alle Lebensbereiche erfasst, ob Beruf, Privates, Lernen oder Spielen. Zu festen Zusagen in Sachen Breitbandausbau will sich der Markersdorfer Bürgermeister Thomas Knack auch ob des in Aussicht gestellten Zuwendungsbescheides nicht hinreißen lassen: “Erst wenn wir diesen in der Hand haben, werden wir die weiteren Schritte wissen.”
Wichtiger als die in Kürze bezuschussbare Planung ist für ihn das Jahr 2018: Bis dann will die Deutsche Telekom AG alle Markersdorfer Ortsteile mit dem schnellen Internet ausstatten – und das, ohne ins kommunale Geldsäckel zu fassen. Als erste sollen im Jahr 2017 die Unternehmen im Markersdorfer Gewerbegebiet den schnellen Anschluss erhalten.
Der Görlitzer SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Jurk teilte am 3. November 2016 mit, im Bundeshaushalt sei ein Fördertopf mit vier Milliarden Euro gefüllt, der einen Fördersatz von 50 bis 70 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben ermögliche. Kommunen, die dazu noch Landestöpfe anzapfen, könnten es auf bis zu 90 Prozent Förderanteil bringen.
Thomas Beier
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