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Von Dorfgeschichten und der “bösen Sieben”

Die sieben Musiker der
Die sieben Musiker der "Jugendtanzkapelle Pfaffendorf" im Jahre 1947

Die Zahl “7” wurde schon immer gern bevorzugt, wie nachfolgende Beispiele zeigen: Die 7 Geißlein, die 7 Schwaben, Schneewittchen hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen, einer sang sogar: “Rosemarie, 7 Jahre mein Herz nach dir schrie” und tanzte mit ihr in den 7. Himmel der Liebe, über 7 Brücken musst Du geh´n…
Daran locker anknüpfend hier einige vergangene Ereignisse, die mit der Zahl “7” in Verbindung stehen:

1847 In Pfaffendorf (Nieder- und Oberpfaffendorf) wohnen 582 Leute in 108 Häusern nebst einem Schloss mit Vorwerk. Es gibt 1 Wassermühle, 1 Windmühle, 5 Wirtshäuser, 27 Handwerker, 8 Händler, 240 Rinder und 400 Schafe.

1857 Die Gemeinde kauft drei Ellen Tuch zu Tagwächters Waffenrock für 2 Thaler und 15 Silbergroschen.Lohn für den Schneider für die Anfertigung = 2 Thaler.

1907 Der Gärtner Hermann Schmidt und seine Ehefrau, die Blumenbinderin Anna Schmidt, gründen auf väterlichem Boden die Pfaffendorfer Gärtnerei. Heute bewirtschaften ihre Urenkel den Betrieb.

1917 Die Glockenabschiedsfeier in Markersdorf, an der auch viele
Pfaffendorfer teilnehmen. Alte Männer, die schon als Schuljungen das Glockenseil gezogen hatten, läuten die Glocklen zum letzten Mal. Nun werden sie zerschlagen und zu Kanonen umgegossen.

1917 Der Kunnerwitzer Pfarrer und Kreisschulinspektor Carl Demke ist gestorben. Er erwarb sich große Verdienste auf kirchlichem und schulischem Gebiet. Trotz bitterster Kälte und hohem Schnee waren circa
800 Trauergäste zu seiner Beerdigung angereist.

1937 Die Schule bekommt einen zweiten Lehrer und ein Klassenzimmer im Wohnhaus des Herrn Hockner (heutiger Besitzer: Andreas Pohl). Die Einrichtung wurde vom Tischlermeister Kirsch in Kunnerwitz angefertigt. Die Schülerzahl in Pfaffendorf beträgt damals 82.

1937 Auf dem Jagdgelände des Rittergutes wurden von acht Schützen bei über 60 Treibern in sieben Kesseln 156 Hasen geschossen.

1947 Sieben Siebzehnjährige (Foto) musizieren gemeinsam unter dem Namen “Jugendtanzkapelle Pfaffendorf”. Für heutige Begriffe eine kuriose Besetzung: Zwei Akkordeons, Klavier, Geige, Schlagzeug, Klarinette und Trompete. Auf dem Foto von links: M. Jäckel, E. Kaulfuß, H. Mertin, M. Dominick, M. Kaulich, W. Heyde, E. Pfitzner.

1967 Auf dem 7. Parteitag der SED wird u.a. beschlossen: Die Erhöhung der monatlichen Mindestlöhne auf 300 Mark, die Erhöhung des Jahresurlaubs auf 15 Tage, die Erhöhung der Mindestrenten ab dem 1. Juli 1968 auf 150 Mark monatlich.

1977 In Pfaffendorf gibt es nur noch drei private Handwerker (Köhler, Harscher, Matysek).

2007 Zur Veröffentlichung dieses Beitrags im “schöpsboten” feiern wir auch wieder. Da ist unser Nationalfeiertag und zwar am 3. Oktober. Früher war
das am 7. Oktober mit viel Dschingdara und Hoppsassa. Da gab es auch noch einen 7-Jahr-Plan. Doch es war wie bei der Olsen-Bande: Am Anfang war der Plan und am Ende ging es schief.

Ob das Jahr 2007 als gutes oder schlechtes Jahr in die Geschichte eingehen wird, liegt nicht an der Zahl “7” und auch nicht an der Zeit. Die Zeit ist immer so gut oder so schlecht, wie gerade die Menschheit ist.

Mit lieben sieben Grüßen!

W. Heyde (77)

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