Auch in der Östlichen Oberlausitz steckt vor allem Geld der Europäischen Union aus dem Programm LEADER in vielen Projekten, so im Markersdorfer Kinderhaus (Abbildung), im Landkino Arnsdorf, bei einem Bäcker in Rothenburg/O.L. und in Spielplätzen in Ludwigsdorf und Ober-Neundorf.
Die Fördermittel, die unmittelbar der Region zugute kommen, sind fast schon so selbstverständlich wie das friedliche Zusammenleben, zudem nicht zuletzt die offenen Grenzen und die für viele Staaten gemeinsame Währung betragen. Manchmal erscheint Europa kompliziert und detailverliebt, dennoch sind gemeinsame Wertevorstellungen entstanden, die Deutschland im Inland die längste Friedensperiode seit Menschengedenken gebracht haben.
Mit LEADER kann jede Region durch selbstbestimmte Entwicklungsschwerpunkte setzen. So stehen der LEADER-Region Östliche Oberlausitz für die Jahre von 2014 bis 2020 15,994 Millionen Euro zur Verfügung. Bereits 189 Projekte mit gesamtausgaben in Höhe von rund 28,3 Millionen Euro wurden aus diesem Budget umgesetzt.
Projektbeispiele der LEADER-Förderung
Ungefähr 60 zuvor leerstehende Gebäude wurden in der östlichen Oberlausitz um- bzw. wiedergenutzt zum Wohnen, insbesondere für junge Familien, für Gewerbebetriebe, zum altersgerechten Mietwohnen oder für die touristische Nutzung. Indem wieder Leben in alte Häuser kommt, werden auch die Ortschaften belebt und verschönert.
Bestimmte größere Projekte wurden erst durch LEADER möglich. Dazu zählen der Bau des Kindergartens in Markersdorf und Zuschüsse für die Sanierung der Grund- und Oberschule in Reichenbach/O.L. sowie des Gemeindezentrums in See bei Niesky.
Wer entscheidet?
LEADER erfasst 321 ländliche Regionen in Deutschland und viele weitere in ganz Europa, die sich zukunftsfähig entwickeln sollen. Dazu wurden in den Regionen Lokale Aktionsgruppen (LAG) gegründet, die sich aus Sozial- und Wirtschaftspartnern sowie der Verwaltung zusammensetzen und über die Verwendung eines LEADER-Budgets, für das sich die LAG zuvor beworben hat, entscheiden.
Um sich die Fördermittel zu sichern, mussten die Regionen ein Entwicklungskonzept vorlegen, das eine Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT-Matrix), außerdem ein Leitbild oder eine Vision sowie Ziele und Maßnahmen enthält. Festgeschrieben wurde darin auch, wer zu welchen Bedingungen gefördert wird.
Gefördert werden neben den Projekten die regionalen Ansprechpartner, die als Regionalmanager und örtliche Koordinatoren fungieren. Sie nehmen die Projektideen der Einwohner auf, helfen, diese förderreif zu entwickeln und begleiten die Umsetzung. So werden nicht nur einzelne Vorhaben losgelöst voneinander unterstützt, sondern Projekte miteinander vernetzt, auch über LEADER-Regionen hinweg.
Antrag stellen!
Noch bis Anfang 2020 können Förderanträge für das LEADER-Programm gestellt werden. wer das nutzen möchte, findet erste Informationen auf der Website der LEADER-Region Östlichen Oberlausitz.