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See-Schoppen zeigt Gesprächsbedarf

Da hat Frank Seibel, Leiter des St. Wenzeslaus-Stifts in Jauernick-Buschbach, den Nagel auf den Kopf getroffen: Seiner Einladung ins Stift zum “See-Schoppen” zu Themen rund um den Berzdorfer See für den 5. Mai 2019 waren über 50 Vordenker, Macher und Interessierte gefolgt.

Miteinander reden!

Axel Krüger (li.), Görlitzer Motorist und Segelfreund, und Andreas Kohli aus Klein-Neundorf und damit See-Anwohner, genossen die Jauernicker Landluft
Axel Krüger (li.), Görlitzer Motorist und Segelfreund, und Andreas Kohli aus Klein-Neundorf und damit See-Anwohner, genossen die Jauernicker Landluft

Der Druck, miteinander ins Gespräch zu kommen, muss in den See-Anliegerkommunen Görlitz, Markersdorf und Schönau-Berzdorf enorm gewesen sein. Davon zeugte nicht nur der bis auf den letzten Platz besetzte Seminarraum des Stifts, sondern auch die Tatsache, dass Seibels Konzept, einzelne Protagonisten jeweils als Gesprächseinstieg zu befragen, durch die von Anfang an intensiven Gespräche gesprengt wurde. Da war es nur passend, dem Gesprächsbedürfnis erst einmal freien Lauf zu lassen.

Viele derer, die Interesse an der und Einfluss auf die Entwicklung am zweitgrößten See Sachsens haben, waren gekommen, der Seminarraum im St. Wenzeslaus-Stift war voll besetzt. Mit dabei waren beispielsweise der Markersdorfer Bürgermeister Thomas Knack, der Vorsitzende des Markersdorfer Unternehmerverbandes Rolf Domke, der am See umtriebige Geschäftsführer der Görlitzer KOMMWOHNEN Service GmbH Arne Myckert, der Verein Oberlausitzer Bergleute e.V., die Segler am Berzdorfer See, Vertreter der Stadtbewegung Motor Görlitz sowie Stadt- bzw. Gemeinderäte und Ortschaftsräte aus den Anliegerkommunen.

Rechts im Bild Frank Seibel während der moderierten Phase des See-Schoppens im Jauernick-Buschbacher St. Wenzeslaus-Stift
Rechts im Bild Frank Seibel während der moderierten Phase des See-Schoppens im Jauernick-Buschbacher St. Wenzeslaus-Stift

Ein von Frank Seibel moderierter Abschnitt erlaubte es, einzelne Meinungen akzentuiert zu Wort kommen zu lassen. Ist der Hafen nun angemessen oder zu groß? Sind die Slipanlagen bedarfsgerecht? Sollte es bei Berzdorfer See bleiben oder könnte es vorteilhaft sein, die Görlitzer Badewanne gleich in Görlitzer See umzubenennen? Sind die Abstimmungsmodalitäten im Planungsverband Berzdorfer See so gestaltet, dass Entwicklungsprozesse eingeleitet werden können (hier liegt die Stimmverteilung bei 40 Prozent für Görlitz und je 30 Prozent für Markersdorf und Schönau-Berzdorf, Beschlüsse müssen aber mit Zweidrittel-Mehrheit gefasst werden)? Welche Chancen bestehen für einen direkten Seezugang für Markersdorf in Jauernick-Buschbach? Unterm Strich lagen die Meinungen, die in der öffentlichen Wahrnehmung aufeinanderprallen, oftmals gar nicht so weit auseinander, zumindest aber wurde mehr Akzeptanz für die unterschiedlichen Sichtweisen und Motive gewonnen.
Bedauert wurde jedoch, dass niemand von Seiten derer, die am Berzdorfer See die Interessen des Naturschutzes vertreten, dabei war. Damit konnte das Spannungsfeld zwischen den Interessen der Seenutzer und der Naturschützer keine gebührende Berücksichtigung finden, was nicht dazu beiträgt, Vorurteile gegenüber den Naturschutzanforderungen zu entkräften.

Der “See-Schoppen” lieferte ganz abgesehen von seinem Thema endlich eine Gelegenheit, die Kommunikation zwischen engagierten Görlitzer Bürgern und denen aus der Nachbarkommune Markersdorf voranzubringen. Für Anfang Juli 2019 ist der nächste “See-Schoppen” ins Auge gefasst.

Thomas Beier

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