Beginnend in der Amtszeit des Bürgermeisters Werner Härtel wurde die Arbeit des Ortsausschusses der Volkssolidarität zum Wohle der älteren und hilfsbedürftigen Bewohner von Gersdorf zu einer schönen Tradition. Dabei fanden eine Vielzahl von erlebnisreichen Ausfahrten und anderen Veranstaltungen statt. Die Arbeit des Ortsausschusses der Volkssolidarität endete in unserer Gemeinde unmittelbar nach der Wende, die liebgewordene Tradition der organisierten Treffen wurde nun durch die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung aufrechterhalten.
Vereinsgründung im Jahr 1994
Da der Wunsch der Gemeinden Gersdorf und Deutsch-Paulsdorf nach einer gemeinsamen Seniorenbetreuung zunahm, wurde auf Initiative von Gisela Linke und Bettina Bartsch ein Aufruf zur Gründung eines Seniorenvereins gestartet. Unter dem Motto “Aktiv bis ins hohe Alter” sollte der Verein arbeiten. In ihm sollte die Tradition der Volkssolidarität fortgeführt werden. An dieser Zusammenkunft am 16. März 1994 gründeten nach eingehender Diskussion schließlich zwölf Seniorinnen und Senioren den Bürgerverein Gersdorf/Deutsch-Paulsdorf e.V.
Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Heinz Israel, Gerda Schubert, Elfriede Gutschmidt, Wolfgang Flieher, Marianne Kittner, Hildegard Walther, Bettina Bartsch, Gisela Linke, Margarete Starke, Paul Obst, Ursula Knetschke und Horst Kittner. Wolfgang Flieher wurde in dieser konstituierenden Sitzung zum Vorsitzenden gewählt.
Die ersten Jahre
Die Zusammenkünfte fanden damals im ehemaligen Schulhort bei Menzels, im Museum Markersdorf oder im Versammlungsraum der LPG statt. Da die durchgeführten Zusammenkünfte bei den Bürgern sehr gut angenommen wurden, gesellten sich bereits im Laufe des Jahres 1994 weitere zehn Senioren dazu. Im Jahre 1998 wurden dem Verein im Schloss in Gersdorf Vereinsräume zur Verfügung gestellt, ausgestattet mit schönen Bauernmöbeln, um die Nachmittage jetzt dort zu gestalten. Auch im
Herrenhaus in Deutsch-Paulsdorf fanden Veranstaltungen statt. So entwickelte sich ein reges Vereinsleben mit vielen kulturellen Höhepunkten, jährlich fanden Ausfahrten statt, gemeinsame Geburtstage wurden gefeiert und vieles mehr. Zur kulturellen Umrahmung der Zusammenkünfte wurden bereits damals unsere Hortkinder hinzugezogen (damals war der Hort noch im Schloss), welche mit ihren lustigen Darbietungen wesentlich zur Unterhaltung der Senioren beitrugen.
Auch Ausfahrten in den Spreewald oder zum ehemaligen Tagebau Berzdorf, wo Manfred Schneider die Aufforstung des Tagebaugeländes erklärte, damals noch mit eigenen Fahrzeugen und später schon mit dem Bus zur Landesgartenschau nach Markkleeberg. Nicht zu vergessen die Lausitzrundfahrt nach Klein Moritzburg und Schrittmacherlinde oder die Stadtbesichtigung von Görlitz.
Neuer Vorstand
Da mit den weiteren Jahren auch die bisherigen Vorstandsmitglieder älter wurden, kam es bei der Mitgliederversammlung 2008 zu einer Neubesetzung. Für ihre bisherige Vorstandsarbeit wurde den Senioren Wolfgang Flieher, Rosemarie Donath, Gerda Schubert und Helmut Eichler für ihre geleistete Arbeit im VereinDank und Anerkennung ausgesprochen. Seitdem besteht der Vorstand aus nachfolgenden Mitgliedern: Dieter Deutschmann (Vorsitzender), Monika Schneider (Stellvertreter bis 2010), Wolfgang Jung (Stellvertreter seit 2010), Gisela Güttler, Monika Babatz (bis 2014), Gisela Lustig (ab 2016), Elfriede Stiller und Regina Reinsch (bis 2017).
Mit der Erweiterung des Vorstandes auf sechs Mitglieder konnten wir eine wesentlich bessere Aufgabenverteilung vornehmen. Neuer Vorstand, neue Gedanken, so entwickelte sich der Verein auf einer neuen Grundlage. Immer im Mittelpunkt der Arbeit des Vorstandes stand die Betreuung und Einbeziehung unserer Senioren und die Gestaltung von interessanten Veranstaltungen. Bald hatte der Verein schon 46 Mitglieder und somit wurde auch das Angebot an Veranstaltungen wesentlich erhöht. Dabei legte der Vorstand großen Wert auf die Einbeziehung aller Seniorinnen und Senioren aus beiden Ortsteilen Gersdorf und Deutsch-Paulsdorf. Die wöchentlichen Veranstaltungen werden gut besucht. Dazu zählen die Gemeindeweihnachtsfeier, Vereinsweihnachtsfeier, die Grillparty im Deutsch-Paulsdorfer Park, gemeinsame Geburtstagsfeiern, Modenschauen, Fasching in Dittersbach, Schlachtfest in Wittgendorf, Fahrradtouren, Filmvorträge, allgemeinbildende Vorträge, Mitgliederversammlungen und unsere geselligen Nachmittage.
Auf der Mitgliederversammlung 2014 wurde unser langjähriges Mitglied Monika Babatz auf persönlichen Wunsch aus dem Vorstand verabschiedet. Frau Babatz hat sich im Vorstand durch Ideen und vorbildlicher Zusammenarbeit ausgezeichnet. Höhepunkt im Jahr 2014 war das 20-jährige Bestehen unseres Vereines. Es wurde gefeiert, Rechenschaft abgelegt und neue Zukunftspläne wurden geschmiedet.
Viel unterwegs und viel erlebt
Auch in den Jahren danach begaben wir uns wieder auf Reisen in die Oberlausitz auf den Töpferberg mit Besichtigung des Textilmuseums, die Hochsteinbaude mit dem Schmetterlingshaus, das Kaffeemuseum in Ebersbach mit dem Umgebindepark in Cunewalde, wir erfreuten uns über die blühende Landschaft vom Findlingspark in Nochten, wir fuhren mit dem Dampfer nach Děčin und bewunderten die zauberhafte Böhmische Schweiz.
Nicht zu vergessen die Fahrt in die Sorbische Lausitz, nach Lehndorf, das Zentrum der Sorben mit Besichtigung der Wallfahrtskirche in Rosenthal und dem Friedhof in Ralbitz. Die Bundeshauptstadt Berlin sowie die Kromlauer Rhododendronblüte.
Man kann gar nicht aufhören mit dem Aufzählen, wo wir uns mit dem Bus schon überall hinschaukeln haben lassen. Immer konnten wir feststellen, wie schön unsere Heimat ist und wie wichtig es ist diese auch anzuschauen und gemeinsam zu erkunden. Nicht zu vergessen die lustigen, geselligen Nachmittage in unseren Vereinsräumen im Schloss. Wichtig ist, dass die schönen Momente des Zusammenseins dazu beitragen, das Leben des Einzelnen in der Gemeinschaft zu verschönern und die gesammelten Eindrücke und Erinnerungen zu teilen. Wenn dem so ist, dann haben wir als Verein unser Ziel erreicht und hoffen, dass auch jüngere Senioren sich im Verein zusammenfinden.
Dieter Deutschmann
Erschienen im “Schöpsboten”, Ausgabe November 2019.