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Corona-Pandemie

Coronavirus-Lage bleibt ernst

In Jauernick-Buschbach erwacht der Tag. Entstanden ist die Aufnahme am 8. Januar 2015. Im abgebildeten Berggasthof kann man sonnabends von 11 bis 14 Uhr Speisen für die Adventssonntage bestellen.
In Jauernick-Buschbach erwacht der Tag. Entstanden ist die Aufnahme am 8. Januar 2015. Im abgebildeten Berggasthof kann man sonnabends von 11 bis 14 Uhr Speisen für die Adventssonntage bestellen.

Foto: Manuela Walter

Auch Markersdorfer sind von der Corona-Pandemie betroffen: Zu den nachgewiesenermaßen bislang insgesamt 57 mit SARS-CoV-2 Infizierten in der Großgemeinde kamen gestern sechs weitere hinzu.

Per 1. Dezember 2020, dem ersten Tag neuer, weiter verschärfter Allgemeinverfügungen, lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Görlitz bei 439,21 je 100.000 Einwohner.

Zahlen heruntergebrochen auf Markersdorf

Um zu veranschaulichen, was das bedeutet, kann man diese Zahl auf die Großgemeinde Markersdorf herunterbrechen: Hätte der Wert des Landkreises hier exakt gegolten, dann hätten sich während der vergangenen sieben Tage 17 oder 18 Einwohner mit dem Corona-Virus angesteckt. Würden jedoch für Markersdorf wie gestern jeden Tag sechs neue Coronainfektionen nachgewiesen, würde der auf 100.000 Einwohner bezogene Sieben-Tage-Inzidenzwert bei über 1.000 liegen.

Das veranschaulicht, weshalb die Anti-Pandemie-Maßnahmen so wichtig sind. Deren Erfolg wird stets erst zeitversetzt sichtbar: Bis bei einem Infizierten Symptome auftreten, vergeht Zeit – zehn Tage sind es im Durchschnitt, bis ein an Covid-19 Erkrankter bei schwerem Verlauf ins Krankenhaus kommt, wo er vielleicht nach einigen weiteren Tagen stirbt.

Diskussion um den Schwellenwert für Anti-Pandemie-Maßnahmen

Bundesweit ist ein Inzidenzwert von 50 als Schwelle definiert, an der Anti-Pandemie-Maßnahmen erforderlich werden, in Bayern sogar schon ab 35. Unter Experten werden die Schwellenwerte diskutiert: Manche halten 50 für zu hoch angesetzt, weil bei bereits diesem Wert die Gesundheitsämter überlastet werden können, andere halten ihn für zu niedrig mit dem Argument, dass mehr Tests auch zu mehr nachgewiesenen Neuinfektionen führen.

Dunkelziffer bei Infektionen

Angesichts einer Dunkelziffer nicht erkannter Coronainfektionen, etwa bei Krankheitsverlauf ohne oder mit nur schwachen Symptomen, ist die Diskussion um den Sieben-Tage-Inzidenz-Schwellenwert eher theoretischer Natur. Eine Studie des Tropeninstituts am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München weist darauf hin, dass sich ungefähr viermal mehr Menschen mit dem Coronavirus infizieren als offiziell nachgewiesen. Wenn das auch für Markersdorf zutrifft, kann sich jeder die entsprechenden Zahlen leicht ausrechnen.

Höhere Sterblichkeit als bei Grippe

Allerdings sind Rückschlüsse aus einer in München erhobenen wissenschaftlichen Studie auf die Gegebenheiten im ländlichen Raum wohl nur bedingt möglich, was der Vergleich der Sterblichkeit zeigt. Laut Studie liegt die Sterblichkeit “mit knapp 1% der Personen mit Antikörperbildung um ein Vielfaches über der für saisonale Grippeinfektionen”. Anders im Landkreis Görlitz: Legt man hier die Gesamtzahl der Infektionen mit dato 5.052 und die bislang insgesamt 153 Todesfälle zugrunde, liegt die Sterblichkeit bei drei Prozent. Eine Ursache dafür könnte der überdurchschnittlich hohe Anteil Älterer im Landkreis Görlitz sein.

Anti-Pandemie-Maßnahmen einhalten

Immer wieder werden einzelne Vorschriften, wie sie sich aus den Corona-Schutz-Verordnungen ergeben, in der Bevölkerung diskutiert. Dabei zeigt sich, dass so mancher nicht über seinen ganz persönlichen Wahrnehmungs- und Erfahrungsschatz hinausdenken kann. Kritiker sollten bedenken: Weder Regierung noch Verwaltung können ein Interesse daran haben, die Menschen mit Vorschriften zu drangsalieren. Die Corona-Schutz-Verordnungen und die Allgemeinverfügungen sind das Ergebnis eines schwierigen Abwägungsprozesses, wie ein möglichst weitgehender Infektionsschutz erreicht werden kann, ohne wichtige Lebensbereiche komplett lahmzulegen.

Sicher hat da jeder Einzelne seinen eigenen Blickwinkel, auch ist das Ausmaß der Betroffenheit recht unterschiedlich. Allerdings kann das Ergebnis des Abwägungsprozesses gar nicht frei von scheinbaren oder tatsächlichen Widersprüchlichkeiten sein. Nur wäre es falsch, in der Diskussion darüber zu vergessen, worum es geht: Neuinfektionen und daraus resultierende Infektionsketten, die dann auch Ältere und Vorerkrankte erreichen, zu vermeiden. Wer also beispielsweise aktuell gegen die ausgeweitete Pflicht zur Atemwegsbedeckung wettert, handelt so gesehen ebenso höchst egoistisch wie jener, der das im Supermarkt bereitgestellte Desinfektionsmittel nicht benutzt.

Wichtige Informationsquellen:

Quelle: PR/Ost!

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