Generationswechsel – ein Thema, das auf dem Lande seit jeher eine wichtige Rolle spielt. Wer übernimmt den Hof und wann? Wie ist das Altenteil geregelt? Doch für viele ist das – passend zum aktuellen Wetter – Schnee von gestern.
Dennoch ist der Generationswechsel im Osten ein aktuelles Thema: Einerseits geht hier die Gründergeneration der frühen Neunzigerjahre in den Ruhestand, andererseits definieren sich jüngere Unternehmer heute ganz anders als ihre Elterngeneration. Neue Ansprüche an die Lebensqualität haben sich etabliert, wo es früher eher erst einmal um den Markteinstieg und ums wirtschaftliche Überleben ging.
Work-Life-Balance
Eines der großen Themen der Gegenwart heißt Work-Life-Balance – ein Begriff, bei dem sich so mancher erst einmal am Kopf kratzt. Er beschreibt die Ausgewogenheit des Berufs- mit dem Privatleben, wobei Privatleben hier eher mit Erlebnis und Genuss, aber auch mit der Fixierung auf die Familie gleichgesetzt wird.
Praktisch zeigt sich die Orientierung an der Work-Life-Balance an Geschäftsmodellen, die möglichst wenig Arbeitszeit mit einem ausreichenden oder sogar möglichst hohem Einkommen verbinden. Das treibt natürlich Blüten, die vor allem jenen auffallen, die sich nach jahrzehntelang gewachsenen Geschäfts- oder Dienstleistungsbeziehungen mit einem eher nass-forschen Nachfolger oder einer ebensolchen Nachfolgerin konfrontiert sehen.
Die andere Seite: Natürlich sterben bestimmte Geschäftsmodelle aus. Wer auf ausführliche persönliche Beratung setzt wird feststellen, dass der Zeiteinsatz dafür oft nicht mehr tragbar ist, zumal sich Kunden meist im Internet informieren. Im Zusammenhang mit dem Internet wird immer wieder enttäuscht, wer auf langfristige Kundenbeziehungen baut, denn auch zufriedene Kunden sind immer weniger anbietertreu. Und wer auf Qualität setzt wird feststellen, dass vielen ein möglichst kleiner Preis wichtiger als etwa Langlebigkeit und Service ist.
Sich einstellen auf eine neue Arbeitswelt
Ob nun Arbeitnehmer oder Unternehmer: Die Corona-Pandemie hat den Wind der Veränderung neu entfacht. Viele müssen den Bürojob ins Home Office verlagern. Ob es wirklich viele tatsächlich auch wollen, vor allem wenn dieses Büro im Zuhause sich auf dem Küchen- oder Wohnzimmertisch befindet? Unternehmen erkennen jedenfalls, dass sich damit Kosten sparen lassen. Bei Hausbau oder der Wohnungsplanung wird das Arbeitszimmer oder mindestens die Arbeitsecke, so kann man prophezeien, wieder eine größere Rolle spielen.
Aber auch für viele Unternehmer ist die Flexibilisierung der Arbeitsorte und deren Verlagerung in den Privatbereich eine Herausforderung. Wie kann etwa der innerbetriebliche Datenschutz im Home Office gewährleistet werden, wo vielleicht ein pubertierender Computerfreak aus der Familie Zugriff aufs Unternehmensnetzwerk erhalten könnte, von Bedrohungen aus dem Internet ganz abgesehen? Außerdem müssen unterschiedlichste Endgeräte – klassische persönliche Computer, Laptops, Netbooks und Smartphones – mit der gleichen Software und mit einer einheitlichen Datenbasis arbeiten. Das sind Ansprüche, die geradezu nach Cloudlösungen rufen. Programme und Daten befinden sich dann nicht mehr auf den Endgeräten der Angestellten, sondern werden per Internet erreicht.
Derartige Lösungen sind nicht nur hilfreich vor Ort, sondern ermöglichen die gemeinsame Arbeit im weltweiten Datenverbund. Was für manchen wie Zukunftsmusik klingt, ist auch in Markersdorf längst Realität. Im einfachsten Falle kommen beispielsweise Dropbox oder Google Drive, die nicht nur die zentrale Datenspeicherung ermöglichen, sondern auch eine Vielzahl von Anwendungsprogrammen bereitstellen, zum Zuge. Dass dabei auch über den Datenschutz beim jeweiligen Cloudanbieter diskutiert wird, ist naheliegend.
Aber längst ist die Entwicklung weitergegangen. Immer mehr spezialisierte Anbieter stellen cloudbasierte Lösungen bereit, die nicht nur zugeschnitten auf bestimmte Anwendungsbereiche sind, sondern Anwendern auch Funktionen bereitstellen, die sie mit klassischer hochkomplexer Standardsoftware ohne aufwendige persönliche Qualifizierung gar nicht nutzen könnten. So lassen sich mit modernen Lösungen im Bereich Web-to-Print Druckunterlagen und andere Präsentationen im Handumdrehen weltweit anpassen und sogar übersetzen.
Der Clou: Wer Druckunterlagen wie Flyer und Broschüren in der Cloud entwickelt und etwa mit one2edit™ von der 1io BRANDGUARDIAN GmbH aus Kempten im Allgäu arbeitet, kann nicht nur Design Richtlinien zu Abständen, Farben, Logogröße und -platzierung sowie Schriftarten automatisch einhalten, sondern die Adobe InDesign-Server-Technologie als Teil der Creative Cloud von Adobe so nutzen, dass nur die gerade relevanten Befehle angezeigt werden. Das macht umfassende Softwareschulungen und -trainings überflüssig. Anders gesagt: Auch Mitarbeiter, die keine Grafiker, sondern eigentlich eher gestaltungstechnische Laien sind, etwa Techniker, können benötigte Unterlagen direkt erstellen, ohne gegen Layout- oder Designregeln zu verstoßen – der Weg über eine externe Werbeagentur entfällt. Selbstverständlich nutzen jedoch auch vernetzt arbeitende Werbeagenturen selbst solche Cloudlösungen, um den Aufwand für Abstimmungen und die Kommunikation von Gestaltungsrichtlinien zu senken.
Und was heißt das jetzt?
Man muss gar nicht ausholen bis zur sogenannten Künstlichen Intelligenz, um zu erkennen, worum es geht. Moderne Softwarelösungen erlauben es, in einer Datenwolke im weitesten Sinne nicht nur die für eine konkrete Anwendung benötigten Daten zu identifizieren, sondern auch jene Funktionen zu filtern, die die Verarbeitung der Daten für den Anwendungszweck ermöglichen. Folge: Die Informationstechnologie wird nicht nur Arbeitsplätze, sondern ganze Branchen weiter verändern und im Vorteil ist, wer mit effizienten Weiterbildungsmaßnahmen am Ball bleiben kann.
Für den Einzelnen bedeutet das die Veränderung von Qualifikationsanforderungen – und zwar in beiden Richtungen. Hochspezialisierte Anwendungsprogrammierer müssen bei diesen Technologien ebenso wie Mitarbeiter etwa im Mittelstand, die auf Basis von Standardsoftware eigene Lösungen entwickeln, am Ball bleiben. Wer sich in der Arbeitswelt jedoch nur als Softwarenutzer – so wie früher ein Maschinenbediener – sieht wird erleben, wie komplexe IT-Lösungen menschliches Zutun in vielen Bereichen immer überflüssiger – wenn auch nicht ganz überflüssig – machen.
Einige Beispiele verdeutlichen den bereits eingesetzten Wandel:
- Was einst als “Häufig gestellte Fragen” (FAQ – Frequently Asked Questions) Einzug in die Beratung hielt, ersetzt heute als Chatbots – Programme, die Fragen erfassen und Antworten bereitstellen können – Mitarbeiter an der Telefonhotline.
- Bestimmte Tätigkeiten von Bankberatern, Juristen und Analysten werden bereits heute von Software übernommen. Auch in der Medizin hält entsprechende Software Einzug, etwa als Expertensysteme, die Unmengen an Daten auswerten, oder zur Steuerung von Operationsrobotern.
- Das vieldiskutierte autonome Fahren wird sich wohl zuerst in der Landwirtschaft durchsetzen: Auf dem Acker verkehren dann führerlose Traktoren, ergänzt um selbsttätig säende und düngende Feldroboter.
- In der Entwicklung von Werbestrategien analysieren Roboter unterschiedlichste Einflüsse vom Wetter bis hin zum Erfolg in sozialen Netzwerken, um die Optimierung voranzutreiben; sogar Vorschläge zum Grafikdesign machen die Maschinen.
Auch in neueren Studien wird die Meinung vertreten, Roboter könnten Menschen in Bereichen zwischenmenschlicher Interaktion und Empathie sowie in kreativen Prozessen nicht ersetzen. In dieser Absolutheit ist das sicherlich falsch: Zwar kann der Mensch nicht ersetzt, wohl aber in weiten Bereichen verdrängt werden.
Daher müssen Angestellte wie auch Unternehmen insgesamt ihre Daseinsberechtigung immer wieder auf den Prüfstand stellen: Kann das eigene Tun durch neue Technologien ersetzt oder überflüssig gemacht werden? Besondere Verantwortung haben dabei die Unternehmen, sie müssen den nötigen Weitblick aufbringen, um in einer immer smarter werdenden Arbeitswelt zu bestehen und so auch ihrer sozialen Funktion gerecht werden zu können.
Quelle: PR/Ost!