Fällt das Stichwort “Tierwohl”, sind die Reaktionen höchst unterschiedlich: Während Tierschützer zu argumentieren beginnen, verdrehen Landwirte schon mal die Augen, wenn sie an Ausflügler denken, die die Kälbchen so niedlich finden und engagiert zum besten geben, was sie über artgerechte und vor allem nicht artgerechte Haltung gehört haben, um eine anderthalbe Stunde später im Gasthof ungerührt den Kalbsbraten zu verdrücken oder beim Discounter zum günstigsten Angebot greifen. Das soll natürlich nicht davon ablenken, dass die Art und Weise der Tierhaltung in der Landwirtschaft oftmals ein Thema mit Verbesserungspotenzialen ist.
Haustierhalter sehen sich hingegen von Diskussionen zum Thema Tierwohl in aller Regel überhaupt nicht betroffen. Hat man nicht alles getan, damit sich besonders die vierpfotigen Lieblinge wohlfühlen? Hundebett, Katzenbaum, Tierspielzeug und natürlich das beste Futter – wer wollte da am Wohlergehen zweifeln?
Haustiere beanspruchen Zeit
Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Wer ein Haustier anschafft, muss Zeit dafür einplanen. Besonders Hunde sind darauf angewiesen, dass ihr Rudel für sie da ist – ob nun Artgenossen oder Mensch. Doch Zeit ist heutzutage bei vielen knapp. Wer die Zeit für sein Haustier nicht regelmäßig aufbringen kann, sollte lieber darauf verzichten.
Der zweite Faktor ist das aufrichtige Interesse am Tier, das sich in der erwähnten Zeit ausdrückt, die man für es aufwendet, ob nun im direkten Umgang oder für die Beschäftigung mit dem Wissen darüber, was dem Haustier guttut. Wer hier mit einer Ist-doch-egal-Einstellung daherkommt, kann viel Schaden machen.
Haustierkrankheiten und Impfungen
Tierhalter sollten die wichtigsten Krankheiten, die für ihr Tier oder ihre Tiere zutreffen, kennen und wissen, wie es dazu kommen kann und wie sie sich auswirken. So weist der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. darauf hin, dass das Schneefressen, das manche Hundehalter amüsant finden, für die Tiere gefährlich ist und schon allein durch die Kälte, zudem durch Schmutz oder auch Streusalz zu blutigen Magen-Darm-Entzündungen führen kann. Weitere Tipps zu Haustieren im Winter hat der Verband auf seiner Webseite zusammengefasst.
Außerdem sind Tierhalter gut beraten, wenn sie sich über die notwendigen und gegebenenfalls je nach Region zusätzlich zweckmäßigen Impfungen informieren. Wie beim Menschen wird auch bei Haustieren die oft erwähnte Herdenimmunität erst dann erreicht, wenn 70 Prozent einer Population geimpft sind, denn erst dann ist die Wahrscheinlichkeit ausreichend groß, dass ein infiziertes Tier ein weiteres nicht anstecken kann, der in der Corona-Pandemie populär gewordene Reproduktionswert (R-Wert) also deutlich unter Eins bleibt. Herdenimmunität bedeutet zugleich: Wer sich oder sein Tier nicht impfen lässt, erhält seine Gesundheit auf Kosten derer, die die Impfungen vornehmen lassen.
Einen allgemeinen Überblick zu Tierimpfungen gibt online der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. , der Hersteller von Tierarzneimitteln und Futterzusatzstoffen vertritt. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V. hingegen hat einen informativen Auszug aus der Leitlinie zur Impfung von Kleintieren der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) am auf der Insel Riems gelegenen Friedrich-Löffler-Institut veröffentlicht, der die Termine für Erst- und Wiederholungsimpfungen enthält. Ergänzend zum Überblick sind übersichtliche Fachinformationen zu den einzelnen Infektionskrankheiten enthalten, so zur Pathogenese, zur Diagnose, Behandlung und Prophylaxe.
Schaut man sich die Vielfalt der Infektionsrisiken bei Haustieren – schon etwas zu beschnuppern kann ausreichen – an, deren Folgeerkrankungen oft tödlich enden, so muss das Geld für den Tierarzt schon bei der Anschaffung eines Haustieres zwingend eingeplant werden. Dabei sind die Kosten, deren mögliche Bandbreite die Gebührenordnung der Tierärzte (GOT) vorschreibt, im Landkreis Görlitz gegenüber Ballungszentren unterm Strich deutlich günstiger.
Gesundheitskosten für Haustiere einplanen
Während Impfungen und Routineuntersuchungen für Tierhalter zu den kalkulierbaren und eher überschaubaren Kosten zählen, kann es im Falle einer ernsthaften Erkrankung oder eines Unfalls schnell teuer werden. Für viele ist das dann ein Problem, wenn das schon zum Familienmitglied gewordene Haustier oder der felltragende Liebling der Kinder leidet, die Kosten einer Operation aber sehr teuer sind oder sich die Ausgaben für Medikamente Monat für Monat weiter aufsummieren.
An dieser Stelle helfen Tierversicherungen, die im Grunde wie eine Krankenversicherung für Menschen funktionieren. Gemeint ist also nicht die gerade bei Hunden anzuratende Haftpflichtversicherung, sondern eine, die gegen einen festen monatlichen Beitrag bestimmte Gesundheitsleistungen im jeweils definierten Umfang anbietet. Wer sich für eine solche “Krankenversicherung für Haustiere” interessiert, hat die Qual der Wahl unter unterschiedlichen Anbietern. Oft ist es dann hilfreich, erfahrene Tierhalter nach ihren Erfahrungen zu befragen.
Auf der Suche nach einem Beispiel haben wir die Tierversicherungen von Anivigo entdeckt, mit der sich typische Haustiere wie Hunde, Katzen und Kaninchen versichern lassen. Der Berliner Anbieter hat drei Pakete geschnürt, um dem konkreten Bedarf von Tierhaltern gerecht zu werden:
- Der OP-Schutz greift bei medizinisch notwendigen Operationen nach einem Unfall oder wenn sich das Tier verletzt hat. Wer schon einmal die Pfote einer Katze gesehen hat, die sich in einem Lichtgitterrost verfangen und selbst befreit hat, weiß, wie schnell solche Fälle unter Umständen eintreten können. Vor allem für temperamentvolle Hunde und freilaufende Katzen kann sich der OP-Schutz im Falle eines Falles als wertvoll erweisen.
- Ein sogenanntes Basis-Paket ergänzt die OP-Leistungen um jene für Untersuchungen und Medikamente. Das ist eine Überlegung wert für Tierhalter, denen konstante monatliche Versicherungsbeiträge lieber sind als Rechnungen, die vielleicht das Monatsbudget sprengen.
- Die Ergänzung um spezielle Behandlungen bietet schließlich ein Premium-Paket. Erfahrene Tierhalter denken dabei sofort an überzüchtete Rassen, die gegebenenfalls besonders anfällig sind oder bei denen im Laufe des Lebens Korrekturen nötig werden. Auf jeden Fall ist dieses Angebot ein besonders umfassendes.
Vor Anschaffung einer Haustiers wirklich alles bedenken
Das Sprichwort “Wer A sagt, muss auch B sagen” gilt auch bei der Anschaffung eines Haustiers. Grundsätzlich sollte man Haustiere lebenslänglich behalten und genau deshalb eine Anschaffung in allen Aspekten wie dem Zeit- und Kostenaufwand, dem Platzbedarf, und – besonders bei haarenden Rassen – dem Reinigungsaufwand sorgfältig planen. Gerade bei Hunden kann sich zudem eine ausbruchssichere Grundstückseinfriedung notwendig machen.
Ein extra Kapitel ist der Schaden, den Haustiere – besonders, wenn sie noch jung sind – im eigenen Haushalt anrichten können. Zerkratzte Ledergarnituren, abgeknabberte Möbelknaufe oder zerbissene Brillen legen immer wieder beredtes Zeugnis ab über die Anwesenheit eines neuen Mitbewohners ab. Aber was ist tragischer, als wenn man ein Haustier wieder abgeben muss, weil man falsche Erwartungen hatte oder mit dem Tier einfach nicht zurechtkommt?
Bei Hunden ist es für Neulinge ein guter Tipp, erst einmal mit dem Ausführen von Tierheim-Hunden zu beginnen. Überhaupt sind Tierheime gute Ansprechpartner, wenn ein Haustier angeschafft werden soll, denn hier kennt man den Charakter und die Eigenheiten der Tiere, so dass der künftige Besitzer weiß, worauf er sich einlässt.
Tipp:
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst und Tierärzte in der Region Markersdorf
Quelle: Redaktion markersdorf.de