Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf!
„Die Kindheit hat ihre Geheimnisse und Wunder – aber wer kann sie erzählen, und wer kann sie deuten? Wir sind alle durch diesen stillen Wunderwald gewandert – wir haben alle einst in seliger Betäubung die Augen geöffnet, und die schöne Wirklichkeitdes Lebens überflutete unsere Seele. Im Herzen war es hell wie Frühlingshimmel, frisch wie Veilchenduft – still und heilig wie ein Sonntagsmorgen.“
- Friedrich Max Müller (1823-1900), Sprach- und Religionswissenschaftler
Der 1. Juni ist der Internationale Kindertag und so ist es wohl angebracht, gerade den Kindern in unserer Gemeinde einen herzlichen Gruß zu senden. Auch wenn es vielen in der total verrückten Zeit sehr oft nicht so erscheinen mag. Für uns stehen unsere Kinder stets im Mittelpunkt unserer Entscheidungen.
Und mal ganz ehrlich, wann hört man eigentlich auf “Kind” zu sein. Getreu dem Spruch “das Kind im Manne stirbt nie” halte ich mich, manchmal auch zum Leidwesen meiner Familie, sehr oft daran und versuche viele Dinge auch mit Kinderaugen zu sehen. Kinder verkörpern Geradlinigkeit, Spontanität, Dankbarkeit, Wissensdurst und das so wichtige Kuschelbedürfnis und vermischen dies mit Abenteuerlust, Hartnäckigkeit und Konfrontationsbereitschaft. Eigentlich erleben wir täglich neue Züge und Eigenschaften und staunen, dass wir trotz einiger Lebensjahre und der damit verbundenen Lebenserfahrung immer wieder überrascht werden von unseren Kindern und Enkeln. Oft glaubt man in ein Spiegelbild zu sehen und fühlt sich in seine eigene Kindheit zurückversetzt. Wird man dabei ertappt, überfällt einem manchmal ein unerklärliches Schamgefühl. Aber warum eigentlich. Ich war gerne Kind und bin bis zum heutigen Tag gerne mit Kindern zusammen. Kinder bereichern unser Leben so gewaltig, dass ich mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen kann und auch nicht will.
Umso mehr tut es dann halt weh, wenn ständig Vorwürfe und Beschwerden an die Verwaltung gerichtet werden, deren Inhalt uns vorwirft kinderfeindlich zu sein. Mal abgesehen davon, dass wir manchmal gar nicht für die Ursache des Unmuts zuständig sind, stellen wir uns schon der Verantwortung, erst einmal der erste Ansprechpartner zu sein. Oft ist es auch gar nicht die direkte Kritik an das Markersdorfer Rathaus, die uns erreicht, sondern die allgemeine Unzufriedenheit mit der großen Politik und im eigenen privaten Umfeld. Um aber auch weiterhin für die Interessen unserer Bürger da sein zu können, müssen wir gemeinsam miteinander reden. Wir sehen uns gerne als Partner, auch manchmal als Blitzableiter, wenn das Gesprächsniveau auf einer sachlichen Ebene bleibt. Das ist auch der Grund, warum wir uns für einen Beruf in der kommunalen Verantwortung entschieden haben.
Das diese Theorie auch in der Praxis klappen kann, hat uns Dorit Matuschek bewiesen. Mit der Petition zum Erhalt des Schülerverkehrs hat sie eine “kleine” Welle in Bewegung gesetzt. Diese Welle hat gereicht, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch gesetzt haben und verhindert wurde, dass uns die Welle alle wegspült. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz sehr bei Dorit Matuschek bedanken für den Mut, die Welle in Bewegung zu versetzen und vor allem für die Bereitschaft im Nachhinein miteinander zu reden. Und ich denke mit dem Ergebnis können alle zufrieden sein (siehe Artikel “Landschulbus retten” auf Seite 11).
Was kommt noch im Juni auf uns zu? Ich hoffe, dass die weiteren Lockerungsmaßnahmen über den Sommer ein etwas an Normalität erinnerndes Leben möglich machen. Ich möchte mich ganz herzlich bei all denen bedanken, die durch Disziplin und Abstand dazu beigetragen haben, dass die Inzidenzzahlen weiter gesunken sind.
Der Umzug der Friedersdorfer Kita in den Container ist erfolgt. Die Straßenbauarbeiten an der Zahnarztpraxis Rupprich haben begonnen. Der Auftrag für den Abriss der alten Kinderkrippe in Friedersdorf wurde erteilt. Das Modell für den Ersatzneubau steht momentan im Dorfgemeinschaftshaus und kann über den Ortschaftsrat besichtigt werden.
Der Bauhof steht voll in der Grasmahd! Die Wertstoffcontainer wurden vom Parkplatz an der Schule ans Rathaus umgesetzt. Momentan werden die Einwohnerinfoveranstaltungen für Internetversorgung vorbereitet. Darüber werden wir im nächsten Monat berichten und die Ortvorsteher in die Beratungen einbeziehen.
Das wars für diese Ausgabe. Ich wünsche allen einen schönen Sommer mit ausreichend Regen und immer etwas Spaß!
Ihr Bürgermeister
Thomas Knack