Manchmal kann man sich des Gefühls nicht erwehren, dass Europa mit seinem Binnenmarkt noch nicht bei jedem angekommen ist, vom Urlaub mal abgesehen. Besonders private Haushalte scheuen noch vor den Möglichkeiten des europaweiten Einkaufs zurück.
Lokale Wirtschaft bevorzugt?
Klar ist einerseits verständlich, wenn jemand sagt, er oder sie setze auf die lokale Wirtschaft, wenn es um Einkäufe oder Auftragsvergaben geht. Dafür gibt es einige Argumente, etwa kürzere Transportwege oder Arbeit vor Ort.
Doch wie bei jeder Medaille gibt es auch hier zwei Seiten, denn auch in Markersdorf sind viele Unternehmen auf überregionalen Absatz angewiesen – man braucht nur einmal die “Big Player” in Markersdorf gedanklich durchzugehen und sich zu fragen, wer von einem lokalen Absatzmarkt leben könnte: einige schon, viele nicht. So gesehen: Wenn sich die Absatzmärkte der Markersdorfer Unternehmen nur noch lokal orientieren würden, wären die Folgen in der Heimatgemeinde heftig.
Natürlich sind Aufträge von vor Ort immer angenehm und manche schielen dabei auf die Kommunen als lukrative Auftraggeber. Die tun sicherlich, was möglich ist, aber ab bestimmten Auftragsvolumina – den Schwellenwerten – greift das Vergaberecht. Tricksereien wie etwa die Aufteilung in einzelne Lose gibt es da nicht, es sei denn, jemand steht wirklich gern vor dem Kadi.
In Europa kaufen und verkaufen
Die Zollfreiheit und die Harmonisierung von Vorschriften machen es für jedermann und jedes Unternehmen einfach, innerhalb der Europäischen Union zu kaufen oder zu verkaufen. Um ein konkretes Beispiel zu haben: Die Kardanwelle für einen Transporter kostet beim Spezialisten in Spanien oft nur einen Bruchteil des Preises, den deutsche Anbieter aufrufen.
Entsprechend können Anbieter vieler Branchen aus der Region Markersdorf ihren Absatz an Waren und Dienstleistungen europaweit ankurbeln – was sollte davon abhalten? Ja, es gibt ein Hindernis, das babylonische Sprachgewirr in Europa. Doch mit etwas Englisch kommt man gut klar und wer zusätzlich einmal die Grundzüge einer slawischen Sprache erlernt hat, für den gibt es kaum noch Grenzen, nämlich dann, wenn er kostenfreie Übersetzer-Software wie etwa Google Translate oder DeepL nutzt oder die Übersetzungsfunktion des Chrome Browsers für Webseiten.
Sprachhindernisse überwinden
Wie gesagt, Grundkenntnisse aus der jeweiligen Sprachfamile sind dabei hilfreich beziehungsweise notwendig, es sei denn, man beschränkt sich auf sehr einfache Formulierungen. Anders allerdings ist es, wenn es um wirklich exotische Sprachen oder etwa um Verträge oder andere Texte geht, die juristisch wasserdicht sein müssen. Dann kommt man im Grunde nicht darum herum, ein professionelles Übersetzungsbüro beauftragen zu müssen. Schaut man sich deren aktuelle Preise jedoch kann, muss man zugestehen: das liegt zwischen erschwinglich und günstig.
Viele Begriffe kann man eben nicht Eins zu Eins übersetzen, dann sind Fachübersetzer und Muttersprachler gefragt, die sich in Technik, Recht, Wirtschaft oder etwa in der Medizin auskennen. Selbst in der Umgangabstänenssprache ist das so: “Are you right?” heißt eben nicht “Bist du rechts?”, sonder wörtlich übersetzt “Haben Sie recht?”, umgangssprachlich noch besser “Stimmt das?” – man sieht, Übersetzungsfallen lauern überall und die Redewendung vom “gefährlichen Halbwissen” hat besonders bei Übersetzungen ihre Berechtigung.
Unterstützung für das internationale Geschäft
Dennoch: Überregionaler Einkauf wie auch Absatz, vor allem der Außenhandel, kann die lokale Wirtschaft in Markersdorf nur stärken. Allein die online gebotenen Möglichkeiten sind vielfältig und für größere Unternehmen sind die einzelnen Außenhandelskammern (AHK), die die deutsche Wirtschaft weltweit beraten und unterstützen, indem sie etwa deutsche Unternehmen vertreten, hilfreich.
Tipp:
Auch der Freistaat Sachsen hilft bei der Internationalisierung des Geschäfts.
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de