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Wirtschaft

Wenn der Jungfacharbeiter kündigt

Manchmal ist die Arbeitswelt mit ihren Anforderungen nicht so wie erwartet, aber deshalb gleich hinschmeißen?
Manchmal ist die Arbeitswelt mit ihren Anforderungen nicht so wie erwartet, aber deshalb gleich hinschmeißen?

Symbolfoto: Karolina Grabowska, Pixabay License

Für mittelständische Unternehmen auch in Markersdorf ist es ein Trauma: Da wird mit viel Aufwand und Mühe ein Azubi zu einem erfolgreichen Berufsabschluss geführt und dann nach relativ kurzer Zeit von einem anderen Unternehmen oder einer Verwaltungsinstitution abgeworben.

Krisensicher und gut bezahlt – das lockt

Dazu muss man wissen: Ausbildung ist für Unternehmen oftmals ein Verlustgeschäft, ein Verlust, der voll durchschlägt, wenn ein frisch ausgebildeter Facharbeiter, Geselle oder Kaufmann kurz nach der Ausbildung kündigt. Ursachen für eine solche Kündigung gibt es viele und wesentlichen Einfluss hat, wenn bei einem anderen Arbeitgeber ein für den Beschäftigten lukrativer Tarifvertrag besteht und der Arbeitsplatz dort obendrein krisensicher erscheint.

Krisensichere Arbeitsplätz zu bieten, darum bemühen sich auch die Mittelständler für ihre Stammbelegschaft und dennoch: Im Mittelstand bekommen die Beschäftigten schnell die Abhängigkeit vom Markt, die sich im Auftragsvorlauf niederschlägt, mit, was wiederum dazu führt, dass junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die noch wenig Bindung zur Firma entwickelt haben, wechselbereit sind.

Den für sich selbst richtigen Beruf erlernen

Eine Rolle spielt dabei auch die Frage, ob sich ein Schüler für den passenden Beruf entschieden hat. Viel zu oft folgen Kinder den von Erfahrungen geprägten beruflichen Vorstellungen ihrer Eltern, was zwei Risiken mit sich bringt: Einerseits kann sich der gewählte Beruf als Sackgasse ohne Wendemöglichkeit erweisen, weil die erworbene Qualifikation über kurz oder lang nicht mehr gefragt ist und zudem vielleicht kaum Ansätze bietet, in ein ähnliches Gewerk umzusatteln. Das andere Risiko besteht darin, dass während der Ausbildung festgestellt wird: Nö, das ist nicht meins. Zwar wird durchaus die Ausbildung formal beendet, dann aber jede Gelegenheit zum Absprung aus dem erlernten Beruf genutzt wird.

Die Erfahrung zeigt, dass viele die Lehrzeit am liebsten in der Nähe des Wohnortes der Familie absolvieren – und zwar ganz unabhängig davon, ob man schon aus Kostengründen weiter bei den Eltern wohnt oder eine eigene Bude hat. Die Nähe der Familie vermittelt halt ein Gefühl von Sicherheit, was Vor- und Nachteil zugleich ist.

Azubizeit mit wenig Heimatkontakt

Vorteilhaft ist die räumliche Nähe ohne Zweifel, sowohl für die Eltern wie auch den Azubi. Andererseits: Wer sich in jungen Jahren in der Fremde orientieren und dort klarkommen muss, erwirbt soziale Kompetenzen, von denen man sein ganzes Leben lang profitiert.

Einen besonders krassen Bruch mit gewohnten Lebensbedingungen erlebt, wer sich für eine Ausbildung in einem der Schifffahrtsberufe entscheidet, etwa – selbstverständlich jeweils m/w/d – im kaufmännischen, technischen, elektrotechnischen oder nautischen Bereich oder als Schiffsmechaniker. Nicht nur, dass die Berufsschulen in Küstennähe – in Elsfleth, Rostock und Lübeck-Travemünde – und damit denkbar weit entfernt von Markersdorf liegen, auch die Ausbildung selbst findet großenteils auf See statt. Nachlesen im Detail kann man das in der Beschreibung der dreijährigen Ausbildung zum Schiffsmechaniker mit Karriereaussichten bis hin zum Kapitänspatent, die einen Einblick in eine ungewöhnliche Arbeitswelt für Männer wie auch Frauen gibt.

Zu finden sind hier auch Blogbeiträge von Azubis unterschiedlicher Berufe der Seeschifffahrt, die so heißt, um sich von der Flussschiffahrt abzugrenzen; es geht also um die etwas größeren Pötte. Das Azubigehalt – früher “Lehrlingsrente” genannt – kann sich ebenso sehen lassen wie die Freizeitregelungen, vor allem aber die abwechslungsreiche Arbeit von Schiffsmechanikern, die auf einer Ausbildung in der Metallbearbeitung basiert, selbst.

Berufswahl mit Bedacht

Wer vor der Berufswahl steht, sollte sich möglichst viele Perspektiven einholen: Von den Eltern, Berufsberatern, Arbeitgebern und möglichst auch von jenen, die im erstrebten Beruf arbeiten oder gearbeitet haben. Keine Scheu haben sollte man vor den Herausforderungen, die ein Beruf mit sich bringt, denn nur die Bewältigung von echten Herausforderungen bringt einen persönlich weiter.

Ein Beitrag der Presseagentur PR/Ost!

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