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Ratgeber Gesundheit

Hörverlust im Alter: Das passende Gerät finden

Nur eine Auswahl: unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten
Nur eine Auswahl: unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten

Foto: Petra Blume, Pixabay License

Zunehmende Schwerhörigkeit ist ein Problem, das immer mehr Menschen betrifft – vor allem im Alter. In vielen Fällen es gibt Hilfe in Form von Hörgeräten. Doch wie sollte man vorgehen und welches Gerät ist das richtige?

Wie sich das Gehör im Alter verändert

Im Laufe des Lebens lässt das Gehör allmählich nach. Dies ist ein natürlicher Prozess, der bei den meisten Menschen im Alter von ungefähr 60 Jahren auffällig wird. Doch schon lange vorher veringert sich nach und nach die Hörfähigkeit für hohe Frequenzen, was im Alltag zwar kaum bemerkt wird, aber etwa das Herausfiltern einzelner Stimmen bei Stimmengewirr im Hintergrund immer schwieriger macht. Wer das tatenlos hinnimmt und sich zunehmend zurückzieht läuft Gefahr, sozial zu vereinsamen.

Ab einem bestimmten Maß der Verringerung der Hörfähigkeit spricht man, vereinfacht gesagt, von Schwerhörigkeit. Diese kann auch angeboren sein oder im Laufe der Zeit – etwa bei zu häufiger starker Lärmexposition durch Maschinen oder Musik – erworben werden. Doch nicht nur das Alter führt zu Hörbeeinträchtigungen: Schäden am Hörnerv oder Mittelohroperationen spielen ebenso eine Rolle. Hier hilft die moderne Medizin unter Umständen mit Hirnstammimplantaten beziehungsweise mit Mittelohrimplantaten, die mit einem Audioprozessor gekoppelt sind.

Eine Frage der Lebensqualität

Schwerhörigkeit kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen, da sie die Fähigkeit, Gespräche zu führen, zu verstehen und das Miteinander zu genießen, mitunter erheblich einschränkt.

Glücklicherweise gibt es heutzutage technologisch hochentwickelte Hörgeräte. Moderne Hörgeräte wie die Signia Hörgeräte – ehemals Siemens – lassen sich sogar via Handy und Bluetooth-Verbindung einstellen. Die App erlaubt erlaubt es, das Hörgerät quasi per Knopfdruck an unterschiedliche Umgebungen anzupassen, denn schließlich ist es ein Unterschied, ob man in der Stadt unterwegs ist , in einem Versammlung sitzt oder in einem Konzert.

Unumgänglich: Fachberatung

Spätestens wenn erste Anzeichen für eine nachlassende Hörfähigkeit eintreten, ist der Gang zum Hörgeräteakustiker oder zum Ohrenarzt  angesagt. Keinesfalls sollte man damit warten, bis es gar nicht mehr geht: Dann, wenn das Hören regelrecht “verlernt” ist, nützt ein Hörgerät oft erst einmal wenig. Warum also den Versuch auf sich nehmen, das Hörvermögen wieder anzutrainieren, wenn es durch den frühzeitigen Einsatz eines Hörgerätes unter Umständen viel besser erhalten werden kann?

Wird vom Arzt oder Hörgeräteakustiker – seit einigen Jahren heißt dieser Beruf  offiziell Hörakustiker – der Einsatz eines Hörgeräts empfohlen, sollte man diesen Hinweis wirklich ernst nehmen. Allerdings entsteht angesichts der großen Auswahl an Hörgeräten das nächste Problem: Welches Hörgerät ist das richtige für mich? Nicht zuletzt spielt dabei für viele auch der Preis eine Rolle. Deshalb dazu nachstehend ein grundsätzlicher Überblick.

Welche Geräte gibt es zur Hörhilfe?

Wer auf der Such nach deinem individuell passenden Hörgerät ist, muss sich zunächst zwischen zwei grundsätzlichen Bauarten von Hörgeräten entscheiden: Es gibt Geräte, die im Ohr getragen werden und solche, die hinter dem Ohr platziert werden. werden. Zu den außerhalb der Ohrmuschel getragenen Geräten gehören auch jene, die fest mit einer Brille verbunden sind. Allerdings wird das, wenn man die Brille ab und an absetzen möchte, schnell unbequem.

Beide Arten von Geräten – innen oder außen zu tragen – haben ihre Vor- und Nachteile. In-Ohr-Hörgeräte, auch In-Ear-Geräte genannt, sind naturgemäß fast immer kleiner und leichter als Geräte, die hinter dem Ohr getragen werden. Sie sind auch weniger bis kaum sichtbar, da sie komplett im Ohr sitzen. Allerdings haben In-Ear-Geräte den Nachteil, dass sie für manche Benutzer unbequem und bei längerem Tragen eventuell sogar schmerzhaft sind.

Geräte, die hinter dem Ohr sitzen, haben einen feinen Schlauch, der in den Gehörgang führt. Diese Geräte sind in der Regel größer und etwas auffälliger als In-Ear-Geräte. Allerdings sind sie auch bequemer zu tragen und – wichtig für hochbetagte Personen – leichter wiederzufinden und grundsätzlich erwas unempfindlicher gegenüber mechanischen Beschädigungen. 

Wie man das passende Gerät findet

Die erste Überlegung bezieht sich darauf, welche Art von Hörgerät benötigt wird beziehungsweise die geeignetste ist. Gibt es bestimmte Funktionen, die einem besonders wichtig sind? Kommt es auf gutes Hören in lauter Umgebung an? Oder erfüllt ein kompaktes und leichtes Gerät die Ansprüche am besten? Je genauer man sich die Kriterien für die Auswahl überlegt hat, umso leichter ist das individuell richtige Gerät zu finden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Passform des Hörgeräts. Es ist wichtig, dass das Gerät gut sitzt und bequem ist. Viele Hörbeeinträchtigte haben Probleme damit, Hörgeräte in den Ohren zu tragen, weil sie das als unangenehm empfinden. In solchen Fällen könnten Hörgeräte hinter den Ohren die bessere Wahl sein. Auch die Größe des Hörgeräts sollte berücksichtigt werden: Je kleiner und leichter das Gerät ist, desto angenehmer ist es in der Regel zu tragen, wobei allerdings auch das Sehvermögen und die motorischen Fähigkeiten eine Rolle spielen und gegebenenfalls ein größeres Gerät praktikabler erscheinen lassen.

Ist die Entscheidung zugunster einer bestimmten Art von Hörgeräten gefallen, sollte man mehrere Modelle ausprobieren. Dazu muss man sich Zeit nehmen, damit die Hörgeräte  in unterschiedlichen Situationen ausgetestet werden können. Neben der Funktion des Geräts und dem Hörerlebnis sollte auf den Tragekomfort geachtet werden. Nur so kann man sicher sein, das auf Dauer individuell ideale Hörgerät ausgewählt zu haben.

Tipps für den Alltag mit Hörgerät

Das neue Hörgerät und sein Träger müssen sich aneinander gewöhnen, tatsächlich gegenseitig! Diese Eingewöhnungszeit braucht der Träger, vor allem, wenn er oder sie erstmals ein Hörgerät trägt. Andererseits muss in einzelnen Fällen die Programmierung des Hörgeräts in einer Art Feintuning weiter angepasst werden. Grundsätzlich sollte die Tragezeit allmählich gesteigert werden, am besten in Absprache mit dem Hörgeräteakustiker.

Eine Liste mit Orten und Situationen, in denen besonders häufig Schwierigkeiten bestehen, etwas akustisch zu verstehen, kann dem Hörgeräte-Fachmann helfen, das Hörgerät noch optimaler einzustellen. Unterschieden werden dabei beispielsweise relativ konstante Schallquellen wir das Rauschen eines Baches oder einzelne Lärmexpositionen.

Und wenn das Hörvermögen sehr stark nachgelassen hat?

Einsetzende und sogar fortgeschrittene Altersschwerhörigkeit können moderne Hörgeräte gut ausgleichen. Wenn man aber – weshalb auch immer – wirklich ausgesprochen schlecht hört, können diese drei Tipps weiterhelfen:

  1. Die Zeiten, in denen ein Hörgerät als peinlicher Makel galt, sind vorbei. Spätestens, wenn man Verständnisschwierigkeiten hat oder das nachgelassene Hörvermögen auffällt, sollte man Verwandte, Freunde, Kollegen und andere Gesprächspartner über sein eingeschränktes Hörvermögen informieren. Sollten sich Schwierigkeiten beim akustischen Verstehen ergeben, kann man bei vorinformierten Gesprächspartnern ohne große weitere Erklärungen um ein wenig Rücksicht bitten, damit Kommunikationsbarrieren gar nicht erst entstehen.
  1. Hilfreich ist es, wenn sich Gesprächspartner gegenseitig ins Gesicht sehen. Der Hörbeeinträchtigte kann dadurch anhand der Lippenbewegungen das Gehörte ergänzen und so besser verstehen.
  1. Für Hörbeeinträchtigte ist es mitunter hilfreich, wenn mit ihnen langsam, besonders deutlich und akzentuiert gesprochen wird.

Resümee

Obwohl die nachlassende Hörfähigkeit im Alter ein natürlicher Prozess ist, kann sie im Einzelfall sehr einschneidende Auswirkungen haben. Gerade in Gesellschaft oder überhaupt bei der Kommunikation mit anderen können Höreinschränkungen für den Betroffenen sehr unangenehm sein. Umso wichtiger ist es, das richtige Hörgerät, mit dem man gut zurechtkommt, zu finden. Einfach ist das nicht immer, doch mit etwas Geduld und fachlich versierten Ansprechpartnern kann jeder das für ihn möglichst optimale Hörgerät finden und so am Zusammenleben besser teilhaben.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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