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Trend

Selbermachen wird wieder modern

Was man selbst geschafft hat, ist gut für das Selbstbewusstsein
Was man selbst geschafft hat, ist gut für das Selbstbewusstsein

Foto: Radomír Šalda, Pixabay License

Wenn es einen Trend gibt, der aktuell Zulauf erfährt, dann ist es der zum Selbermachen, neudeutsch Do-It-Yourself (DIY). Vieles von dem, was die Älteren noch kennen und was dem in den 1990er Jahren für viele deutlich gewachsenen Wohlstand zum Opfer gefallen ist, wird jetzt neu entdeckt. Teuerung und Unsicherheiten angesichts des nahen Krieges befeuern diese Entwicklung.

Welche Lebensbereiche bieten sich an fürs Selbermachen? Fünf davon werden nachfolgend kurz vorgestellt.

1. Lebensmittel

Wer sich erinnert: In dem Maße, wie in Supermärkten und bei Discountern mit der D-Mark-Einführung Obst und Gemüse ständig verfügbar wurden, ging bei vielen das Interesse am eigenen Garten und am Gewächshaus zurück. Wozu die viele Arbeit, wenn die Früchte doch preiswert zu haben sind?

Nur relativ wenige schwören noch immer darauf, dass man doch nur bei Selbsterzeugtem wisse, was drin ist – und noch wichtiger: was nicht drin ist. Dieser Aspekt ist in den vergangenen Jahren wieder wichtiger geworden und das Interesse an Anbau- und Verarbeitungsmethoden steigt nicht nur im ländlichen Raum, sondern in den Städten – Stichwort: Urban Gardening, das Gärtnern in den Städten –  wieder an.

Die eigene Ernte richtet sich allerdings nicht nach dem Bedarf, sondern nach der Saison, weshalb das Interesse an der Konservierung und überhaupt der Haltbarmachung von Lebensmitteln ebenfalls gestiegen ist.

Seit einiger Zeit gibt es weitere Beweggründe, sich möglichst selbst um die Erzeugung und Einlagerung von Lebensmitteln zu kümmern. Auf der Hand liegt, dass die Preisentwicklung, die auf Sicht weiter steil nach oben gehen wird, den Eigenanbau und, wo möglich, auch die Nutztierhaltung wieder lukrativer macht.

Angesichts des Krieges in der Ukraine und seiner immer deutlicher werdenden Auswirkungen ist so mancher außerdem bestrebt, unabhängiger von der Lebensmittelversorgung durch den Handel zu werden.

2. Energie

Gleiches gilt für die Energieversorgung. Wer noch einen oder mehrere herkömmliche Öfen für feste Brennstoffe hat, fühlt sich ohne Zweifel sicherer als der, bei dem vielleicht allein eine Gastherme und Elektroheizer für Wärme sorgen können. Wenn es um Brennholz geht, rückt ebenfalls das Selbermachen wieder in den Vordergrund – nicht wenige haben in den letzten Wochen zum ersten Mal seit Jahren wieder Holz gehackt.

Tipp:
Ein seit 371 Jahren produzierender Traditionsbetrieb ist das Eisenwerk Wittigsthal bei Johanngeorgenstadt. Noch heute werden dort die legendären “Wittigsthaler” Badeöfen hergestellt. Auch innen emailliert und zudem mit einer Opferanode versehen, sind diese bei vernünftigem Betrieb praktisch unkaputtbar und werden heute in druckloser und druckfester Ausführung – bespielsweise zur Hausversorgung –  wieder verstärkt für die Warmwasserversorgung empfohlen, ganz unabhängig von Gas, Öl und elektrischem Strom.

3. Kleidung

Übertragen lässt sich diese Entwicklung zum Selbermachen auf viele Gebiete. Wenn Preise steigen und gespart werden muss, wird es für manche wieder interessant, selbst zu nähen oder Sachen nicht so schnell zu ersetzen, indem wieder mehr repariert wird. Dann ist im Vorteil, wer mit Nadel und Faden und mit einer Nähmaschine umgehen kann.

Überhaupt zeigt sich auch bei diesem Thema ein Vorteil klassischer Familienstrukturen: Sie ermöglichen es, Wissen immer wieder über die Generationen hinweg weiterzugegeben und neue Erfahrungen einzubringen. Nicht ohne Grund sagt man Dorfkindern oftmals eine besonders praktische Ader nach, sie sind etwa bei technischen Dingen oder beim Bauen im Alltag oft “näher dran” als Stadtkinder.

4. Gesundheit

Einer der Bereiche, in denen Wissen von Generation zu Generation weitergegeben wird, natürlich auch in Form von Büchern, ist die Volksmedizin – nicht etwa, um den Arzt zu ersetzen, aber um vorzubeugen und einfache Beschwerden zu lindern oder auszukurieren. 

So kann man beispielsweise bei verstopfter Nase auf ein Nasenspray setzen – was unter Umständen das Risiko der Abhängigkeit in sich birgt. Eine entsprechende Nachfrage beim Arzt oder Apotheker kann nicht schaden.

Tipp:
Klingt ein Schnupfen nach einer Woche nicht ab, sollte ein Arzt die Ursache diagnostizieren; beispielsweise könnte es sich ja um eine Allergie handeln.

Ein schonender und deutlich preiswerterer Weg, um vielleicht dem Status als “Häuptling Laufende Nase” zu entgehen beziehungsweise Schwellungen zum Abklingen zu bringen, ist eine  Kamillen-Salz-Inhalation, natürlich möglichst mit selbst gesammelten Kamillenblüten.

5. Kosmetik

“Wer schön sein will, muss leiden”, weiß der Volksmund – und das vor allem finanziell. Das ist unter Umständen schwierig: Ungepflegt aussehen will wohl niemand, doch wie findet man die Grenze für den Aufwand, den man zu treiben bereit ist?

Längst berührt das Thema nicht mehr nur vor allem die Damenwelt – und wohl nur Puristen und Puristinnen geben sich in der Hautpflege mit klarem kalten Wasser und einer gelegentlichen Gurkenmaske zufrieden. Das Internet ist voll von Rezepten für natürliche Hautpflegemittel, die man selbst anfertigen kann, das andere Extrem sind Anbieter für professionelle Kosmetikprodukte aus natürlichen und Hightech-Rohstoffen, die kombiniert werden.

Resümee

Abgesehen von allem Konsum und dem Zwang zu Einsparungen rücken die unsicheren Zeiten nun zwei Lebensbereiche in den Vordergrund. Der eine ist, im Dorf auch auf jene zu achten, denen es nicht so gut geht oder die sich angesichts von Schwierigkeiten zurückziehen.

Der andere Bereich betrifft jeden selbst. “Keiner weiß, was der Abend bringt”, ist ein Sprichwort in Bezug auf das Alter. Mit Blick auf Europa und damit den Alltag eines jeden möchte man sagen: “Keiner weiß, was die nächsten Wochen bringen.” In diesem Sinne sollte man reflektieren, was einem wichtig ist und was man beitragen kann, damit das Leben möglichst normal und für alle gut bleibt.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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