Es wird sein wie in jedem Jahr: Urplötzlich und ganz überraschend steht der Heilige Abend vor der Tür. Ist an alle Geschenke gedacht? Doch das Geld dafür sitzt momentan bei vielen weniger locker denn je, sie fürchten – ebenso wie die Wirtschaft – die aktuellen und vielleicht noch weiter steigenden Energiepreise und wer weiß, was noch alles an Belastungen kommt.
Riskante Socken
Trotzdem soll Weihnachten schön und sorglos werden, es sollen Wünsche erfüllt und die Lieben bedacht werden. Zum Glück zählen nicht immer nur die teuren Geschenke, auch Individuelles und Selbstgemachtes ist willkommen. Unter uns gesagt: Die Zeit, gekaufte Socken oder Krawatten zu verschenken, ist jedoch definitiv vorbei.
Vielleicht hat ja der eine oder die andere den Gedanken, Socken selbst zu stricken; im Jahr 2016 berichteten die Holtendorfer Landfrauen davon und über ihre weiteren Aktivitäten. Stricken braucht auf jeden Fall Übung und zudem etwas Zeit; eine schöne und liebevolle Idee ist es jedoch allemal. Als Anregung für die Farben der Wolle kann man ein Bild aus wärmeren Tagen verwenden: Das Grün des Grases, das Gelb des Löwenzahns und etwas vom Rot des Klatschmohns. Doch lieber nicht, es wäre eine aus der Politik bekannte Farbkombination – und Politik hat auf dem Gabentisch nun einmal nichts zu suchen!
Es müssen nicht immer Plätzchen sein
Oder man schenkt etwas Selbstgemachtes, das verbraucht wird: Aus heimischen Äpfeln lassen sich ganz wunderbar Apfelchips für den Winter herstellen, verpackt in Tütchen lösen sie immer wieder Freude aus. Wer einen Food Processor oder eine Haushaltsmaschine mit Schnitzelwerk hat, spart dabei viel Zeit. Die Äpfel selbst können auf dem Kaminofen getrocknet werden, das spart die Stromkosten für den Dörrautomaten.
Man kann die Apfelchips pur – also ohne weitere Geschmackszutaten – zubereiten, Ausnahme: Für kleine Leckernasen dürfen die Chips in Schokolade getaucht werden. Na gut, noch eine Ausnahme: Für die Großen ist die Variation mit Schokolade und grob gemahlenem Kaffee köstlich. Die Äpfel sollten jedoch bei der Vorbereitung in Zitronenwasser getaucht werden. Das verhindert nicht unbedingt die bräunliche Verfärbung beim Trocknen, aber es lässt die Chips fruchtiger schmecken.
Glühwein selbst zubereiten
Eigener Glühwein ist schnell gemacht, wenn man die benötigten Zutaten im Haus hat. Abgefüllt wird in hübsche Flaschen, die vielleicht sogar mit selbst gestalteten Etiketten versehen werden. Erprobte Rezepte findet man im Internet. Gern wird auf Rezepte von guten Köchen zurückgegriffen, denn dann kann man sich sicher sein, dass der Glühwein bestimmt jedem schmeckt.
Viele weitere gute Geschenkideen sind auf einfache Weise und auch mit Kindern umsetzbar. So kann man etwa Kerzen ziehen und diese dann individuell verzieren. Natürlich sollten die Eltern immer ein wachsames Auge auf ihre Mäuse haben, damit auch am Ende einer solchen Aktion alle noch fröhlich sind.
Raumdüfte und Parfüms selbst gemacht?
Wer sich an den Film “Das Parfum” erinnert, nimmt vermutlich Abstand von der Idee, ein Parfüm selbst herzustellen. Zum Glück ist jedoch nicht jeder Parfümeur derart obsessiv wie der Protagonist im Spielfilm. Nichtsdestotrotz ist das Kreieren eines guten Parfums eine Wissenschaft für sich. Eine sicherere und günstigere Alternative ist es, für kleines Geld ein wohlduftendes Bodyspray zu erwerben.
Allerdings sollte man sich bei Geschenken in vielen Fällen tunlichst verkneifen, zu einer der sehr verbreiteten Marken zu greifen. Die kennt jeder und kann sogleich abschätzen, was das Geschenk dem Schenkenden wert war. Wie das gemeint ist: Wer etwa einen Flakon Victoria Secrets Body Spray als Geschenk überreicht, kann bei den Kennern dieser Marke mit einer positiven Reaktion rechnen – und bei allen anderen zumindest mit ziemlich großer Neugier.
Andererseits: Raumdüfte, die einen zauberhaften oder weihnachtlichen Duft in Räumen verbreiten, können leicht selbst hergestellt werden. Dazu benötigt man Zitrusfrüchte, die kleingeschnitten in ein Glas gegeben werden, Kräuter und vielleicht auch Gewürze ganz nach Belieben. Das Glas sollte verschlossen in einem Wasserbad erhitzt werden. Öffnet man dann den Deckel des Glases, duftet der ganze Raum. Ist das nicht eine schöne Geschenkidee?
Darf man zu Gebrauchtes verschenken?
Ob man etwas Gebrauchtes oder wieder Aufbereitetes verschenken kann, hängt ganz und gar vom zu Beschenkenden ab. Fakt ist aber, dass immer mehr Leute ganz im Sinne der Nachhaltigkeit regelrecht Wert auf gebrauchte Sachen legen. So kaufen manche Eltern grundsätzlich kein neuwertiges Spielzeug aus Plastik und akzeptieren auch hier als Geschenk für die Kinder nur Gebrauchtes, das nun schon einmal in der Welt ist.
Überhaupt lässt die Energiekrise wieder aufleben, was schon unsere Vorfahren nutzten. Viele der Älteren erinnern sich vielleicht noch an die gute alte Kochkiste, in der das vorgekochte Essen fertig gegart oder warmgehalten wurde. Yvonne Hagebols aus Nordbrabant in den Niederlanden hat die Idee aufgegriffen und produziert aus Recyclingmaterial moderne Kochsäcke. Die nehmen nicht so viel Platz weg wie eine Kiste, erfüllen aber denselben Zweck. Wen das interessiert, dem vermittelt die Redaktion gern den Kontakt.
Und Ihre Idee?
Gute Ideen aus den Markersdorfer Ortschaften für Selbstgemachtes oder Selbstgebasteltes – nicht nur zur Weihnachtszeit – stellt die Redaktion (Kontakt: redaktion@markersdorf.de) gern vor. Auch überlieferte Rezepte sind sicher für viele interessant. Wer etwa kennt noch Schlesische Schlitchken?
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de