Folgt man den Meldungen in den Pressemedien, dann entlassen große Konzerne derzeit eine Vielzahl ihrer Mitarbeiter. Schlägt das bis nach Markersdorf durch?
Kein Grund zur Sorge
Betroffen ist insbesondere die Technologiebranche und hier vor allem amerikanische Unternehmen, die allerdings oftmals auch Beschäftigte in Deutschland haben. Bekannte Namen sind etwa Facebook, Twitter, Amazon und Netflix. Offenbar gibt es eine Zeitenwende in den Technologieunternehmen, eine Wende von großen Visionären hin zu sehr klaren Managern.
Die Frage ist nun: Wirkt diese Zeitenwende auch in Unternehmen vor Ort wie in Markersdorf? Was kommt auf die Beschäftigten der Markersdorfer Wirtschaft zu?
Fakt ist: Trotz aller Unkereien steht die deutsche Wirtschaft besser da als erwartet. Nur ausruhen kann man sich darauf nicht: Im Dezember 2022 ist die Produktion im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Prozent zurückgegangen – das kann man durchaus als ein kleines Erdbeben bezeichnen. Tröstlich hingegen und ein guter Indikator für die Zukunft ist, dass der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im gleichen Zeitfenster um 3,2 Prozent gestiegen ist.
Wie geht es weiter?
Die gestiegenen Kosten in vielen Bereichen haben unterschiedliche Folgen: Überall dort, wo Anbieter am langen Hebel sitzen, können sie gestiegene Kosten recht gut weiterreichen. Ein Beispiel dafür ist unterm Strich der Einzelhandel, wie die Bundesregierung in einer Pressemitteilung zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland für den November 2022 konstatiert.
Andererseits meldete tagesschau.de gestern, dass die Industrieproduktion in Deutschland stark gesunken sei. Womöglich spielen dabei Verzögerungseffekte eine Rolle: Die Energiepreise und die Lieferschwierigkeiten bei Material gehen zurück, doch der Auftragsbestand mittlerweile auch. Doch weniger Aufträge bedeuten tendenziell auch weniger Arbeit, ein unangenehmer Gedanke für viele Markersdorfer.
Bodenständige Wirtschaft als sicheres Unterpfand
Dennoch besteht nach aktueller Einschätzung für die Belegschaften der Unternehmen kein Grund zur Sorge: Zu gering ist in Markersdorf die Abhängigkeit von den großen Tech-Unternehmen. Vom “großen Stellenabbau” war auch schon in der Vergangenheit die Rede – durchgeschlagen bis zu bodenständigen Wirtschaft in Markersdorf ist das nicht.
In Deutschland vom Stellenabbau betroffene Branchen wie etwa Computerhersteller oder die Verlagsbranche sind in Markersdorf nicht vertreten.
Einen Überblick über die Wirtschaft in Markersdorf bietet die Firmendatenbank Markersdorf. Wer sich eintragen lassen möchte, wendet sich an redaktion@markersdorf.de.
Wie es woanders aussieht
Eine gute Orientierung bietet immer wieder der Blick über den Kirchturmhorizont hinaus: Unternehmen, die auf den Nutzen des Kunden fokussiert sind, haben regelmäßig die Nase vorn. Ein Beispiel dafür ist ein auch online verfügbares IT-Systemhaus in Lübeck, eine waschechte Garagengründung von 1980 aus Rheinfelden zwischen Lübeck und Bad Oldesloe.
So etwas entdeckt man, wenn der Urgroßvater aus Lübeck stammt und – nebenbei bemerkt – eine Breslauerin heiratet, was aus heutiger Sicht kommunikativ und logistisch nahezu unmöglich erscheint. Doch manchmal ergeben sich tatsächlich erstaunliche Verbindungen, wenn man sich ein wenig mit seinen Vorfahren beschäftigt. Das Interesse daran scheint groß: Bereits vor reichlich sechs Jahren berichtete alles-lausitz.de über den Oberlausitzer Treff der Familienforscher.
Woher wir kommen
Gerade in den Markersdorfer Ortschaften könnte das Interesse an den Vorfahren wieder zunehmen. Neben den ganz Alteingesessenen gibt es hier viele Nachfahren jener, die seit 1945 zugewandert sind – Wurzeln braucht schließlich jeder Baum.
Deshalb kann es nur richtig sein, wenn die Ortschronisten in den Markersdorfer Ortschaften die Geschichte bewahren, wonach künftige Generationen fragen werden – schließlich stellt jeder Mensch irgendwann die Frage nach seinem woher und wohin.
Ein kleines Gedicht, das Angelus Silesius (1624–1677) – übersetzt: der Schlesische Engel – zugeschrieben wird, lautet auf hochdeutsch:
Ich bin, ich weiß nicht wer.
Ich komme, ich weiß nicht woher.
Ich gehe, ich weiß nicht wohin.
Mich wundert, dass ich so fröhlich bin.
Die Wurzeln des Gedichts liegen wohl bei Martinus von Biberach (vermutlich gestorben 1498 in Biberach); der Maler Hans Thoma (1839–1924) hatte es erweitert.
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de