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Wohnen im Spinngut

Abbildung oben: Selbst die jüngsten Einwohner interessieren sich für das Projekt und bringen ihre Ideen ein.
Abbildung oben: Selbst die jüngsten Einwohner interessieren sich für das Projekt und bringen ihre Ideen ein.

“Aktuelles aus Holtendorf” ist nicht ganz richtig – aber es betrifft Holtendorf, wenn sich ein Investor des früheren Spinnguts annimmt und dort Wohnungen für Leute, die nicht mehr ganz jung sind, schaffen will. Entsprechend groß war das Interesse auf einer sowohl für den Projektleiter als auch die Einwohner interessanten Informationsveranstaltung am 15. November 2017 im Rathaus Markersdorf.

Im Holtendorfer Spinngut, dem späteren kreisgeleiteten Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL), ab 1990 gewerblich genutzem Objekt sollen bis zu 30 Wohnungen entstehen, konzipiert für jene, die sich auf das hohe Alter vorbereiten. Außerdem ist Platz für Eigenheime.

Ronny Otto, bekannt für die altersgerechten Projekte beispielsweise auf der Zittauer Straße, auf dem Diesterwegplatz oder dem Grünen Graben in Görlitz, stellte das Projekt gemeinsam mit seiner Frau vor und hoffte auf viele Anregungen und Hinweise, was zum Leben im Alter in Markersdorf-Holtendorf dazugehört.

Ronny Otto und seine Frau haben das Spinngut-Projekt im Markersdorfer Rathaus vorgestellt.

Ronny Otto und seine Frau haben das Spinngut-Projekt im Markersdorfer Rathaus vorgestellt. Im Frühjahr 2018 soll es einen Tag der offenen Tür geben. Das ist spannend, weil Otto dann den jetzigen Zustand präsentieren will: “Vielleicht erkennt ja jemand seinen Spind wieder.”

Überhaupt ist behutsamer Umgang mit der Gebäudesubstanz angesagt. Sogar der “Sozialtrakt” soll erhalten bleiben, mit kleiner Küche und – falls es die Statik hergibt – Terasse auf dem Dach. Auch die Raumaufteilung soll im Grundsatz bleiben, wie sie ist.

Mit Neugier hat sich Otto dem Objekt genähert. Noch sind die Schnüre auf dem Dachboden gespannt – wozu? “Zum Tabak trocknen”, wissen die größtenteils Holtendorfer, die zur Veranstaltung gekommen sind.

Entstehen sollen im Vierseithof kleine barrierearme Mietwohnungen, in die man einziehen kann, solange man noch fit ist. Das stößt auf Interesse, vor allem bei jenen, die ihr Eigenheim inzwischen eher als Last denn als Lust empfinden. “Verkauf das Haus und verlebe das Geld”, flüstert die Tochter ihrer Mutter zu.

Wieviel Geld in das Projekt fließen soll, ist angesichts des frühen Stadiums noch unklar, um die drei bis fünf oder sechs Milllionen Euro könnten es sein. Bankzusagen dafür gibt es bereits.

Der Gesamtstandort, einschließlich der an Gewerbetreibende vermieteten Hallen, soll in einer Hand bleiben. Geachtet werden soll darauf, dass neben der Miete die Nebenkosten verträglich bleiben, hier reichen die Gedanken von Solarenergiegewinung bis zu Pelletheizung.

Viele Fragen gingen ins Detail: Unterstellmöglichkeiten für Autos, Stromtankstelle, Dienstleister wie Friseur oder für Yogakurse, ambulanter Pflegedienst, ein kleiner Park, Schutz vor Lärm – die Besucher der Infoveranstaltung machten deutlich, worauf es ihnen ankommt.

Starten könnten die Bauarbeiten im Herbst 2018. “Dach, Fassade, Innenausbau”, machte Otto klar, wo es langgeht. Zum Schluss fasste der Holtendorfer Ortschaftsratsvorsitzende Jürgen Lange zusammen: “Ganz Holtendorf steht hinter diesem Projekt!”

Thomas Beier

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