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Ratgeber Gesundheit

Hör mal her!

Bei der Otoskopie werden der äußere Gehörgang und das Trommelfell inspiziert
Bei der Otoskopie werden der äußere Gehörgang und das Trommelfell inspiziert

Foto: © biha, Fotograf Sascha Gramann (Bild beschnitten)

Gesund bleiben bis ins hohe Alter will wohl jeder. Da scheint es seltsam, dass so mancher seine ersten gesundheitlichen Altersanzeichen und Zipperlein ignoriert oder überspielt, ganz nach dem Motto: Das wird schon wieder von alleine! Man kann Optimismus eben auch falsch verstehen.

Wobei: Unterschiede werden schon gemacht: Dass bei einsetzender Altersweitsichtigkeit zunächst eine Lesebrille nötig wird, sieht wohl jeder im wahrsten Sinne des Wortes ein. Anders etwa, wenn das Gehör nachlässt, da wird oft viel zu lange abgewartet, bis – meist auf Druck der Familie – ein Termin beim Arzt oder beim Hörakustiker vereinbart wird.

Nicht abwarten!

Dabei ist es doch gerade bei nachlassendem Gehör wichtig, rechtzeitig gegenzusteuern! Im Alter gleichen Hörgeräte die einsetzende Schwerhörigkeit nicht nur weitestgehend aus, sondern können – rechtzeitig angewendet – den zunehmenden Hörverlust verlangsamen oder sogar ganz stoppen. 

Das hat auch damit zu tun, dass die Hörreize letztlich im Gehirn verarbeitet werden, das Gehirn also auf die akustischen Reize reagiert und sich mit diesen verändern kann: Kommen keine Reize mehr an, verkümmert – vereinfacht gesagt – im Hirn die Hörfunktion, das kann dann auch ein Hörgerät nicht mehr ausgleichen. Außerdem besteht ein nachgewiesener Zusammenhang zwischen “schlechtem Hören” und frühzeitig beginnender Demenz, auch wenn die Hintergründe noch nicht ganz erforscht sind.

Ursachen abklären!

Auf jeden Fall müssen bei nachlassendem Gehör die Ursachen abgeklärt werden. Sie können allein im Ohr liegen und ganz harmlos sein, wie etwa Ohrenschmalz, zu den schlimmeren Ursachen hingegen würde ein Tumor im Gehirn gehören. Handlungsbedarf setzt spätestens dann ein, wenn man immer wieder nachfragen muss, was andere gesagt haben, denn an anderer Stelle lassen sich die Beeinträchtigungen leichter überspielen, etwa, indem man Radio oder Fernseher etwas lauter stellt – zumindest so lange, bis sich andere darüber beschweren.

Das bei einsetzenden Hörbeeinträchtigungen Handlungsbedarf entsteht, das ist eigentlich logisch und nachvollziehbar, aber es gibt noch einen weiteren Faktor: die Eitelkeit. Viele sehen Schwerhörigkeit als Altersbegleiterscheinung, die sie lieber geheimhalten möchten. Das birgt neben dem Risiko irreparabler Hörverluste auch das der sozialen Vereinsamung. Wer im Stimmengewirr sei Gegenüber akustisch nicht mehr versteht, kann keine Unterhaltung mehr führen.

Dabei sind moderne Hörgeräte im kleinen Format je nach Bauweise fast unsichtbar, bedeuten aber einen großen Zuwachs an Lebensqualität oder tragen dazu bei, diese zu erhalten.

Gehörschädigungen vermeiden

Natürlich ist es viel besser, sein Gehör nicht zusätzlich zu den natürlichen Alterungsprozessen zu schädigen. Im Grunde lässt das Gehör schon im Babyalter nach: Im Laufe der Jahrzehnte verliert es nach und die Fähigkeit, hohe Frequenzen, wie sie etwa als Obertöne den Klang einer Geige bestimmen, wahrzunehmen. Das ist zunächst nicht schlimm und zeigt sich daran, dass der Enkel die Klangbrillianz seiner Stereoanlage lobt, während den Opa die Basswiedergabe erfreut, weil er die hohen Frequenzen gar nicht mehr hört. Hört der Enkel seine Musik aber regelmäßig zu laut, wird es ihm umso eher ähnlich seinem dem Opa ergehen.

Das ist bereits der erste Punkt, wenn man die Altersschwerhörigkeit hinauszögern möchte: Lärmschutz! Während in Betrieben schon von Gesetzes wegen darauf geachtet wird, muss man im Privatbereich selbst daran denken, etwa bei der Arbeit an der Kreissäge. Übrigens haben auch Ohrhörer und Diskotheken ein klares Risikopotential, später schlechter zu hören.

Herz- und Kreislauferkrankungen  – Stichwort Blutdruck – können den Übergang in die Altersschwerhörigkeit beschleunigen, ebenso erwiesenermaßen das Rauchen und vor allem sorgloser Umgang mit Diabetes, der sogenannten Zuckerkrankheit. Und dass im Winter eine Mütze über die Ohren gehört, ist nicht nur Kindersache!

Mehr:
Tipps rund um gutes Hören und Informationen zu Beeinträchtigungen von Schwerhörigkeit bis Tinnitus hat die Bundesinnung der Hörakustiker KdöR (biha) auf Richtig gut hören zusammengestellt

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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