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100 Jahre Strom in Friedersdorf

So hieß es am 13. und 14. Oktober 2012 in Friedersdorf. Die geniale Idee, aus diesem Ereignis ein kleines Fest zu gestalten, hatten die Mitglieder des Vereins FrieDoKuFe. Es waren wieder zwei Tage, die für eine kleine Abwechslung im Alltag der Friedersdorfer sowie auch für unsere Gäste sorgen sollten. In der Sächsischen Zeitung war am 13. Oktober 2012 zu lesen: “Ein ganzes Dorf steht unter Strom”. In mühevoller Kleinarbeit organisierte ein Vorbereitungsteam das Ereignis.

Letztlich entschied man sich für “eine geführte Stromreise” durch unsere Gemeinde. Es wurden vier Stationen eingerichtet, an denen man über die Geschichte des Stromes in unserem Ort Interessantes erfahren konnte.

Vorgesehen war auch ein Gewinnspiel an jeder Station. Zu jeweils einer Frage waren drei Antworten möglich. Hier musste man bei den Vorträgen schon sehr gut aufpassen, um die zuletzt gestellte Frage richtig beantworten zu können.Nachdem sich am Sonnabend gegen 17:30 Uhr ca. 150 Gäste in der ehemaligen Gaststätte eingefunden hatten, übernahmen vier Nachtwächter in ebensolcher Kleidung und mit einer Stalllaterne ausgerüstet die in Gruppen aufgeteilten Gäste. v. l.: Wolfgang Hübner, Silvio Vetter, Gerhard Roitsch und Klaus Zimmermann

v. l.: Wolfgang Hübner, Silvio Vetter, Gerhard Roitsch und Klaus Zimmermann
Getrennt liefen die Nachtwächter mit den Teilnehmern die vier Stationen an. Vorbei an der alten Sacherschmiede (Landkauf), der Wassermühle (zuletzt Familie Albe) sowie am ehemaligen Standort des Gemeindehauses der Familie Paul Dienel nahm eine der Gruppen den Weg zur Kirche auf. Vor dem Kirchgemeindehaus erwartete Familie Holger Schröter mit einem mobilen Holzbackofen die Teilnehmer. Hier konnte man sich Pizzabrötchen und Glühwein bestellen.

Für unsere Kinder war im Gemeinderaum eine Bastelstrecke aufgebaut und sie konnten unter Anleitung von Renate Renger und Stefanie von Skrbensky Laternen basteln.

Die erwachsenen Teilnehmer wurden in der Kirche erwartet. Von Wilfried Renger erfuhren wir, wie das Licht und der Strom in unsere Kirche kamen und wie beispielsweise Kronleuchter zu elektrischen Glühlampenhaltern umgebaut wurden. Jetzt soll aus den Fragmenten wieder ein originaler Leuchter rekonstruiert werden.

Martin Sahm erzählte uns, wo die ersten Kraftwerke errichtet wurden und wie der Strom in unser Dorf kam.

Weiter führte der Rundgang zum Rinderstall des Budissa Agrarbetriebes. Björn Jackisch übernahm die Gruppe und zeigte uns den hochmodernen Rinderstall. Von ihm konnte man erfahren, mit welcher Technik zehn Kühe im neuen Melkstand gleichzeitig gemolken werden können und wie die Milch gekühlt zur Abholung bereitgestellt wird. Weiter ging es durch den Rinderstall. Er ist so groß, dass sich die Kühe ihren eigenen Schlafplatz auf Stroh selbst aussuchen können. Für alle und besonders für die Kinder war interessant zu erfahren, wo die kleinen Kälbchen geboren werden und wie sie danach in den “Iglus” (kleine, runde Häuschen) untergebracht sind.

Danach ging unsere Reise vorbei an der alten Stellmacherei und Schmiede zum Kindergarten. Hier begrüßten uns Mitglieder vom FrieDoKuFe mit frisch gebackenen Brezeln, Glühwein und Kinderpunsch. Ein von Cindy Hielscher und Kathleen Kasper selbst geschriebenes kleines Theaterstück zeigte die unterschiedlichen Tagesabläufe eines Bauern (Nico Renger) im Jahre 1912 ohne Strom und eines Geschäftsmannes (Tobias Hübner) in 2012 mit modernster Technik. Für die aus dem Leben gegriffenen lustigen Spielszenen erhielten sie großen Beifall.

Nun wurde die letzte Station, das Autohaus Büchner, angesteuert. Monika Büchner empfing uns mit Glühwein und Sekt. Eindrucksvoll schilderte Horst Büchner die neueste Technik, die von Renault in ihren Elektroautos verbaut wird. Weiterhin wurden hier auch verschiedene Elektrofahrräder von Little John Bikes vorgestellt. Es wurde auch von Probefahrten mit einem solchen Fahrrad Gebrauch gemacht.

Mit Fackeln ging es zurück zum Gasthaus. Dort erwartete die leicht durchgekühlten Teilnehmer ein Lagerfeuer im Garten. Hier konnte sich jeder mit diversen Getränken und lecker Gebratenem stärken. DJ Thomas Dahlke legte lockere Musik auf und man konnte sich noch viel über das Erlebte an diesem schönen Abend erzählen.

Am Sonntag erwartete die Feuerwehr-Blaskapelle Melaune die Friedersdorfer und Gäste zum Frühschoppen. Durch die Ortschronisten wurde in den Gasträumen eine Ausstellung zum Thema “100 Jahre Strom” organisiert.
Besonderer Dank gilt Holger Schröter, er beschaffte hierzu viele Ausstellungsstücke. Unter anderem waren alte Radios, Messgeräte, Stromzähler, Pfeifkessel, Staubsauger, Lampen, ein altes Elektrisiergerät, ein Krawattenbügelgerät sowie diverse Sicherungen, Schalter und Kleinteile zu besichtigen. Die meisten Ausstellungsstücke wurden von Herrn Peter Soppa aus Girbigsdorf zur Verfügung gestellt.

Herr Brückner aus Görlitz zeigte eine kleine Auswahl wunderschöner Öllampen aus seiner aus mehr als 300 Stücken bestehenden Sammlung. Weitere Ausstellungsstücke kamen von Frau Keusch aus Gersdorf, Herrn Fiedler aus Pfaffendorf, Herrn Kohn aus Friedersdorf, diverse schriftliche Dokumente über den Einzug des Stromes von Herrn Wappler aus Dittersbach sowie Dokumente aus altem Archivmaterial der Gemeinde, die durch die Ortschronisten ausgesucht wurden.

Mit Spannung wurde die Auslosung des Gewinnspieles erwartet. Der erste Preis, ein von Piela & Heidrich gesponserter Staubsauger, ging an Heike Zücker. Den zweiten Preis erhielt Cornelia Altmann mit einer Familienkarte in den Leipziger Zoo, gesponsert von EBS Elektro. Ein Wertgutschein vom Autohaus Büchner ging an André Knauer, ein Schöpsboten-Abo vom Lausitzer Heimatverlag an Heiko Dunkel und einen Sack Kartoffeln vom Budissa Agrarbetrieb Friedersdorf gewann Heike Schwerdtner.

Bei Discomusik und reichlich Versorgung klang der Tag aus. Nochmals vielen Dank für das schöne Wochenende geht an alle Beteiligten von FrieDoKuFe sowie an alle zuvor genannten und nichtgenannten Helfer. Ein besonderer Dank an den Hausherrn, Herrn Gerhard Tietz, der uns die Räumlichkeiten der Gaststätte zur Verfügung stellte.

Gerhard Roitsch

Nach einem Beitrag im Schöpsboten, Ausgabe November 2012.

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