Was macht die Corona-Krise – die noch vor allem aus den Vorsichtsmaßnahmen gegen eine ausufernde Pandemie resultiert, zunehmend jedoch auch aus dem Infektions- und Erkrankungsgeschehen – mit der Arbeitswelt? Der Blick in die Zukunft ist mit etlichen Unsicherheiten behaftet. Vor allem spielt eine Rolle, ob es eine Impfstoff oder Medikamente gegen Covid-19 geben wird und wie schnell das Virus mutiert. Das derzeit wohl denkbar schlimmste Szenario wäre eine alljährliche Coronawelle im Winterhalbjahr.
Schon heute zeigt sich: Probleme ergeben sich für alle Berufe, die auf ein Live-Publikum oder die Zusammenarbeit in größeren Gruppen in einem Raum angewiesen sind und bei deren Dienstleistern und Zulieferern. Oft ist es der künstlerische Bereich, der hier darbt, weil das Publikum fehlt oder das Orchester die Mindestabständen nicht einhalten kann oder ein Chor mit Mund-Nase-Abdeckung eben keiner mehr ist. Als Folge treffen Einbußen etwa die Event-Branche, Tickethändler und die Betreiber der Veranstaltungsorte und für alle wiederum deren Dienstleister.
Andere hingegen profitieren, vor allem die Digital-Sparte, vom Online-Händler bis zum Vertrieb für Konferenzsoftware, vom IT-Systemhaus bis zum Videoproduzenten. Doch auch das Handwerk wittert in einigen Bereichen Morgenluft. Ein Elektromeister aus Bayern, der zu Besuch in Markersdorf war, hatte es hier schon vor Monaten in einer Diskussionsrunde ausgesprochen: “Sollen Schulen zum normalen Unterricht zurückkehren, müssen Lüftungssysteme installiert werden!”
Wie sehr er Recht hatte, zeigt die aktuelle politische Diskussion über Lüftungsvorschriften für Schulen: Mindestens dreimal stündlich für ein paar Minuten alle Fenster weit auf, in der Pause soundso. Rechnet man noch die Unruhe ein, wenn sich bei winterlichen Außentemperaturen die Schulkinder ständig etwas überziehen und dann wieder ausziehen sollen, dürften bis zu 20 Prozent der Unterrichtszeit verloren gehen, die mentale Wiederanlaufkurve nach jeder Unterrichtsunterbrechung noch gar nicht eingerechnet.
Über kurz oder lang werden Schulen – ob nun Grundschule oder eine höhere Schule, ob nun Berufs- oder Hochschule – mit einem Corona Lüftungssystem nachgerüstet werden müssen, möglicherweise auch andere Kindereinrichtungen. Die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitär-Fachbetriebe sollten das nicht verschlafen und sich schon jetzt mit technischen Lösungsmöglichkeiten befassen. Vermutlich werden Schulen nur der Anfang sein: Öffentliche Gebäude, Büro- und Verwaltungsgebäude, Senioreneinrichtungen, Veranstaltungsstätten und schließlich auch der private Wohnbereich stellen einen riesigen Markt für Belüftungssysteme dar.
Wobei die Ansprüche an die zu installierenden Belüftungssysteme nicht gering sein werden. Im Winter werden Wärmetauscher, in denen die Abluft die frische, von außen kommende Luft erwärmt, der Standard sein, denn: Angesichts von Klimazielen und ab 2021 kommender Kohlendioxidabgabe – CO2-Bepreisung genannt – wird es sich verbieten, erwärmte Raumluft einfach so ins Freie zu blasen und die Frischluft hingegen mit Hilfe einer Energiequelle aufzuwärmen. Im Sommer dagegen wird es ohne Klimaanlagen nicht gehen: Heiße Sommerluft in ein Klassenzimmer zu blasen wäre wie Hitzefrei aufs Knopfdruck.
Profitieren werden wohl auch die anderen Gewerke, die notwendigerweise im Boot sind, wenn Belüftungsanlagen in Größenordnungen installiert werden, etwa Bauunternehmen, die Baunebengewerke und die Elektriker.
Quelle: PR/Ost!