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Wohnen im Dorf

Eigenes Haus: Neubau oder Sanierung?

Sanierung oder Neubau, das ist hier die Frage!
Sanierung oder Neubau, das ist hier die Frage!

Symbolfoto: Tama66 / Peter H, Pixabay License

Wohl nirgends ist der Traum vom eigenen Haus greifbarer als auf dem Dorf. Wenn er Realität werden soll, steht für viele die Frage: Neu bauen oder ein Haus kaufen und nach den eigenen Vorstellungen herrichten?

Der Deutsch-Paulsdorfer Finanzconsultant und Immobilienmakler Rolf Domke kennt den Markt in Markersdorf und Umgebung wie kaum ein anderer und antwortet auf die Frage, was er empfehlen würde, salomonisch: “Das hängt davon ab, was du kriegst!” Wie das gemeint ist? Im Moment sucht er für vorgemerkte Kunden händeringend Baugrundstücke und Wohnimmobilien aus dem Bestand, doch ist kaum noch etwas zu finden.

Die Nachfrage, die Domke begegnet, speist sich aus unterschiedlichen Quellen. Teils sind es Rückkehrer, die es nach vielen Jahren Arbeit in anderen Teilen Deutschlands wieder in die alte Heimat zieht. Auch das nahe Görlitz bietet zunehmend attraktive Arbeitsplätze, die manchen zum Wohnortwechsel, aber nicht unbedingt in die Stadt, bewegen. Für Familien spielt zudem die die gute Infrastruktur an Kindereinrichtungen in Markersdorf bis hin zu den beiden Schulen eine wichtige Rolle. Was auch immer der Grund für den Zuzug ist: Sicher steht, wer in Markersdorf leben möchte und hier ein älteres Haus kauft, zuallererst vor der mit wirtschaftlichen Argumenten zu beantwortenden Frage, ob saniert oder abgerissen und neu gebaut werden soll. 

Ist die Ausgangslage nicht eindeutig, dann spricht im Zweifel vieles für einen Neubau: Flächenzuschnitte ganz nach den persönlichen Vorstellungen, hohe Energieeffizienz auf aktuellem Stand und auf Jahrzehnte kein Sanierungsbedarf sind gewichtige Argumente. Mancherorts kommt hinzu, dass mit einem Neubau eine eventuelle Radonbelastung von vornherein vermieden werden kann. Andere allerdings lieben es, wenn ein Haus eine Vorgeschichte hat, wenn man weiß, wer früher hier gewohnt hat und wenn sich immer wieder Spuren dieses Vorlebens finden. Außerdem können Altbauten großzügige Flächen wie etwa einen ehemaligen Stall, eine Scheune oder eine Werkstatt aufweisen, die man sich bei einem Neubau so nicht leisten würde.

Oft sind es gerade die etwas älteren Gebäude, die ein Ortsbild unverwechselbar machen und ein gut saniertes Haus erweist sich immer wieder als Blickfang. Neubauten hingegen sind zwar individueller und auch schön anzusehen, tragen aber kaum zu einem unverwechselbaren Ortsbild bei. Der Verzicht der Großgemeinde Markersdorf auf eine Ortsgestaltungssatzung hat sicherlich das Baugeschehen und den Zuzug neuer Einwohner befördert, andererseits hat sich das Ortsbild an vielen Stellen gründlich verändert und teils Vorortcharakter angenommen. Andere Länder, andere Sitten: Schaut man sich etwa die Ortsgestaltungssatzung von Seeshaupt in Bayern an, erkennt man schnell, welche Freiheiten Bauherren in Markersdorf genießen.

Altersgerecht bauen

Wer sich auf dem Lande häuslich einrichtet, sollte bereits in jungen Jahren an das Alter denken. Konkret heißt das, bei Neubau oder Sanierung vor allem auf die Barrierefreiheit zu achten. Die manchmal vor neueren Wohnhäusern zu sehenden Treppenanlagen in Richtung Haustür können im Alter zur unüberwindlichen Hürde werden, wenn man keinen Treppenlift für außen montieren möchte. Gleiches gilt natürlich für innen: Grundsätzlich gut beraten ist, wer die wichtigsten Wohn- und Funktionsräume rollstuhlgerecht in Parterre anordnet und Treppen so anlegt, dass ein Lift im Fall der Fälle nachgerüstet werden kann.

Eine andere Überlegung ist es, sich im Alter auf heutzutage noch eher ungewöhnliche Wohnformen wie die Alters-Wohngemeinschaft, kurz Alters- oder Rentner-WG, einzulassen. Der Gedanke daran mag manchen zum Lächeln bringen, aber das Modell birgt viele Vorteile, für die Bewohner wie für Servicedienste. Wer heute großzügig wohnt kann ja überlegen, wen er oder sie im Alter mit einziehen lassen würde. Dass ein professionelles Alters- oder Pflegeheim nicht für jeden der Bewohner zwangsläufig die zufriedenstellendste Lösung ist, ist bekannt. Vielleicht kann das selbstorganisierte, gemeinsame Wohnen für manchen, um den sich die Kinder nicht kümmern können, der bessere Weg sein? Im Dorf, wo man sich oft über Jahrzehnte kennt, kann man ja mal darüber reden – und hinsichtlich der Kosten rechnen lassen sollte sich das auch.

Substanz erhalten

Schon vor einige Jahren hat sich Claudia Muntschick, die sich bei Kreatives Sachsen engagiert und von Haus aus Architektin und Stadtplanerin ist, in Zittau gegen den Abriss von Altsubstanz ausgesprochen: “Solche Gebäude werden wir nie wieder bekommen.” Mit einem Neubau sei das mit alten Gebäuden verbundene Flair und Lebensgefühl nie wieder zu erreichen. Auch wenn Sie damit Wirkungsstätten für die Kreativwirtschaft meinte: Sie hat auch in Bezug auf viele Wohngebäude recht.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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