Das, was früher das Leben in einem Dorf ausgezeichnet hat, verliert an Bedeutung, so etwa der traditionelle Familienverband. Gerade den Älteren bereitet das zunehmend Sorgen.
Altsein gilt nicht als chic
In der modernen Gesellschaft wird das Älterwerden gern ausgeblendet: Alle sind jung und leistungsfähig und die Alten werden allenfalls belächelt – vor allem, wenn sie das selbst in den Mittelpunkt stellen. Das wird dieser Generation jedoch nicht gerecht. Vor allem vergessen die heute Jüngeren gar zu gern: Der Tag ist nicht allzu fern, an dem sie selbst als “alt” eingeordnet werden.
Wobei: Alt und alt ist halt zweierlei. Wer sich per Jogging, Rad oder Schwimmen systematisch in Bewegung hält, vielseitig interessiert und gut sozialisiert ist, altert anders als derjenige, der das Sofa vor der Glotze strapaziert. Besonders gute Karten hat, wer sich im Ehrenamt engagiert – zum Glück bieten die Markersdorfer Ortschaften reichlich Gelegenheit dafür und wer im Zweifel Anschluss sucht, wende sich getrost an seinen Ortschaftsrat.
Auf diesem Wege – etwa dem Engagement für das Zusammenleben im Dorf – stehen ohne jeden Zweifel die Chancen besser, bis in hochbetagte Jahre geistig agil und körperlich rüstig zu bleiben.
Keiner weiß, was der Abend bringt
Und dennoch: Wie die letzten Lebensjahre aussehen, kann niemand vorhersagen. Für jene, bei denen die Kinder in die Ferne gezogen sind, sind die Gedanken an die Zukunft besonders beunruhigend. Wie wird es sein, wenn Pflege notwendig wird? Muss ich in ein Heim? Werden die Kosten bezahlbar sein?
Das Wohnen in einem Seniorenheim kann zur Qual werden. Das hat nicht im Geringsten damit zu tun, dass eine Einrichtung ihre Aufgaben verantwortungsbewusst und sorgfältig erfüllt, was angesichts des Personalmangels vielerorts schwierig genug ist. Nein, die vollständige Veränderung der Lebensumstände ist es, was vor dem Leben im Heim zurückschrecken lässt – obgleich die heutige Seniorengeneration schon vieles erlebt hat.
Allein der Gedanke, mit Menschen nahe zusammenleben zu müssen, die aus völlig anderen Verhältnissen kommen und vielleicht eher wie ein Kind behandelt zu werden, macht Angst. Wie ist es, wenn man plötzlich mit einem wildfremden Menschen auf engem Raum gemeinsam in einem Zimmer leben muss?
Pflegekräfte selbst beschäftigen?
Gerade in Landkreis Görlitz, der sich an der Grenze zu Böhmen und vor allem zu Polen entlangzieht, liegt deshalb der Gedanke nahe, preiswerte Pflegekräfte aus Osteuropa beschäftigen zu wollen. Freilich sind damit viele Fragen verbunden, etwa danach, wie man eine solche Beschäftigung legal gestalten kann. Wichtigster Gedanke aber dürfte sein, dass dadurch die Pflege in den gewohnten und eigenen vier Wänden erfolgen kann, gegebenenfall sogar rund um die Uhr.
Dennoch: Die Liste der mit Pflegekräften aus Osteuropa verbunden Fragen ist lang: Welche Kosten trägt die Pflegekasse? Wie erfolgt die Einstellung? Woraus sollte man achten? Umfassende Antworten liefert die oben verlinkte Webseite pflegewelt.org im Bereich Pflegekräfte aus Osteuropa.
Zu den grundlegenden Überlegungen gehört, ob man eine Pflegekraft selbst einstellt, eine beruflich selbständige Pflegekraft, eine entsprechende Einrichtung aus dem benachbarten Ausland oder eine deutsche Vermittlungsagentur beauftragt. Wie so oft hat alles sein Vor- und Nachteile, so dass etwas Zeitaufwand für die Recherche und das sich Schlaumachen nottun.
Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de