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Digitale Welt

Der »Kündigen«-Button kommt

Sich alle Passwörter zu merken ist ein Unding, bei der sichereren Zwei-Faktor-Authentifizierung erfordert das Einloggen bei einigen Anbietern außerdem weitere Passwörter etwa für eine Handy-App beziehungsweise wird insgesamt umständlicher
Sich alle Passwörter zu merken ist ein Unding, bei der sichereren Zwei-Faktor-Authentifizierung erfordert das Einloggen bei einigen Anbietern außerdem weitere Passwörter etwa für eine Handy-App beziehungsweise wird insgesamt umständlicher

Bildquelle: Tumisu, Pixabay License (Bild bearbeitet)

Mit dem geförderten Ausbau des glasfasergestützten Breitbandnetzes im Landkreis Görlitz wird für immer mehr Interessenten in den Markersdorfer Ortschaften diese Zugangsoption zum Word Wide Web Wirklichkeit. Das erschließt neue Möglichkeiten.

Mit einem Breitbandzugang wird es für Unternehmen, Vereine und Einrichtungen noch einfacher, sich zu präsentieren, Mitglieder oder Kunden zu informieren oder zu finden oder alle erdenkliche Arten von Online Services anzubieten. Das stützt den großen Trend, alles zu digitalisieren und per herkömmlichem Desktop-PC, per Tablet-PC oder Handy abrufen und verwalten zu können. Man braucht aber gar kein Fortschrittsmuffel zu sein, um auch Schattenseiten der Digitalisierung zu erkennen.

Zugangsdaten: es werden immer mehr

Als Familie bringt man es im Laufe der Zeit leicht auf deutlich mehr als 100 oder sogar einige Hundert Accounts – sprich Webseiten oder Softwareanwendungen, auf die man sich mit Hilfe von Zugangsdaten einloggen muss. Viele davon sind hochsensibel, wenn man etwa nur an die Zugangsdaten für seine Bankkonten denkt. Aber auch Online Shops, E-Mail-Programme und eigene Webauftritte, die sozialen Netzwerke; Kranken- und andere Versicherungen, Messengerdienste oder Geräte wie der Internetrouter oder das Handy – sie alle verlangen Zugangsdaten.

Ob ein Passwort Manager – eine Software, mit der man seine Zugangsdaten verwalten kann, anzuraten ist? Grundsätzlich bleibt zumindest ein Restrisiko, dass jemand unbefugt Zugriff erhält. Aber auch auf Reisen, etwa im Urlaub, werden Zugänge benötigt, wobei dringend davon abzuraten ist, seine Zugangsdaten auf Papier mitzunehmen.

Digitalisierung bringt Nebenaufwand

Überhaupt kommt wohl bei jedem irgendwann der Punkt, an dem er sich die Zeit zurückwünscht, als Dienstleister noch Briefe schrieben. Dabei geht es nicht nur darum, wörtlich “etwas in der Hand” zu haben, sondern es nervt die Vielzahl der eingehenden E-Mails und der Systeme, in die man sich einloggen muss, um an seine Daten zu gelangen. Oft genug muss man nun Unterlagen selbst drucken; das kostet nicht nur Geld, sondern alles in allem Zeit.

Spötter meinen sogar, nie wurde so viel Papier verbraucht wie im Zeitalter des dank Digitalisierung angeblich papierlosen Büros. Tatsächlich sollte man sich vor jedem Druck eines Dokumentes fragen, ob man dieses wirklich auf Papier benötigt. Davon abgesehen: Digitale Datenarchivierung und der Nachweis der online Zustellung des selbst gedruckten Dokumente können gegebenenfalls für weiteren Aufwand sorgen.

Neuer Button wird Pflicht

Doch auch die Organisationen, die auf Digitalisierung gesetzt haben, stöhnen angesichts steigender gesetzlicher Anforderung immer lauter. War es vor wenigen Jahren die Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union, die für viel Wirbel und etliche Missverständnisse sorgte, ist es aktuell etwa der “Kündigen”-Button, der ab dem 1. Juli 2022 Pflicht wird.

Der “Kündigen”-Button ist in gewisser Weise eine Folge des “Kaufen”-Buttons. Dessen Ziel ist es, dass einem Verbraucher auf einer Webseite kein Vertrag ohne seine ausdrückliche Zustimmung untergejubelt werden kann: Rechtsgültig wird ein Verkauf eben erst dann, wenn ganz eindeutig auf “Kaufen” geklickt wurde. Intention des “Kündigen”-Buttons ist es, dass ein Vertrag online genau so einfach gekündigt werden kann wie er zuvor online geschlossen wurde.

Diese Regelung stellt Shop-Betreiber jedoch vor neue Herausforderungen, vor allem müssen die Seiten programmtechnisch angepasst werden.Für den Kündigenden hingegen steht die Frage, wie er seine Kündigung denn gegebenenfalls nachweisen kann, falls auf seinen Klick auf “Kündigen” hin keine Reaktion erfolgt. In der alten analogen Welt hingegen existiert dafür immerhin der Einschreibbrief mit persönlicher Übergabe und Rückschein als rechtssicheres Instrument.

Das Smartphone als persönliche digitale Zentrale

Wie dem auch sei: Die Digitalisierung wird dadurch nicht ausgebremst. Im Gegenteil, längst werden Geschäfte online besiegelt, bei denen man das vor Jahren noch für unmöglich gehalten hätte, etwa der Schuhkauf oder die Bewertung einer Immobilie. Natürlich ist die Digitalbranche selbst der Vorreiter, etwa wird, wer einen Webhosting Vertrag schließen möchte, das fast immer auf rein digitalem Weg erledigen. Aber auch Autovermieter, Nachhilfelehrer und etliche andere mehr sind längst in der Cyberwelt zu Hause.

In der Großstadt etwa ein Stück des Weges mit einem der praktischen E-Roller zurückzulegen, funktioniert nur per App – wie auch anders? Überhaupt entwickelt sich das Smartphone immer mehr zum zentralen Gerät für die Online Anwendungen des Alltags. Das zwingt dazu, das einstmals vor allem zum Telefonieren gedachte Gerät stets und ständig bei sich zu haben; sein Verlust wäre eine mittlere Katastrophe. Willkommen in den digitalen Welt!

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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