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Dank für Vertrauen und Zusammenarbeit

Bürgermeister Juli 2022

Stellvertretend für die herrliche Natur rings um die Markersdorfer Ortschaften hier der Blick über Pfaffendorf zu Landeskrone
Stellvertretend für die herrliche Natur rings um die Markersdorfer Ortschaften hier der Blick über Pfaffendorf zu Landeskrone

Foto: Joachim Lehmann

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Markersdorf!

„Ich habe mich weder groß angezweifelt noch vergöttert. Und ich finde vieles komisch. Das hilft. Anders kann man die Welt doch gar nicht aushalten.“

- Alfred Brendel (*1931), österreichischer Pianist

So wie ja schon etwas vermutet kommt nun mein letzter Artikel für unseren Schöpsboten als Bürgermeister der Gemeinde Markersdorf. Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl fiel doch recht deutlich aus und ich respektiere und akzeptiere den Wunsch der übergroßen Mehrheit unserer Bürger nach Veränderungen.

Ich gratuliere dem neuen Bürgermeister zu dem tollen Wahlerfolg und wünsche ihm, dass er wenigstens einige seiner Wahlversprechen umsetzen kann. Vor allem aber wünsche ich mir und allen Bürgern der Gemeinde, dass man ganz schnell erkennt, dass eine gesunde Gemeinde kein Selbstläufer ist. Nur durch das bewusste und gewollte Zusammenspiel aller Partner (Verwaltung, Gemeinderat, Ortschaftsräte, Ehrenamt, Unternehmen und übergeordnete Stellen) kann man die Gemeinde stärken und somit die Eigenständigkeit nachhaltig erhalten. Kompromisse sind dabei wichtiger, als kommunaler und persönlicher Egoismus.

Ich habe mich vor allem noch einmal zur Wahl gestellt, weil uns in der Verwaltung bewusst war, dass die Auswirkungen der Pandemie und des Ukrainekrieges auch an der Gemeinde Markersdorf nicht spurlos vorbeigehen werden. Der Gemeinderat wird in der nächsten Zeit Entscheidungen treffen müssen, welche weder populär noch bürgerfreundlich sein werden (Baupreise, Betriebskosten, Reduzierung der Zuschüsse von Bund und Land u.ä.). Das sind nicht unbedingt rosige Voraussetzungen für einen Neuen.

Ich möchte mich beim Gemeinderat recht herzlich für die Zusammenarbeit bedanken. Wenn man jedoch vor der Sitzung ständig nachzählen muss, ob überhaupt die Beschlussfähigkeit erreicht wird, ist das schon frustrierend. Und wenn dann einige gewählte Vertreter, die hauptsächlich durch Abwesenheit glänzen, die Arbeit der Verwaltung in Frage stellen? – Ohne Worte. Also beschränkt sich mein Dank besonders auf die, die sich aktiv eingebracht haben und mal provozierend, meist aber fair für die Sache kämpften. Dieser Kitzel wird mir auch fehlen, aber vielleicht komme ich mal ab und zu, wenn es meine Zeit erlaubt, im öffentlichen Teil zum Zuhören in die Versammlungen.

Ein weiterer Grund für meine Kandidatur war die Tatsache, dass es mir etwas widerstrebt in einer Gesellschaft, wo der Großteil der Bevölkerung bis 67 Jahren arbeiten muss, ich mit 61 in Pension gehen soll. Und mal ganz ehrlich, welcher Betriebsführer übergibt schon freiwillig ein laufendes, erfolgreiches Unternehmen, wenn er noch fit ist?

Ich habe mich der Verantwortung gestellt noch einmal für sieben Jahre die Geschicke der Gemeinde zu leiten und die Bürger haben entschieden: “Du hast genug für uns getan.” Darum hege ich auch keinen Groll oder fühle mich als großer Verlierer. Ganz im Gegenteil, ich möchte mich für 21 ganz tolle Jahre bedanken. Alle Mitarbeiter der Gemeinde in allen kommunalen Einrichtungen waren stets faire und zuverlässige Partner. Ich habe mich stets wohl gefühlt in den Einrichtungen und im Bauhof und war meist stolz darauf, dass nicht immer nur gemeckert, sondern ergebnisorientiert nach Lösungen gesucht wurde.

Ganz besonders schwer fallen wird mir der Abschied aus dem Rathaus selbst. Nach einer so langen gemeinsamen Zeit verliert man ein bisschen das zweite Zuhause. Wir sind hier als Team zusammengewachsen, was ich extrem vermissen werde. Wir hatten Spaß, viel Arbeit, schöne und weniger schöne Tage und doch immer das Gefühl zusammen zu gehören. Jeder hat seine Stärken und Schwächen und manchmal war auch die Interpretation von Teamarbeit unterschiedlich. Aber wir haben unsere Gemeinde gemeinsam auf einen Weg gebracht, um den uns viele andere Kommunen beneiden. Und, ohne meinem Nachfolger zu Nahe treten zu wollen: Mit diesem Rathausteam könnte jeder Bürgermeister erfolgreich arbeiten, wenn er teambewusst und achtungsvoll agieren kann. Man sollte alles dafür tun, es zu erhalten.

Dies ist zwar mein letzter Bericht, ich möchte jedoch auf einen Rückblick der 21 Jahre oder auf Interpretationen zum Wahlkampf selbst verzichten. Landrat Bernd Lange hat sich als “Diener der Bürger” bezeichnet und sich bedankt für das Vertrauen, welches man ihm die vielen Jahre entgegengebracht hat, dem würde ich mich gerne anschließen. Danke an die Bürger der sieben Ortsteile für das Vertrauen über drei Legislaturperioden.

In einem Lied von Katja Ebstein heißt es: “Abschied ist ein bisschen wie sterben, ist wie alles verlieren, weil es euch/dich nicht mehr gibt.” Diese Zeit als Bürgermeister kann mir keiner nehmen und sie erfüllt mich mehr mit Stolz, als dass ich in ein Loch falle. Ich werde mich nur aus dem Stamm unseres Baumes in die Blätter bewegen und auch weiterhin, im Ehrenamt und in den vielen Funktionen, welche ich nicht als Bürgermeister ausgeübt habe, aktiv bleiben.

Ihr Thomas Knack

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