Die Liberalisierung der Telekommunikationsmärkte zeigt in Markersdorf wie anderswo ihre Wirkung. Auch im ländlichen Raum wetteifern Anbieter – nicht zuletzt dank des technischen Fortschritts – um die Kunden. Diese wiederum haben nun die Qual der Wahl, was die mehr oder weniger starke Bindung an einen der Anbieter betrifft. Woran kann man sich orientieren?
Für die allermeisten Menschen sind wohl drei Telekommunikationssysteme interessant: die Festnetz-Telefonie, der Internet-Anschluss und der Mobilfunk. Wobei: Streng genommen funktioniert die Festnetz-Telefonie heutzutage als “Voice over Internet Protocol” (VoIP) rein technisch über nichts anderes als einen Internetanschluss, Unterschiede bei der Telefonie gibt es gegebenenfalls nur in den unterschiedlichen Tarifen der einzelnen Anbieter.
Ins Internet: Auf der Landstraße oder auf der Daten-Autobahn?
Die mit einem Internetanschluss verbundenen Kosten hängen neben möglichen Begrenzungen des übertragbaren Datenvolumens ganz wesentlich von der Zugangstechnologie und den damit möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten ab.
Ein kurzer Überblick:
- Was umgangssprachlich DSL genannt wird, ist eigentlich ADSL, die Asymmetric Digital Subscriber Line – asymmetrisch deshalb, weil Daten wesentlich langsamer ins Internet übertragen werden können als das Herunterladen erfolgt. Für viele, vor allem Privatanwender, ist diese Technologie jedoch völlig ausreichend.
- Bei SDSL, dem symmetrischen Teilnehmeranschluss, werden die Daten in beiden Richtungen mit gleicher und hoher Geschwindigkeit übertragen. Das macht den Anschluss deutlich teurer und ist sinnvoll für denjenigen, der regelmäßig große Datenmengen ins Internet übertragen muss.
- Noch höhere Geschwindigkeiten in beiden Richtungen macht VDSL, die Very High Speed Digital Subscriber Line, möglich – bis zu 100 Megabit pro Sekunde und damit reichlich viermal mehr als bei SDSL oder im ADSL-Download sind hier möglich.
Allerdings ist das “bis zu” die Krux aller DSL-Varianten, denn die erreichbare Übertragungsgeschwindigkeit ist abhängig von der Entfernung zwischen Endgerät und Übertragungsstelle. Liegt diese bei rund zwei Kilometern, sinkt das Tempo einer VDSL-Verbindung auf ADSL-Niveau. Abhilfe schaffen – wo verfügbar – Glasfaseranschlüsse, bei denen die Entfernung keinen Einfluss auf die zudem besonders hohe Übertragungsgeschwindigkeit von maximal einem Gigabit pro Sekunde hat.
In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist der im Jahr 2019 gestartete geförderte Breitbandausbau im Landkreis Görlitz. Hier sind die Deutsche Telekom, die ENSO und NetCommunity aktiv, um in neun Clustern mit insgesamt 31 Kommunen – zu denen Markersdorf, weil “nicht unterversorgt” leider nicht gehört – die Glasfaserleitungen direkt bis ins Haus zu verlegen.
Internet per Kabel oder Funk?
Üblicherweise erfolgt der DSL-Anschluss kabelgebunden. In den Markersdorfer Ortschaften – nur in Holtendorf nicht – und in anderen Orten der Region ist jedoch das WLAN-Netzwerk des Anbieters WISPOL aus Görlitz mit ADSL- und SDSL-Anschlüssen verfügbar. Dass viele Markersdorfer bereits lange vor dem Festnetzausbau Zugang zum schnellen Internet hatten, verdanken sie dem Internet-Pionier Stefan Bunzel aus Jauernick-Buschbach, der schon im Jahr 2006 über den damals noch nicht gefluteten Berzdorfer See eine Richtfunkstrecke einrichtete, die zum Ausgangspunkt für das heute vom Speedloc Datacenter in Görlitz-Hagenwerder betriebene WLAN-Netzwerk wurde. Nachlesen kann man die Geschichte in einem Beitrag aus dem Jahr 2011. In Friedersdorf bietet inzwischen auch die NetCommunity GmbH, ebenfalls aus Görlitz, DSL per WLAN an, dank Glasfaser übrigens auch VDSL über vorhandene herkömmliche Kupferleitungen auf den letzten Metern zum Haus.
Zu den Platzhirschen, wenn es um den Internetzugang geht, gehören natürlich auch die “big player” Vodafone, Deutsche Telekom und O2. Einen entsprechenden Vertrag kann man zudem über 1&1, PYUR und andere abschließen.
Eine weitere Alternative zum leitungsgebundenen oder WLAN-Internetzugang ermöglichen, wo anliegend, der LTE genannte Mobilfunkstandard 4G und der neue Standard 5G. Hier kann man über ein geeignetes Smartphone sogar sein eigenes WLAN-Netzwerk erzeugen. Vodafone etwa bietet mit dem Cube, einem speziellen Empfangsgerät, Tarife für LTE und 5G von 125 Gigabyte pro Monat bis hin zum unbegrenzten Datenvolumen an.
Mobilfunk – eine Frage der Abdeckung
Eine noch größere Vielfalt an Tarifen wird geboten, wenn man sich auf die Suche nach einem Vodafone Handytarif oder den eines der anderen Anbieter begibt.
Bei der Auswahl eines Mobilfunktarifs spielt eine ganze Reihe von Kriterien eine Rolle. Ganz vorn ist natürlich die Frage, wie intensiv und wofür das Handy, heuzutage fast ausschließlich als Smartphone, genutzt werden soll. Wer sich etwa Festnetztelefonie und einen anderen Internetanschluss ganz erspart, dafür aber sein Mobiltelefon und das Internet intensiv nutzt, braucht einen anderen Tarif als jemand, der nur gelegentlich zum Handy greift oder dieses nur dann nutzt, wenn er oder sie unterwegs ist.
Eine Rolle spielt sicherlich auch, wie gut die Mobilfunknetze der einzelnen Anbieter zu Hause anliegen. Obgleich sich die Netzabdeckung im Landkreis Görlitz in den vergangenen Jahren verbessert hat, gibt es noch immer Ortslagen, an denen bestimmte Anbieter nicht verfügbar sind oder man für das Handytelefonat ans Wohnungsfenster gehen muss. Zum Glück gibt es ja Nachbarn, die man nach ihren Erfahrungen befragen kann.
Festnetz: Braucht man das noch?
Die Festnetztelefonie ist heutzutage in gewisser Weise, wie eingangs geschildert, ein Abfallprodukt der Internettechnologie. Im Privatbereich geht ihre Bedeutung zurück, immer mehr vor allem jüngeren Leuten reicht ihr Handy aus – Hauptsache, ein Mobilfunknetz liegt ausreichend stark an. Anders ist es, wenn eine Telefonanlage betrieben wird, über die sich etwa die Mitarbeiter einer Firma einen Telefonzugang oder mehrere davon teilen.
Oft spielt auch die Macht der Gewohnheit eine Rolle, denn für viele ist ein Festnetztelefon ganz einfach bequemer zu bedienen als ein modernes Smartphone mit all seinen Möglichkeiten. Allerdings: Mit dem Smartphone kann man auch über Messengerdienste telefonieren oder Sprachnachrichten hinterlassen, auch die Videotelefonie funktioniert zuverlässig und verbindet häufig Familien, wenn die Kinder fortgezogen sind.
Wer extrem viel telefoniert, für den gibt es noch eine weitere Überlegung pro Festnetz: Mobiltelefone erzeugen ein elektromagnetisches Feld, das besonders stark ist, wenn das Mobilfunknetz nur schwach anliegt und das Handy dann mit höchster Sendeleistung arbeitet. Dadurch wird ähnlich wie in einer Mikrowelle das biologische Gewebe in Ohrnähe erwärmt. Obgleich ein Gesundheits-, insbesondere Krebsrisiko nicht nachgewiesen ist, rät das Bundesamt für Strahlenschutz zur Vorsicht. Tipp: Wer vielleicht täglich stundenlang mit dem Handy telefonieren muss, sollte einen Headset nutzen.
Quelle: PR/Ost!