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Gekonnt präsentieren

Wieder nichts kapiert?

Hans van Woerkom ist Präsentationscoach. Auch bei einer Beamerpräsentation ist die Körpersprache des Vortragenden entscheidend für den Gesamteindruck
Hans van Woerkom ist Präsentationscoach. Auch bei einer Beamerpräsentation ist die Körpersprache des Vortragenden entscheidend für den Gesamteindruck

Bildquelle: Hans van Woerkom, Pixabay License

Keine Sorge: Kommt bei den Teilnehmern eines Vortrags oder einer Präsentation nur wenig oder im Grunde nichts an, dann  liegt das grundsätzlich an der oder dem Vortragenden und der Art und Weise, wie Informationen und Zusammenhänge an das Publikum übermittelt werden. Weil man dabei so richtig viel falsch machen kann, hat die Redaktion diesen kleinen Ratgeber zusammengestellt.

Heutzutage lernen schon Schulkinder, wie man Wissen und dabei immer wieder auch sich selbst präsentiert – eine Fähigkeit, die das ganze Leben lang benötigt wird. Je nach Situation kann eine Präsentation unterschiedliche Ziele verfolgen:

  • Ein Vorhaben wird präsentiert, um Unterstützer zu gewinnen.
  • Die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses werden präsentiert, um Rechenschaft abzulegen.
  • Wissen wird präsentiert, damit alle Beteiligten auf gleichem Stand sind.

Generell ist eine Präsentation geeignet, auf kompakte Weise Wissen zu vermitteln und dabei zugleich Rückfragen und Ergänzungen zu ermöglichen.

Ist der Beamer ein “Muss”?

Präsentiert wird heute meist mit Hilfe eines Beamers, der sogenannte Folien aus dem Computer auf eine Projektionsfläche projiziert. Der Begriff “Folie” stammt noch aus den Zeiten des Overhead-Projektors, im Osten nach der Herstellermarke meist Polylux genannt. Die Präsentation mit einem der zu gut Deutsch “Überkopfprojektoren”  hat gegenüber eine Beamer durchaus Vorteile: Man kann, ohne Technik bedienen zu müssen, eine Folie nochmals auflegen oder teilweise abdecken, um das Gesamtbild vielleicht erst nach und nach freizugeben. Außerdem kann man auf den Folien von Hand schreiben, mit abwischbarer oder permanenter Tinte aus speziellen Stiften.

Will man bestimmte Gedanken erst vor dem Publikum entwickeln, etwa, damit sie jeder nachvollziehen kann, ist besonders gut ein Flipchart geeignet. Auch hier kann man leicht zurück- und vorblättern und wer die Grundsätze des Schreibens und Malens  am Flipchart gelernt hat, kommt zu beeindrückenden Darstellungen.

Nur an einer Stelle hat die Kombination aus Laptop und Beamer die Nase vorn und hat sich wohl deshalb bei vielen durchgesetzt: Sie ist multimediafähig. Das bedeutet, Fotos und Videos oder auch Webseiten aus dem Internet können wiedergegeben werden; die entsprechende Audioausrüstung vorausgesetzt natürlich auch Musik und andere Tonaufnahmen.

Erwähnt werden muss, dass in manchen Veranstaltungsräumen übergroße TV-Geräte die Projektionsflächen abgelöst haben. Dennoch sind deren Bildschirme kleiner als die mit einem Beamer erzielbaren Projektionsbilder. Daran muss denken, wer eine Präsentation erstellt, denn kleine Schriften und andere Details sind auf den Bildschirmen unter Umständen nicht mehr erkennbar.

Passende Software

Im Grunde lässt sich alles, was man sich auf dem Computerbildschirm ansehen kann, auch projizieren. Gleiches gilt übrigens auch für Tablet-PCs und Smartphones.

In der Praxis haben sich jedoch  spezielle Präsentationsprogramme durchgesetzt. Sehr verbreitet ist PowerPoint von Microsoft, weshalb bei einer Präsentation per Beamer oft gleich von einer “PowerPoint Präsentation” gesprochen wird. Zu unrecht unter den Tisch fallen dabei das kostenlose LibreOffice Impress und das ebenfalls gratis verfügbare OpenOffice Impress. Der Unterschied? Als OpenOffice von Sun an Oracle verkauft wurde, spaltete sich vor rund zehn Jahren Libre Office als Projekt einer Stiftung (The Document Foundation)  ab und stellt heute auf Basis des ursprünglich gleichen Quellcodes das technisch modernere Produkt dar. OpenOffice hat die Unterschiede zwischen Impress und PowerPoint dokumentiert.

Beliebte Präsentationsfehler

Präsentationsfehler haben ihre Wurzeln sowohl in der Vorbereitung der Präsentation als auch während der Präsentation.

Bei der Vorbereitung der Folien für eine Präsentation mit dem Beamer erweist es sich immer wieder als großer Fehler, das zu vermittelnde Wissen auf die einzelnen – womöglich dann auch noch sehr viele – Folien zu quetschen. Im Ergebnis entstehen vor allem textlastige Folien oder solche mit Zahlentabellen, die niemand erfassen kann, zumal wenn viele Folien präsentiert werden.

Wenn dann auch noch derjenige, der präsentiert, seine Folien mit dem Rücken zum Auditorium abliest, ist im Grunde schon alles für die Katz’ – die Anwesenden fragen sich, wozu sie da sind, denn lesen können sie doch selber.

Wie man es besser macht

Wird eine Präsentation konzipiert, muss zuerst Klarheit über die Rolle der Folien – und ob sie überhaupt benötigt werden –  bestehen. Sollen Zahlen anschaulich in Grafiken aufbereitet werden? Sollen Zitate oder illustrierende Bilder erscheinen? Ganz wichtig: Die Folienpräsentation mit Hilfe eines Beamers ist nicht der Vortrag, sondern soll diesen unterstützen. Entsprechend muss der Präsentierende wie bei einem ganz normalen Vortrag zum Publikum sprechen und die Beamerpräsentation eher sparsam einsetzen.

Eine weitere Frage ist die eines einheitlichen Foliendesigns, vom Layout inklusive der Farbgestaltung bis zur Schriftart und deren Größen. Wer dafür kein Händchen hat, aber vor einer wichtigen Präsentation steht, kann eine PowerPoint Agentur beauftragen.

Es ist schon so: Weniger das Ergebnis zählt, sondern vor allem die Art und Weise, wie es präsentiert – manche sagen verpackt – wird. Sicherlich finden das viele ungerecht, andererseits kennt wohl jeder Beispiele dafür. Woran soll man sich auch sonst orientieren? Ist eine Auswahl zwischen einander ähnlichen Produkten oder in anderen Situationen zu treffen, ist die Präsentation oft das Zünglein an der Waage.

Ein Tipp zum Schluss

Jegliche Prozesse, ob nun eine Präsentation oder die Arbeit eines Handwerkers, müssen wirkungsvoll abgeschlossen werden, denn daran wird sich erinnert. Bei einer Präsentation kann das eine Zusammenfassung der wichtigsten Argumente in Verbindung mit einer Handlungsaufforderung oder einem Dank sein; ein Handwerker, der etwas fertiggestellt hat, sollte noch einmal die Aufmerksamkeit seines Kunden erbitten und zusammenfassen, was er gemacht hat, warum die Entscheidung für ihn eine gute war und ausdrücklich für den Auftrag danken. Wer darauf verzichtet, wird weniger positiv erinnert.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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