Die Entscheidung für einen Beruf ist zugleich die Entscheidung für eine berufliche Laufbahn – einstmals gewesen, jedenfalls in vielen Berufen. Das ist nicht erst heute so, aber heute so klar wie noch nie.
Weshalb manche ihren Beruf wechseln
“Wege übers Land” war ein in der DDR bekannter Film, der durch seinen Titel heute zu Gedanken über Berufswege auf dem Land anregt. Schaut man sich konkrete Beispiele an, dann fällt auf, dass der berufliche Umbruch fast immer zu einem neuen Tätigkeitsfeld führt: Die Landwirtin wird zur Krankenschwester, während eine Krankenschwester vielleicht Juristerei studiert – alles schon erlebt.
Solche Karrieren deuten darauf hin, dass es bei der Weiter- und Höherqualifizierung gar nicht darum geht, in der eigenen Branche beschäftigungsfähig zu bleiben, nein, es ist meist die Lust am Neuanfang.
Es ist ja tatsächlich ein Problem, dass man sich schon in jungen Jahren für einen Beruf entscheiden muss. Mangels Lebenserfahrung hat man kaum realistische Vorstellungen, was einen erwartet. Fragt man um Rat, hat jeder der Angesprochenen andere Prämissen: Dem einen geht es um einen sicheren Arbeitsplatz, dem Nächsten um Karrieremöglichkeiten und dem Dritten um die berufliche Selbstverwirklichung.
Spätes Erwachen: Oft ist es so, dass erst nach einigen Monaten Berufserfahrung nach dem Ende der Ausbildung oder eines Studiums so richtig klar wird, ob man den wirklich passenden Beruf gewählt hat.
Andererseits: Nach zehn oder deutlich mehr Jahren im Beruf entwickelt so mancher, selbstverständlich auch manche, den Drang, im Leben noch etwas anderes zu machen. Oft sind das Gedanken, mit denen man jahrelang spielt, bis man auf einmal spürt: Jetzt ist es soweit! Auslöser sind oft überraschende Arbeitsangebote oder Begegnungen mit Freunden aus der Schulzeit, bei denen die berufliche Entwicklung ganz anders gelaufen ist als die eigene.
Sich auf berufliche Veränderungen einstellen
Der Arbeitsplatz und die Tätigkeit von heute werden nicht die sein, die man unmittelbar vor Rentenbeginn ausübt, lautet eine Binsenwahrheit. Darauf muss man sich einstellen.
Zwei zentrale Tipps dazu lauten:
- Regelmäßig den eigenen Marktwert testen!
Gemeint ist die Frage danach, welche Chancen am Arbeitsmarkt man (noch) hat. Das geht recht einfach, indem man sich etwa jährlich auf eine interessante Stellenausschreibung bewirbt und die Reaktion des potentiellen Arbeitgebers abwartet. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder man lernt aus dem Bewerbungsverfahren oder es tut sich eine Chance auf, die man nutzt.
- Durch Qualifizierung am Ball bleiben!
Hier gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten: Entweder man lernt ausgehend vom aktuellen Tätigkeitsfeld hinzu, erwirbt also eine Qualifikation, die das berufliche Wissen unmittelbar wirksam ergänzt – oder man steigt ein in ein völlig neues Wissensgebiet. Das ist eine wahrhaft schwierige Situation, in der man allerdings nur einen einzigen Fehler machen kann: Nichts zu tun und abzuwarten.
Ja freilich, das Leben vergeht auch, wenn man jeden Abend vor der Glotze sitzt, morgens dem Weckruf des Weckers folgt und sich das ganze Arbeitsjahr lang auf den Urlaub und insgesamt auf die Rente freut. Aber was ist die Alternative?
Optionen offenhalten
Ein guter Rat ist es grundsätzlich, sich Optionen offenzuhalten, um sich bietende berufliche Chancen tatsächlich nutzen zu können. Außerdem muss man sich überlegen, wieviel Aufwand man für eine berufliche Weiterbildung investieren will und wie sich das mit dem Berufsleben und der Familie vereinbaren lässt. Aufgefallen in diesem Zusammenhang ist die Management Academy Heidelberg (M|A|H) – vielleicht genau deshalb, weil der Autor in Heidelberg vor vielen Jahren bei einem Seminar zu Strategiefragen einen entscheidenden Impuls für ein ein glückliches Berufsleben erhalten hat.
Jedenfalls bietet die M|A|H ein berufsbegleitendes Teilzeitstudium Human Resources Management für Vollzeit-Berufstätige an. Wer etwa in einer Führungsposition beschäftigt ist, investiert mit so einem Studium nicht nur in seine Beschäftigungsfähigkeit, sondern erweitert das Spektrum seiner beruflichen Optionen, denn Personalwirtschaft, wie man das früher nannte, wird es immer geben, schließlich kann man den Umgang mit Menschen nicht digitalisieren.
Der Malzextrakt
Wer sich beruflich verändern will, muss hinnehmen, dass Deutschland ein Land der Berufsabschlüsse ist. Was jemand kann, welche Berufserfahrungen er oder sie hat, zählt unter Umständen wenig, wenn jemand mit einem Berufsabschluss auftaucht, der zwar eine passende Ausbildung, aber sonst nichts attestiert. Andererseits sollte man nicht nur wegen eines Zertifikats oder einer Abschlussurkunde lernen, sondern es mit Jack Welch, dem legendären Chef von General Electric, halten: “Nimm so viel Bildung mit, wie du kriegen kannst, aber dann, um Himmels willen, mach was draus!”
Ein Beitrag von Thomas Beier für die Redaktion markersdorf.de