Altersvorsorge, das ist ein Thema, das für junge Leute noch weit hinterm Horizont liegt und mancher denkt sich: “Wer weiß, was bis dahin alles noch passieren wird!” und hält es mit dem Buchtitel “Sorge dich nicht, lebe!”, einem Bestseller des Psychologen und Motivationstrainers Dale Carnegie (1888 – 1955), geschrieben zwischen 1944 und 1948. Ist es wirklich so einfach?
Nicht hinausschieben
Jüngere schauen durchaus etwas neidisch auf Ältere, die ihre Rente genießen. Natürlich ist die monatliche Zahlung aus Sicht der Rentnergeneration immer zu wenig und es wird viel diskutiert über die Ost-West-Anpassung oder ganz aktuell, was Hilfen angesichts der hohen Energiepreise betrifft. Aber im Vergleich zu dem, was die heutigen jungen Erwachsenen an gesetzlicher Altersrente zu erwarten haben, geht es der aktuellen Rentnergeneration insgesamt recht gut.
Private Altersvorsorge ist also – auch angesichts von Gesundheitsrisiken im Alter – ein wichtiges Thema und anstatt die Gedanken daran ständig hinauszuschieben, sollte man besser damit anfangen. Es liegt auf der Hand: Je eher man für das Alter anspart, umso geringer ist die monatliche Belastung und umso höher der Zinseszins-Effekt. Wobei: Natürlich ist das Thema Zinsen ein rotes Tuch und man könnte sich schon fragen, wozu man den sparen soll, wenn die Inflation das Ersparte Jahr für Jahr entwertet?
Mancher führt vor diesem Hintergrund den lustigen Spruch ins Feld “Lebe immer Fürst Class, sonst tun’s deine Erben!” Auch da ist etwas dran und nicht zuletzt lebt das Wirtschaftssystem davon, dass Geld wieder ausgegeben wird.
Vorsorgen – ja, aber wie?
“Wie man es richtig macht, macht man es falsch”, ist eine Volksweisheit und dennoch kommt man nicht umhin, Entscheidungen über seinen Umgang mit Geld und im Sinne der Altersvorsorge zu treffen. Ohne das ausführliche Gespräch mit einem Bank-, Finanz- oder Anlageberater ersetzen zu können, sollen doch einige Vorgehensweisen und Sichtweisen zum Vermögensaufbau beziehungsweise zur Einkommenssicherung im Alter gegeben werden. Doch gleich vorab: Ausgeblendet bleiben eher exotische Ideen wie etwa das Bitcoin-Mining mit Solarstrom.
1. Aktienfonds
Der Klassiker sind Aktienfonds, doch “Ach, geh mir weg!” rufen enttäuschte Anleger, weil vor allem durch den Ukrainekrieg etwa der DAX-Aktienindex an Wert verloren hat. Noch am 5. Januar 2021 stand der DAX bei für die Anleger erfreulichen knapp 16.272 Punkten, doch am 8. März 2022 – gerade einmal ein Vierteljahr später – war er auf auf reichlich 12.831 Punkte abgerauscht. Wer also ungünstig ein- und wieder ausgestiegen wäre, hätte ein reichliches Fünftel seine Aktieninvestition verbrannt. Wo der DAX aktuell steht, ist hier auf Google Finanzen ersichtlich.
Langfristig gesehen macht Aktiensparen grundsätzlich Sinn und bislang hat sich der DAX noch immer erholt. Nach der Krise kommt der Aufschwung – und wenn er nicht mehr käme, dann sähe die Welt eh ganz anders aus. Wer monatlich einen konstanten Betrag in Aktien investiert, hat bei gesunkenen Aktienwerten sogar den Vorteil, mehr Aktien zu erwerben, als wann die Aktien gerade teuer sind. Damit gleichen sich die Schwankungen des Aktienmarktes beim Aktienkauf langfristig aus.
2. Einzelne Aktien kaufen
Natürlich kann man einzelne Aktien selbst kaufen und sich so ein eigenes Portfolio aus unterschiedlichen Werten zusammenstellen. Den Service dafür bieten Banken und andere Broker online an. Wichtig dabei ist die sorgfältige Auswahl des Brokers, weil sich die Gebühren doch ganz erheblich unterscheiden können. Im Internet bieten unterschiedliche Seiten einen Aktien Broker Vergleich an, der selbstverständlich immer nur einen Ausschnitt aus der Brokerwelt beleuchten kann.
Wer seine Aktien selbst verwaltet, hat natürlich unmittelbaren Einfluss auf seine Käufe und Verkäufe, allerdings auch deutlich mehr Aufwand und Aufregung.
3. Geld renditeorientiert investieren
Hier geht es eher um Altersvorsorge unter unternehmerischen Aspekten. Wer selbst Unternehmer ist, hat unterschiedliche Möglichkeiten, sein Geschäft mit Blick auf das Alter zu gestalten. Eine Möglichkeit ist, sich im Alter aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen und ein Management einzusetzen; in der Praxis kann das jedoch noch immer viel Aufwand bedeuten. Insbesondere, wenn es viele Stammkunden gibt, kann man sein Geschäft gut verkaufen und sich unter Umständen einen Beratervertrag sichern – schließlich ist die Erfahrung eines Berufslebens viel wert.
Auch wenn das Geschäft in der Familie weitergegeben wird: Ohne Steuerberater und oft Anwalt wird man kaum auskommen; oft müssen auch umfangreiche Erbregelungen getroffen werden.
Wieder anders liegen die Dinge, wenn jemand ein Mietshaus oder eine Eigentumswohnung erwirbt, um dauerhaft Mieteinnahmen zu erzielen. Wer nicht vom Fach ist, sollte dabei vorsichtig vorgehen und einem möglichen Vermittler nicht blind vertrauen, sondern Fachleute zu Rate ziehen. Neben der Bausubstanz, so die einhellige Meinung, ist immer wieder die Lage entscheidend, ob nun beim Wohnen im Dorf oder in der Stadt.
Unterm Strich
Außerordentlich sparsam zu leben und das ersparte Geld einfach liegenzulassen, das ist bestimmt die schlechteste Option. Wer sein Geld ausgibt muss überlegen, ob er oder sie damit dauerhaft werthaltige oder sogar im Wert steigende Sachen kauft, die darüber hinaus vielleicht sogar noch einen Ertrag abwerfen. Neben Immobilien gilt die zu erwartende Wertsteigerung etwa für Fahrzeuge: Selbst bestimmte teure Marken verlieren schnell an Wert, andere – vielleicht noch teurere Marken – haben dagegen gute Chancen, zu Klassikern zu werden, die immer wieder mindestens ihren Neupreis erzielen.
Wer sich in seinen Finanzangelegenheiten der unterschiedlichen Dienstleister bedient, sollte Leistungen und Konditionen unbedingt vergleichen, etwa auf einem Vergleichsportal wie beim bereits erwähnten Broker Vergleich.
“Lieber 14 Tage lang nachdenken, als ein Leben lang zu arbeiten”, lautet ein geflügeltes Wort. Nun ist ja Arbeit beileibe nichts Schlechtes, vor allem wenn sie Spaß macht, aber vor lauter Arbeit sollte man seine Geld- und Vorsorgeangelegenheiten eben nicht außer Acht lassen.
Mehr:
Inhalt, Lob und Kritik zum Buch “Sorge dich nicht, lebe!” von Dale Carnegie. Die einfachen Hinweise können manchem sicherlich helfen, mit den Fährnissen der Gegenwart besser umzugehen, nur als Therapieersatz bei ernsthaften psychischen Problemen taugt das positive Denken gar nicht.
Ein Beitrag der Presseagentur PR/Ost! für die Redaktion markersdorf.de