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Klimawandel

Anpassung an extremere Wetterlagen

Im Juni 2013 führte der Weiße Schöps in Markersdorf nach starkem Regen Hochwasser, hier ist unter der Bundesstraße vom Rad- und Gehweg nichts mehr zu sehen
Im Juni 2013 führte der Weiße Schöps in Markersdorf nach starkem Regen Hochwasser, hier ist unter der Bundesstraße vom Rad- und Gehweg nichts mehr zu sehen

“Das Wetter wird immer extremer, Ihr Dach auch” – so warb vor Jahren ein Hersteller von Dachbedeckung – und er sollte Recht behalten. Wie kommt das und was kann man tun?

Physik und Auswirkungen

Tatsächlich ist für die immer häufigeren Extremwetterlagen der Klimawandel – genauer gesagt, die Erderwärmung – verantwortlich. Wer im Physikunterricht aufgepasst hat, kann den eigentlich einfachen Zusammenhang nachvollziehen: Wärmere Luft kann mehr Wasser aufnehmen und das kommt – sehr simpel gesagt – irgendwann wieder runter.

Vielen Markersdorfer sitzen sicherlich noch immer die Unwetterschäden aus den Jahren 2012 und 2013 in den Knochen. Am 5. Juli 2012 öffnete der Himmel seine Schleusen nicht nur über der Ortschaft Holtendorf, wo die Wassermassen des Weißen Schöps der alten Rich-Brücke den Garaus machten. Das Gute am Schlechten: Holtendorf hat längst eine neue Rich-Brücke bekommen. 2013 ging der Starkregen halbwegs glimpflich aus.

Hochwasserschutz fürs Wohnhaus

Für Hausbesitzer hat eine Hochwassersituation stets etwas Bedrohliches, denn dem Wasser kann man nicht ausweichen. Was allerdings geht – und noch viel zu wenig genutzt wird – das sind professionelle Hochwasserschutzsysteme auch für Private. Damit lassen sich Lichtschächte sowie Fenster und Türen sichern. Besonders gefährdete Keller- und Erdgeschossbereiche können so der Überflutung entgehen.

In Markersdorf geht es dabei um Starkregenereignisse, bei denen die Wassermassen so manchen Bach binnen weniger Minuten zum reißenden Strom machen. In solchen Situationen werden Straßenränder unterspült und Gärten verwüstet – auch vom Schlamm, der von den Äckern mitgerissen wird – und schlimmstenfalls dringt die Brühe in Häuser ein.

Vorbeugende Maßnahmen

Was an technischen Einrichtungen für den Hochwasserschutz nottut, hängt von der konkreten Situation vor Ort ab, sprich von der Bauweise des Hauses und seiner Lage. Wer schon einmal schlechte Erfahrungen mit einer Überschwemmung machen musste, kennt die wunden Punkte seines Hauses. Dennoch: Bei einer fachmännischen Beratung wird man nicht dümmer.

Der andere Ansatz ist es, Sickerflächen und Abflüsse beziehungsweise Durchlässe zu schaffen, um das Zuviel an Wasser dorthin zu leiten, wo es kaum Schaden anrichtet, etwa zu Überschwemmungsgebieten an den Wasserläufen. Diese müssen natürlich ebenso wie die Randzonen der Fließgewässer freigehalten werden.

Tipp:
Die Stadt Dresden stellt Online Rechner bereit, mit denen sich der Flächenbedarf für die Versickerung von Regenwasser und das benötigte Speichervolumen eines Regenwasserspeichers ermitteln lassen.

Grün sind alle meine Dächer

Ein noch wenig beachteter Punkt ist die Objektbegrünung. Oft kommen Garagendächer oder Hausfassaden dafür infrage. Objektbegrünung sorgt zudem für ein angenehmeres Mikroklima. Wer ein Flachdach oder sogar ein Schrägdach begrünen möchte – weil es vielleicht für Photovoltaik nicht geeignet ist –, sollte das unbedingt fachgerecht machen und sich entsprechend informieren.

Neben dem Zurückhalten von Regenwasser  haben begrünte Dächer weitere positive Nebeneffekte: Sie schützen das Dach und seine Anschlussstellen vor Frost, Hitze und der UV-Strahlung des Sonnenlichts.

Fassadenbegrünung sorgt besonders bei älteren Gebäuden im Sommer für angenehmere Innentemperaturen. Wilder Wein wächst allerdings sehr schnell und verursacht deutlichen Pflegeaufwand

Bei einer Fassadenbegrünung muss darauf geachtet werden, Bauschäden zu vermeiden. Unterschieden werden drei Schadgruppen: Selbstklimmer hinterlassen ihre Spuren, während sogenannte Lichtflieher von der Sonne weg in jede Ritze wachsen und Starkschlinger für Spannungen.

Tipp:
Bei Schäden an bestimmten Arten und natürlichen Lebensräumen nach § 19 Bundesnaturschutzgesetz können Dachbegrünungen als Ausgleichsmaßnahmen anerkannt werden.

Ein Beitrag der Redaktion markersdorf.de

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