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Markersdorf

Tradition seit über 850 Jahren

Markersdorf wurde um 1150 von fränkischen und sächsischen Siedlern als Straßendorf entlang des Weißen Schöps gegründet. Es liegt westlich von Görlitz an der Bundesstraße 6 im mittleren Teil des Landkreises Görlitz.

Markersdorf ist die zentrale Ortschaft der Großgemeinde Markersdorf, hier finden sich das Rathaus und die Grundschule mit Ganztagsangeboten und einer benachbarten, 2017 eröffneten Kindertageseinrichtung. Außerdem hat sich Markersdorf längst zu einem potenten Industrie-, Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsstandort entwickelt, verfügt über Arztpraxen und eine als Mehrzweckhalle konzipierte moderne Sporthalle an der Grundschule.

An historischen Bauwerken sind vor allem die von den Hussiten zerstörte Barbarakapelle und die St. Michaelis-Kirche aus dem Jahr 1455 zu erwähnen. Ein Gedenkstein erinnert an Marschall Duroc, einen Vertrauten Napoleons, der 1813 hier zu Tode kam. Das in einem Vierseithof untergebrachte Schlesisch-Oberlausitzer Dorfmuseum zeigt neben der Dauerausstellung zum bäuerlichen Leben Sonderausstellungen, veranstaltet Aktionstage und macht Beschäftigungsangebote für Kinder und Erwachsene.

Markersdorf ist heute ein begehrter Ort zum Leben und Arbeiten, der wegen seiner familienfreundlichen Infrastruktur besonders von jungen Familien geschätzt wird.

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Historischesaus Markersdorf

Markersdorf ist ein großes und ursprünglich bäuerlich geprägtes Dorf. Eine Wanderung durch den Ort mit seinen Gehöften, restraurierten Fachwerkbauten und dem Gewerbegebiet an der Bundesstraße 6 lässt die reiche Geschichte erahnen, aber auch die Fortschritte der Gegenwart als Basis für die künftige Entwicklung erkennen.

  • zur Geschichte

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    Schon in der Mittleren Steinzeit (12000-3000 vor unserer Zeitrechnung) lassen sich umherschweifende Sammler und Jäger in der heutigen Markersdorfer Region nachweisen. Bodenfunde aus Feuerstein weisen dies nach. In der Jüngeren Steinzeit (3000-1800 v.u.Z.) betrieb man schon Ackerbau und züchtete Vieh. Feldhacken, Tongefäße und geglättete Steinbeile wurden gefunden.

    In der folgenden Bronzezeit und der Frühen Eisenzeit (1200-400 v.u.Z.) verbesserten sich die Gerätschaften. Auch die Bevölkerungsdichte nahm zu.

    Im 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung kamen die Burgunden auf ihrer Wanderung an den Rhein in unsere Gegend und lassen sich für etwa 200 Jahre hier nachweisen.

    Im 7. Jahrhundert drangen slawische Völkerschaften vom Osten her vor. Reste ihrer Burgwälle sind noch sichtbar in Jauernick, auf der Landeskrone oder auch der Schanze bei Schöps. Nach schweren Kämpfen wurden die Slawen wieder nach Osten abgedrängt und es begann die jene geschichtliche Zeit unserer Heimat, in der wir uns auf schriftliche Quellen stützen können.

    Um das Jahr 980 wurde in Jauernick die erste Kirche unserer Umgebung errichtet. Die Besiedlung des Landes durch deutsche Bauern begann. Sie kamen aus Franken, Bayern, Thüringen und auch Flamen.

    Markersdorf selbst wurde etwa um 1150 als Straßendorf angelegt. Das Land wurde nach fränkischen Hufenmaß vermessen und läßt Rückschlüsse auf die ersten Siedler zu. Jeder von ihnen erhielt etwa 50 Hektar. Der Wald, die Dorfaue und der Viehweg (Viebig) wurden gemeinsam genutzt.

    Urkundlich erwähnt wurde Markersdorf im Jahr 1360 in einer Stiftungsurkunde im Görlitzer Stadtbuch. Der damalige Ortsname “Markwartsdorf” lässt auf den Namen des Locators (Ortsanweisers) schließen. Er wandelte sich 1394 in Marcwardsdorf, 1405 in Marcwarsdorf, 1449 in Margwardsdorf und schon 1481 in Markersdorf.

    Der ursprüngliche Ort wurde beherrscht von einem Herrn von Gersdorf als Grundherren. Durch verschiedene Verkäufe und Zugewinne entstanden drei, später sogar fünf Ortsteile. Diese waren:

    1. Anteil des Ritters von Gersdorf, später gekauft vom Kaufmann Bartholomäus Hirschberg, ab 30. Juli 1738 im Besitz des Weltadligen Fräuleinstiftes Joachimstein (Stifisanteil)

    2. Anteil des Klosters Marienthal (seit 6. Februar 1394)

    3. Anteil des Görlitzer Jakobshospitals

    4. Pfarrlehen von etwa 50 Hektar

    5. Reichenbacher Widemut

    Die aus Bruchsteinen bestehende Barbarakapelle wurde nach dem Baustil zu urteilen um 1250 erbaut. Die zwei kreuzgewölbten Joche sind in Resten noch erkennbar. Die Kapelle wurde 1431 während der Hussitenkriege zerstört. Die Markersdorfer Kirche ließ der Görlitzer Kaufmann Bartholomäus Hirschberg erbauen. Sein Wappen und die Jahreszahl 1455 weisen darauf hin.

    Die Lage Markersdorfs an der wichtigen “Via Regia”, auch “Hohe Straße” genannt, war von großer Bedeutung. Jedoch brachte sie der Stadt Görlitz und den umliegenden Dörfern nicht nur wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch viele Notzeiten. Nach den Hussitenkriegen brachte der Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648) viel Elend. Die Chronik des damaligen Schmieds und Lehrers Michael Wehlt gibt darüber genaue Auskunft. Um 1600 dürften auch die Anfänge der Markersdorfer Schule liegen.

    Nach dem Dreißigjährigen Krieg suchten vertriebene Protestanten aus Böhmen und Mähren in der Oberlausitz Schutz. Durch diese Exulanten entstanden auf der Dorfaue am Schöps 57 sogenannte Gartennahrungen. Zuerst betrieben diese Auenhäusler die Handweberei, wurden Landarbeiter und später als Auspendler Fabrikarbeiter in Görlitz.

    Der Siebenjährige Krieg 1756 bis 1763 brachte den Einwohnern große Not, besonders durch die vielen Einquartierungen und die sehr hohen Kontributionen.

    Von 1768 bis 1800 gab es in Markersdorf eine “Silbergrube”, aus der aber nur Eisenerz gefördert wurde. Dieses wurde in der Heide ausgeschmolzen und von den Schmieden kunstvoll verarbeitet, unter anderem zu Grabkreuzen.

    Eine besondere war die Zeit der Napoleonischen Kriege. Nicht umsonst wird Markersdorf auch “Napoleonsdorf” genannt. Immer wieder suchen Besucher aus Frankreich im Ort und im Museum nach Spuren der napoleonischen Zeit. Der Bevölkerung brachten diese Kriegswirren große Verluste an Geld, Hausrat, Vieh und nicht zuletzt an Gesundheit und Leben.

    Auch 1866 im Krieg gegen Österreich gab es Armut und Not. Die Kriege von 1870 und besonders der Erste Weltkrieg forderten viele Menschenleben und brachten große Schäden für die Wirtschaft.

    Die nationalsozialistische Herrschaft sollte jedoch noch schlimmeres Elend bringen, wie auch über andere Völker. Viele Markersdorfer kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück, andere mit schweren Verwundungen. Auch im Dorf begann eine Leidenszeit. Ständige Einquartierungen und immer häufiger werdende Todesnachrichten von der Front verschlimmerten die Situation. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter mussten die Felder bestellen. Am Kriegsende wurden an der heutigen Bundesstraße B6 Panzersperren errichtet und Minen gelegt. Auf den Straßen stauten sich die Flüchtlingstrecks. Auch die Markersdorfer wurden zweimal zur Flucht getrieben. Nach dem Krieg erhöhte sich die Einwohnerzahl drastisch. Viele Flüchtlinge aus dem Osten hatten sich hier niedergelassen, immer auf Rückkehr in die alte Heimat hoffend.

    Die Wirtschaft konnte sich nach dem Krieg nur langsam erholen. Es fehlte an Zugvieh, an Technik und auch an Arbeitskräften. In Markersdorf entwickelte sich die 1956 zum Teil gegen den Widerstand der Bauern gegründete Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft im Gegensatz zu vielen anderen LPGs sehr positiv.

    So wurden 1984 bei Getreide schon 57 dt/ha geerntet. Der Durchschnitt in der DDR lag damals bei 35,8 dt/ha, in der Bundesrepublik Deutschland bei 41,6 dt/ha. Ursachen dieser Entwicklung waren neben der Bodenqualität (Bodenwertzahlen um 58) die qualifizierten Mitarbeiter, der Fleiß und nicht zuletzt die straffe, nach ökonomischen Gesichtspunkten orientierte Leitung.

    Auch die Schule entwickelte sich. Die 1916 erbaute heutige Grundschule wurde zu klein und mußte 1978/79 zur Zehn-Klassen-Schule erweitert werden. Aus sechs Klassenzimmern wurden nun 13. Am 22. Februar 1982 wurde die Turnhalle mit 570 Quadratmetern Turnfläche eingeweiht. Schon 1991 mussten wieder zwei Klassenzimmer angebaut werden. Das Einzugsgebiet hatte sich erweitert und Markersdorf neben der Grundschule auch eine Mittelschule. 2006 wurde die Schule umfassend saniert und wegen sinkender Schülerzahlen schließen zur Grundschule mit Ganztagsangeboten.

    Markersdorf entwickelt sich von einer fast reinen Landgemeinde zu einem Ort mit Gewerbestandorten. Schon 1990 begannen die Erschließung des Gewerbestandortes “Am Viebig” (Gewerbegebiet Markersdorf) und der Bau einiger Nebenstraßen. Die verkehrsgünstige Lage an der B 6 und die kurze Entfernung zur Autobahn A 4 und nach Polen haben dazu beigetragen, dieses Gewerbegebiet auszulasten. Freie Gewerbeflächen finden sich noch in den gewerbegebieten Am Hotherberg und in Friedersdorf.

    1991 wurden die Verbindungsstraße nach Holtendorf, die Zahnarztpraxis und die ersten Trinkwasser Leitungen gebaut. 1992 folgte die Eröffnung des Schlesisch-Oberlausitzer Dorfmuseums, an der Schule wurde der Zwischenbau aufgestockt. 1993/94 erfolgten der Bau der Straße nach Friedersdorf sowie die Weiterführung der Trinkwasserleitung. Ein Höhepunkt war zweifellos die feierliche Einweihung des Markersdorfer Rathauses am 30. Oktober 1993.

    Am 1. Januar 1994 schlossen sich die Gemeinden Deutsch-Paulsdorf, Friedersdorf, Gersdorf, Holtendorf, Jauernick-Buschbach und Pfaffendorf zur Großgemeinde Markersdorf zusammen.

    Unter Verwendung eines Textes von R. Ottlinger.

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