Schmiedeeiserne Grabkreuze an der Markersdorfer Kirche
Die abgebildeten Grabkreuze aus Schmiedeeisen stammen wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert. Auf einem Bild ist noch deutlich ein eisernes Kästchen erkennbar. Öffnete man das Türchen, konnte man den Namen des Verstorbenen und die wichtigsten Daten aus seinem Leben erfahren. Sehr interessant ist auch die gelungene Schmiedearbeit. Die einzelnen Teile wurden vorgefertigt und dann in der Glut “feuerverschweißt”. Einen Schweißbrenner oder gar ein Elektroschweißgerät gab es damals noch nicht. Das Schmiedehandwerk war auch dadurch ein “Kunsthandwerk”. Einige Fakten sollen dies unterstreichen.
Um 1760 hatte man z.B. in Markersdorf “Silber” gefunden. Dieses entpuppte sich nach genauerer Untersuchung jedoch als Raseneisenerz und wurde immerhin von 1768 an aus drei Schächten gefördert. Etwa 30 Jahre waren die Schächte “Zur Güte Gottes”, der “Jo-hannisschacht” und der “Andreasschacht” in Betrieb. Das Erz wurde wegen des benötigten Holzes in die Heide gebracht. Bei Schnellförtel wurde es ausgeschmolzen und im Hammerwerk zu Roheisen verarbeitet. Die Qualität entsprach natürlich noch nicht heutigen Anforderungen. So machten Kohlenstoffeinschlüsse und auch Luftblasen das Eisen sehr spröde. Große Anforderungen wurden daher an die Fertigkeiten des Schmiedes gestellt. Die abgebildeten Grabkreuze aus dieser Zeit sind deshalb besonders bemerkenswert und legen Zeugnis ab vom handwerklichen Geschick und dem künstlerischen Geschmack des damaligen Schmiedes.
R. Ottlinger