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Deutsch-Paulsdorf

Ort des Krippenspiels

Im Jahr 1285 erstmals urkundlich erwähnt hat Deutsch-Paulsdorf, die kleinste der Markersdorfer Ortschaften, deutlich ältere Wurzeln. Angelegt ist es als Streusiedlung, die an drei Seiten von Wald umgeben ist. Die Landschaft prägen eine 200-jährige Linden- und Eichenallee und der Deutsch-Paulsdorfer Spitzberg als Wahrzeichen des Ortes. Im nahen Nonnenwald entspringt der Weiße Schöps.

Das Deutsch-Paulsdorfer Schloss (Rittergut) wurde in der heutigen Form im Jahr 1785 errichtet. Zugleich wurde der Schlosspark angelegt, der mit seinem wertvollen Baumbestand und dem idyllischen Teich ein Schmuckstück inmitten des Dorfes und zugleich Zentrum eines Friedwalds ist.

Das Leben in Deutsch-Paulsdorf prägen Vereine, die für die Feuerwehr, das Deutsch-Paulsdorfer Krippenspiel, einen Tanzkreis und den Waldbau stehen, und die Unternehmen. Renovierungen und neue Häuser prägen das Ortsbild, das sich seinen ländlichen Charakter bewahrt hat und Deutsch-Paulsdorf zu einem beliebten Wohnort macht. Die Lage inmitten von Äckern, Weiden und Wäldern übt zusätzlichen Reiz aus.

Nachrichtenaus Deutsch-Paulsdorf

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Sehenswertesin Deutsch-Paulsdorf

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Vereinein Deutsch-Paulsdorf

Historischesaus Deutsch-Paulsdorf

Deutsch-Paulsdorf, das im 12. Jahrhundert noch Wizlawinendorf hieß, gehörte zum Eigenschen Kreis. Der Name Deutsch-Paulsdorf (sorbisch: Němske Pawlice) wird erstmals im Jahre 1285 in einer Urkunde des Klosters St. Marienstern (Landkreis Bautzen) als Pawilsdorf erwähnt. Pawilsdorf bedeutet die “Siedlung eines Paul”, vermutlich hat dieser das alte sorbische Dorf eines Wislaw nach deutschem Recht umgestaltet. Der Ort hat also zwei Namensursprünge und trägt erst seit 1791 den heutigen Namen.

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    Prägend für Deutsch-Paulsdorf ist neben Gewerbebetrieben und Dienstleistern noch immer Landwirtschaft. Die Gesamtfläche der Dorfflur umfaßt 443 Hektar, davon macht die landwirtschaftliche Nutzfläche etwa 388 Hektar aus.

    Die Einwohnerzahl veränderte sich immer wieder, wie aus der folgenden Übersicht ersichtlich ist:

    • 1825: 295 Einwohner
    • 1871: 356 Einwohner
    • 1885: 349 Einwohner
    • 1905: 293 Einwohner
    • 1925: 296 Einwohner
    • 1939: 284 Einwohner
    • 1944: 354 Einwohner
    • 1984: 247 Einwohner
    • 2019: 185 Einwohner

    Ab 1285 war das Kloster St. Marienstern Eigentümer des ganzen Eigenschen Kreises und damit auch von Deutsch-Paulsdorf. Mitte des 14. Jahrhunderts verkaufte das Kloster den Besitz an die Herren von Gersdorf – nur den Großen Nonnenwald nicht, der bis heute im Klosterbesitz ist. Um 1600 erwarb die Familie von Uechtritz Deutsch-Paulsdorf, in deren Besitz verblieb es nahezu 150 Jahre. 1747 kaufte ein Johann Friedrich von Ingenhaeff Deutsch-Paulsdorf mit allen Einwohnern und dem damals umfangreichen Waldgebiet und vererbte es 1763 seinem Sohn Ludolph August. Dieser ließ, nachdem er 1773 die Ehe mit Augusta Tugendreich Wilhelmine von Rabenau geschlossen hatte, 1775 das heutige Schloss erbauen und über dem Portal das Doppelwappen beider Familien anbringen.

    Im 19. Jahrhundert erlebten Dorf und Gut mehrfachen Besitzwechsel. Noch heute erinnert ein romantisches Plätzchen auf dem sogenannten Klunsen an einen dieser Besitzer: Ernst Adolf Otto von Kiesenwetter, der zu Ehren seiner zweiten Gemahlin Therese von Schönberg aus dem Haus Luga, der er in großer Liebe zugetan war, den Theresienplatz errichtete. Dessen Name ist also nicht – wie vielfach angenommen – auf die Österreichische Kaiserin Maria Theresia zurückzuführen.
    Der Rittmeister Hilmar von Wuthenau kaufte das Gut im Jahre 1872 und vererbte es 1892 an seine Tochter, das Fräulein Sophie von Wuthenau, die bis 1927 lebte. In diesem Jahr ging das Gut in den Besitz der Familie Hauptmann von Fallois über.

    Auf die frühere Guts- und Gesindeordnung weist die am Treppengiebel des großen Wirtschaftsgebäudes noch vorhandene Hof- und Schlaguhr hin, die das Gesinde früh und mittags zur Arbeit rief.

    Im Ausgang des Wiener Kongresses von 1815 und der Teilung der Oberlausitz nach Preußen und Sachsen wurde Deutsch-Paulsdorf preußischer Grenzort zum sächsischen Sohland am Rotstein. Deutsch-Paulsdorf wurde daher augenzwinkernd das “Erste Dorf Preußens” genannt.

    Es war eine schwierige Zeit, denn das sächsische Sohland war Kirchdorf und Schulsitz des preußischen Deutsch-Paulsdorfs. Das Mehl aus den Deutsch-Paulsdorfer Mühlen musste zum Brotbacken über die Grenze gebracht werden. Zeugnis dieser Teilung der Oberlausitz Zeit sind noch heute die Preußisch-Sächsischen Grenzsteine am Dorfrand. Mit der Verfassung des Freistaates Sachsens vom 27. Mai 1992 wurde Deutsch-Paulsdorf als Teil des niederschlesischen Gebiets wieder fest in Sachsen verankert.

    Gelegen in der Nähe der großen Heerstraße von Sachsen nach Polen ist Deutsch-Paulsdorf in seiner 700jährigen Geschichte immer wieder von Kriegsnöten heimgesucht worden. Die kriegerischen Ereignisse lasteten schwer auf den Bewohnern, die dadurch immer wieder verarmten. Im vergangenen Jahrhundert kehrten 15 Männer aus dem Ersten Weltkrieg und 13 aus dem Zweiten Weltkrieg nicht zurück.

    Nach 1945 entwickelte sich durch die Bodenreform die Landwirtschaft als Lebensgrundlage weiter, erstmals besaßen viele Landarbeiter einen eigenen Acker. Im März 1958 wurde mehr oder weniger freiwillig eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) zunächst vom Typ 1 (Vergenossenschaftlichung des Bodens) gegründet. 1969 kam es zum Zusammenschluß mit der LPG Gersdorf. Gemeinsam wurden etwa 1000 Hektar bewirtschaftet und hohe Erträge in der Pflanzenproduktion und in der Tierhaltung erzielt. Seit dem 1. Januar 1991 wird diese Arbeit in der Agrargenossenschaft Gersdorf/Deutsch-Paulsdorf fortgeführt.

    Seit 1946 wurden die Schüler der 5. bis 8. Klassen in Gersdorf unterrichtet, von 1979 bis 2006 besuchten alle Schüler die Grund- und Mittelschule in Markersdorf. Diese wurde mit der Sanierung zur Grundschule und als Mittel- und späterer Oberschulstandort wurde Reichenbach/O.L. zuständig.

    Vom Jahr 1973 an gehört die kirchliche Gemeinde zur evangelischen Kirchengemeinde Gersdorf, bis dahin gehörte sie zur Kirchengemeinde Sohland.

    Der frühere Gutspark wurde in den 1970er Jahren zu einem kulturellen Zentrum entwickelt, es entstanden Volieren und eine Bühne. Seit 2018 ist er mit seinem wertvollen Baumbestand Teil eines Friedwaldes inmitten des Dorfes.

    Unter Verwendung eines undatierten, vermutlich aus den 1990er jahren stammenden Textes von H. Israel

OrtschaftenGemeinde Markersdorf